... und einen Schritt weiter ....
myrrhe schrieb am 23. September 2004 um 20:39 Uhr (494x gelesen):
Hallo Füchsin,
ja, es gibt diese Realitäten, die beide "wahr" sind, denn die Wahrheit ist immer die eigene.
Und ich gehe nun noch einen Schritt weiter: ich glaube, daß wir umfassend - innen und außen - wahrnehmen, nur focussieren wir durch ein enges Fenster, das ich das "irdische Fenster" nenne. Je irdisch-materieller wir orientiert sind, desto weniger nehmen wir vom geistigen Umfeld wahr. Wahrnehmung erstreckt sich, meinen Erfahrungen nach, über Raum und Zeit hinaus.
Ein Freund, mit dem ich Wahrnehmungsübungen durchführe, und ich haben einmal per mail einen Gedanken gesponnen ... es ist kein komplexes abgerundetes Gedankengebäude; wir haben angedacht, fortgesponnen ... und ich gebe es hier einfach mal so wieder.
Er:
"Stell dir vor du mußt einen Vortrag halten, du öffnest die Tür zu dem Saal in dem du nun den Vortrag hast. Ehe du die Tür hinter dir geschlossen hast weißt du:
• wie viele Menschen sind ungefähr dort
• wie ist die Grundstimmung
• wie aufmerksam sind die Menschen
• welche negativen Schwingungen sind vorhanden
• welche positiven Schwingungen kannst du dir zunutze machen
• welche eigene Stimmung stellt sich gerade ein
• wie ist die Luft, Beleuchtung, der Platz an dem du nun reden wirst beschaffen
• was ändere ich an der Intro meiner Rede um all diesen Gegebenheiten Rechnung zu tragen
- und dies alles, ehe du den ersten richtigen Schritt in den Raum gesetzt hast.
Die Entscheidungen sind dann schon alle gefällt, bewußt wird es dir aber erst nach und nach.
2. Du gehst durch die Straße einer fremden Stadt, auf der anderen Straßenseite siehst du ein Geschäft, in das du unbedingt hinein möchtest.
Du wendest dich der Straße zu und gehst hinüber. In der Zeit des Erkennens des Ladens - der Entscheidung hineinzugehen - dem Überqueren der Straße ist folgendes geschehen:
• Du prüfst die Beschaffenheit des Gehweges
• des Straßenbelages, nass - trocken - rutschig - guter Halt u.s.w.
• deiner Schuhe
• deiner Muskulatur, die dich vorwärtsbewegen soll
• Vekehr von links, ..weit genug weg
• Verkehr von rechts, bis du dort bist, ist der Wagen weg
• die anderen Menschen um dich herum, stören sie deine Bewegung
und das innerhalb vor einer Sekunde ??? Das Ergebnis aller Informationen steht dir sofort zur Verfügung, die Überlegung, was du alles eben überlegt hast, dauert -zigmal so lange"
Meine Replik war:
"Ja, das sind auch meine Beobachtungen ... du weißt aber noch mehr:
zu 1)
• du weißt, daß der Vortrag gut ablaufen wird, du kennst die Hänger, die Unwägsamkeiten ...
• du weißt, daß die Luft schlecht ist im Saal, weil lange nicht gelüftet und überfüllt
• du weißt, daß das Licht nicht ideal ist, weil es auf dich scheint, das stört dich ...
• du weißt, wieviele bzw. wer hinterher auf dich zukommen wird ...
• du weißt, welche Fragen dir gestellt werden ...
• du weißt, ob du Zustimmung erfährst ...
zu 2)
• du weißt, daß der Wagen, der rechtzeitig vorbeifährt, nicht 50 km/h, sondern ca. 70 km/h fährt und ein gelber Audi ist ...
• du weißt, daß es 5 Grad hat, der Wind von links kommt und ganz hinten am Horizont dunkle Wolken aufziehen ...
• du weißt, daß die Verkäuferin in dem Laden ein blaues Kleid anhat
• du weißt, daß du in dem Laden nichts findest, das dich wirklich interessiert, und du wirst dort nichts kaufen ...
- und dies alles wissen wir, weil Zeit zu Nichts gerinnt, weil wir alles wahrnehmen, alles zur selben Zeit, im Bruchteil einer Sekunde, aber auch schon früher."
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Und da begegnen sich innere und äußere Lebensformen.
Lieben Gruß,
myrrhe
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