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Dualität, Neutralität, Transzendentalität
Narahari das schrieb am 17. Mai 2004 um 20:23 Uhr (520x gelesen):
Hallo liebe Leute,
wie bereits angekündigt, wollte ich mal ein paar erklärende
Worte aus der Sicht der Heiligen Vedas zu diesem Thema geben.
Es ist gar nicht so leicht, dies in kurzer, prägnanter und
unmißverständlicher Form zu präsentieren. Ich bete zu
Sri Sri Guru und Gauranga, so daß sie meine Finger auf der
Tastatur führen mögen.
*Dualität*
Die Welt in der wir uns befinden ist extrem von diesen beiden Polen geprägt. Insbesondere die Erde liegt aus Sicht
vedischer Kosmologie in der Mitte zwischen höheren und
niedrigeren Planetensystemen. Insofern treffen hier sowohl
die himmlischen als auch die höllischen Energien aufeinander und verschärfen die Dualitätsproblematik zusätzlich. Deswegen wird die Erde auch als der beste Schulungsplanet angesehen, weil die Möglichkeiten der Erkenntnis so weitreichend sind. Die Dualitäten sind
natürlicherweise gegeben wie jeder weiß durch Hitze/Kälte,
schwarz/weiß, schön/häßlich, arm/reich usw. In diesem
Spannungsfeld kann die inkarnierte Seele ständig frei auswählen in welche Richtung sie sich bewegen möchte, wird
dabei allerdings von der Erscheinungsweisen (Gunas),
nämlich Tugend (sattva), Leidenschaft (rajas) und Unwissen-
heit (tamas) kontrolliert. In der Regel ist es so, daß
bei einer Seele eine der Gunas vorherrschend ist, z.B. ist
dies bei Drogenabhängigen die tamas. Bei Managern oder
Politikern, Sportlern die rajas, bei Heilern, Priestern,
Wohlfahrtsarbeitern die sattvas.
Dementsprechend befinden sich die Seelen in verschiedenen
körperlichen und psychischen Zuständen.
Die sattva ist natürlich bevorzugt zu kultivieren, weil
sie materielles Glück bedeutet und das Sprungbrett zu höheren Bewußtseinszuständen ist.
Doch nur ein kultivieren von sattva ist immernoch ein Pol
innerhalb der Dualität, nämlich Glück, wohingegen tamas
der Gegenpol Leid ist. Rajas bringt gemischte Ergebnisse
hervor.
Will man die Stufe der Neutralität errreichen muß man auch gegenüber dem Glück gleichgültig werden.
*Neutralität*
Die Neutralität ist die Stufe auf der die beiden Pole
die Seele nicht mehr berühren. Für sie ist weder Glück
noch Leid von Interesse, sondern lediglich ein Zustand
von Gleichmut gegenüber der Dualität. Dieser Zustand
wird in aller Regel durch die Kultivierung von Wissen, Entsagung und Meditation erlangt. Das heißt die Neutralität fliegt einem nicht zu, sondern verlangt ein
sehr gewissenhaftes Arbeiten zu ihr hin. Derjenige der
erfolgreich ist, nimmt dann die Ewigkeit seiner Seele war und erkennt das der Einfluß der Zeit nur innerhalb der Dualität eine Rolle spielt. Auch räumliche Dimensionen
lösen sich vollständig auf. Man sagt, daß diese Seele
das Nirvana, das Brahman, die Leere, das Nichts usw.
erreicht hat. Dies kann noch im verkörperten Zustand
geschehen und wenn dieses Bewußtsein zum Zeitpunkt des Tode immernoch gegenwärtig ist, dann geht diese Seele in das Licht, in die Allgegenwart Gottes, in die Buddhanatur ein. Viele Begriffe werden für den gleichen Zustand von unterschiedlichen Kulturen verwendet.
Aber, und jetzt kommt der Hammer! Dieser Zustand ist immer noch nicht die wirkliche Transzendenz. Es lediglich ein
ruhen zwischen den Polen, aber immernoch Teil der Polarität, wenn auch darüberstehend. Die Seelen die nach
dem Verlassen des Körpers in dieses Nirvana gehen, sind
nur scheinbar befreit, sie kommen aus ihrem freien Willen heraus wieder zurück auf die Erde, weil in diesem Zustand
ein wichtiger Aspekt der Seele nicht möglich ist zu erfüllen. Dieser Aspekt ist die dienende Liebe zur höchsten Persönlichkeit Gottes, dessen gleißende Ausstrahlung dieses Nirvana oder Licht darstellt und alle
diejenigen so stark blendet, die nur eine unpersönliche
Vorstellung von Gott haben und "nur" mit ihm einsein wollen oder aber sogar gar nicht an Gott glauben und auch
in das Nirvana gelangen können, wie manche Buddhisten.
*Transzendenz*
Dies leitet natürlicher Weise dazu über einen kurzen Exkurs über das Wesen der Seele zu geben. Die Seele
hat drei Haupteigenschaften: sie ist voller Wissen (cid),
sie ist ewig (sat) und sie voller Glückseligkeit (ananda). Diese Ananda ist der alles treibende Faktor, egal in welcher Welt jemand lebt. Die Suche nach Freude, Liebe und
Glück treibt alle an. In der materiellen Welt kann es kein dauerhaftes Glück geben, daß liegt in der Natur ihrer
Vergänglichkeit. Im Nirvana gibt es zwar Glück, doch dieses Glück ist nur ein Funken von dem Glück, daß in der Transzendenz erfahren wird und deswegen nicht vollständig. Erst wenn die Seele vollständiges Glück gefunden hat,
kann sie aufhören zu suchen und sie gibt auch vorher keine Ruhe. Diese Ruhelosigkeit ist der Grund, warum die Seelen aus dem Nirvana schließlich wieder "herausfallen".
Der höchste Schöpfer hat es so eingerichtet, daß seine Erschaffenen (die Seelen) ihre volle Willenskraft dafür
aufwenden müssen ihm in Liebe zu dienen, um die höchste
Stufe des Glücks zu erlangen. Dieser Dienst hat genauso
vielfältige Formen wie sie in der Materie zu finden sind,
deswegen kann ein Geweihter Gottes alles in seinem Dienst benutzen und braucht nicht künstlich allem zu entsagen.
Die Entsagung ist die Losgelöstheit vom egoistischen Motiv Materie egonzentrisch auszubeuten. Aber dieser Dienst findet auch auf der wirklichen transzendentalen Ebene,
auf den Vaikunthaplaneten statt. Diese Planeten sind
im spirituellen Universum und es gibt dort wie hier Vielfalt, nur noch unendlich mal schöner und vorallem
unvergänglich. Der Einfluß der Zeit spielt dort keine
Rolle. Jede Seele die dorthingelangt oder schon immer
dort war (das gibt es auch) hat nur den Wunsch Gott zu
dienen. Dieser Dienst hat sehr viele Facetten und geht
von königlich bis zur Position die Geliebte Gottes zu sein und ihn in letzterer Postion in sehr süßen Spielen verrückt zu machen. Dies kann mit einem weltlischen Bewußtsein unmöglich verstanden werden.
Dazu braucht es sehr viel Hingabe und Segnungen und voallem die Führung einer Seele, die immer mit diesem
Reich verbunden ist, auch wenn sie unter uns wandelt.
In diesem Sinne könnte ich mir vorstellen, daß viele
Fragen, Widerstände usw. auftauchen und hoffe auf eine
lebhafte Diskussion, die unsere ungeschliffenen Diamanten verschönern. Ein Meister sagte einmal, der Vorteil in
einem Ashram zu leben liegt darin, daß der Schleifvorgang stark bschleunigt wird.
Liebe Grüße Narahari das
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Diskussionsverlauf:
- Dualität, Neutralität, Transzendentalität ~ Narahari das - 17.05.2004 20:23 (30)