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Re: Geheime Lehren?
Füchsin schrieb am 25. Dezember 2003 um 16:13 Uhr (730x gelesen):
Nein, das sehe ich anders. Es gibt Dinge, die kannst du ohne eigene Voraussetzungen nicht lernen. Wenn du ein Buch über Eiskunstlauf liest, kanns du noch lange keine Piroutetten drehen. Und wenn du ein Video über die Weise, wie man einen Jumbo landet, ansiehst und damit meinst, du bist ein Pilot, bist du ein Esel. Und wenn du Buddhas Lehren gelesen hast, aber nicht an dir selbst arbeitest, findest du keine Erleuchtung.
Du gehst von der falschen Voraussetzung aus, dass mystischen Wissen über Bücher erlernbar ist. Das ist nicht der Fall. Alle diese Schiften geben dir nur einen Medationsansatz, aber du musst es dir innerlich erarbeiten. Es gibt Berge von niedergeschriebenen Hinweisen. Aber sie sind alle nur Hinweise, NICHT die Wahrheit an sich. Auf eine Schrift mehr oder weniger kommt es überhaupt nicht an. Auf eine Zeremonie mehr oder weniger kommt es nicht an. Was nützt es dir, alle Schriften von den Hopis über den Taoisten zu den Alchemisten, Ägyptern oder Voodoo zu kennen, ohne einen Funken eigene Anstrengung? Das befriedigt nur die eigene Neugierde, bringt aber rein gar nichts.
1000 exotische Hinweise - der Weg ins Innere ist aber immer DERSELBE. Es geht nicht darum, 1000 äußere exotische Wege zu gehen, sondern EINEN, nämlich den Weg ins eigene Innere. Sich in ein Zen-Kloster zurückzuziehen und nur nachzudenken und zu meditieren bringt vermutlich mehr als 10 000 Bücher zu lesen. Es gibt nur EINE Wahrheit, und sie ist überall offenbar, nur siehst du sie nicht, weil deine inneren Augen geschlossen sind. Wem die Augen aufgehen, der sieht dieselbe Wahrheit überall, und dann wird es ganz nebensächlich, wieviel Bücher dasselbe Thema wieder und wieder durchkauen... Das Geheimnis ist, dass das Universum KEINEM Würdigen, der voll Innigkeit Wissen erwerben will und an sich arbeitet, um ein guter Mensch zu werden, Wissen vorenthält. Die universellen Mächte werden den Würdigen zu einem Tor führen, wenn er reif dafür ist. Ob es nun diese Lehre ist, oder eine andere, oder eine Religion oder ein Studium ist, ist Nebensache.
Das Tragikkomische an der Sache ist, dass man einem Kind begreiflich machen muss, dass es noch nicht reif für etwas ist. "Gib, gib, gib!" bettelt oder verlangt es. Und dann liegt sie da, die Schrift über Integralrechnen, und der ABC'ler kann überhaupt nichts damit anfangen. Ab damit dann in die Spielzeugkiste! Das Kind versteht nicht, dass es das ohnehin einmal lernen wird, wenn es an der Zeit ist. Er will es eben JETZT haben, gleich, sofort. Egal, ob er damit was anfangen kann oder nicht. Und wehe, die wohlmeinende Mama gibt es nicht her...
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