Re: Geheimwissen
Morpheus schrieb am 25. Dezember 2003 um 19:12 Uhr (769x gelesen):
Hallo Füchsin,
leidenschaftlich und kämpferisch wie immer. :))
Nun, ich habe mich im Grunde gerade erst auf den Weg gemacht und zu vielem noch offene Standpunkte oder nur Thesen. So ist das unten Stehende auch gemeint.
Soweit es tatsächlich esoterisches Wissen betrifft, kann man es wohl nicht verbreiten, weil es sich nicht aufschreiben oder sagen lässt.
Mit exoterischem Wissen ist das anders. Die Orden haben in der Vergangenheit sicher aus gutem Grund viele Dinge nur mündlich weitergegeben. Die schwierige Frage ist, wo heute die Grenze dafür ist.
Wissen ist Macht. Das Vorenthalten von Wissen kann erhebliches Machtpotential beinhalten. Karmisch ist das sicher äußerst bedenklich.
Man bindet Menschen an sich, indem man ihnen Wissen tröpfchenweise verabreicht, ihnen keine Zusammenhänge erklärt, sie immer wieder auf später verweist und sie dazu auffordert, Geld für etwas zu zahlen das einem selbst gar nicht gehört, sondern das man nur verwaltet.
In der heutigen Zeit scheint mir das grundsätzlich mehr Schaden anzurichten, als Erklärungen, die der Schüler noch nicht versteht.
Meiner Tochter habe ich auf ihre Fragen hin immer umfassend versucht Antwort zu geben oder gemeinsam mit ihr die Antwort zu finden. Es war sicher einiges dabei, das sie noch nicht verstand und darum einfach wieder vergaß. Es hat ihr sicher nicht geschadet. Schädlicher wäre es wohl gewesen, ihr zu wenig zu erklären. Es handelte sich ja auch um "harmloses Wissen".
Natürlich gab es auch Situationen, wo hinter ihren Fragen kein eigentliches Interesse stand. Das hat man aber schnell heraus und redet einfach nicht weiter.
Bei Erwachsenen ist das etwas schwieriger. Dort gibt es Menschen, die mit dem erworbenen Wissen bewußt oder aus Fahrlässigkeit Schaden anrichten können. Deshalb veröffentlicht ein kluger Mensch nur Dinge, die aller Voraussicht nach keinen Schaden anrichten.
Alles andere Wissen sollte nur an Menschen weitergegeben werden, die vom ethischen Standpunkt würdig sind und deren Ausbildung garantiert, dass sie die Anwendung des Wissens auch beherrschen. Das hat nichts mit Geheimniskrämerei, sondern mit Verantwortung zu tun.
Der falsche Umgang mit geistigen Energien kann wohl in der Tat eine Menge Schaden anrichen und fällt auf den zurück, der ihn ermöglicht hat.
Wenn, um den Kreis zu schließen, Herr Raab ein Buch über die Interpretation der Fama schreibt, kann er damit Schaden anrichten?
Oder entzieht er nur denen eine Geldquelle, die dieses Wissen gegen möglichst viele Mitgliedsbeiträge verkaufen wollen?
Herzlich, Morpheus
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