re: @ Nobby
myrrhe * schrieb am
28. November 2007 um 21:00 Uhr (1016x gelesen):
Lieber Nobby,
ein Nachdenkprozeß ist immer auch eine Weggabelung. ;-)
Nein, es hat mit "engstirnig" nichts zu tun. Es geht um etwas ganz anderes.
Um die Erkenntnis - hier in diesen Foren, wohlgemerkt – daß wir selbst, ja! wir, die Gesellschaft, der wir angehören, das, was geschieht, gewollt haben. Wir leben hier nicht zufällig.
Diese Erkenntnis ist wichtig.
Wichtig ist es, zu wissen: Diese Erkenntnis entbindet uns nicht, wachsam zu sein, hinzuschauen und zu protestieren - und schon gar nicht davon, keine irdische Veränderung anzustreben.
Es geht nicht um Schönreden und auch nicht darum, dreißig Zentimeter über dem Erdboden zu schweben oder dem hiesigen Leben zu fliehen, nach der Devise, im nächsten Leben würde alles besser.
Es geht aber auch letztlich nicht darum, sich in einem bestimmten Forum (für Geistiges) über Irdisches zu beklagen, sich zu erleichtern - und damit war's das dann.
Und es geht dabei auch noch um noch etwas Tiefergehenderes. Es geht um die Aufschaukelung von Energien, um die Schaffung von "Elementalen", gemeinschaftlichen Energieformationen. Und daraus resultierend darum, wem diese nutzen.
Zur Erläuterung:
Es wird ein rein irdisch-politisches Thema eröffnet. Antwort auf Antwort folgt; und jede ist ebenfalls rein irdisch-politisch. Jeder gibt seinem Vorredner recht und legt noch eins drauf. "Ja! total schlimm!" "und noch viel schlimmer, daß ...", ""Am schlimmsten ist, daß!", "Die anderen (der Staat, die Politiker, die Wirtschaft ... etc.) sind schuld und werden immer böser!" "Der Bush, der Schäuble ..." "Wir sind hilflos, ausgeliefert, gläsern, schutzlos, arm, klein, niedrig ...." etc.
Merkst du etwas? spüre bei den Worten einmal in dich hinein. Spürst du die Energien, die da frei werden? Es sind energetische Aufschaukelungen, ein wenig so wie in einem Fußballstadion ... und: du wirst es erkennen, sie bringen niemandem etwas. Weder hilft es den Menschen "da draußen", noch uns selbst. Wir versinken in Selbstmitleid, in hilflosem Zorn. Was bringt es? wo ist der Fort-Schritt?
Ändert sich etwas daran, wenn diese negativen Energien sich aufschaukeln? nein. Kein einzelner Hungernder wird satt davon, keine einzige Gewalttat wird verhindert, kein Lichtstrahl bricht sich Bahn. Und es gibt genügend Beispiele, was geschehen mag, wenn mit dem Hintergrund derartiger Energien dann wirklich irdisch reagiert wird. :-(
Was aber geschieht, wenn man das Ganze einmal geistig hinterfragt? wenn man diskutiert, welche geistigen Hintergründe es geben mag, wie man - jeder einzelne - ein Gegengewicht legen könnte? wenn etwa die Kraft des Geistigen in Form einer Gruppenmeditation siehe Hexenforum) gestärkt wird? wenn jeder einzelne in seinem Umfeld schaut, was es zu verbessern gäbe? (irdische und geistige Veränderung) Wenn jeder einzelne für sich (!) darüber nachdenkt, warum er hier und jetzt lebt, was das nächste Umfeld für ihn selbst bedeutet, wo er selbst ansetzen kann, seine eigene Einstellung und damit sein Umfeld zu verbessern? Wo liegt die Basis des Verzeihens gegenüber seinen Mitmenschen für jeden einzelnen? was verändert allein dieses im Umfeld?
Ich habe auch keine totale "Lösung" parat - aber wenn die positiven Energien vieler sich bündeln in fruchtbaren Diskussionen, dann befreit dies auch jeden einzelnen Beteiligten und viele Mitlesenden. (Diese "Befreiung" verstehe ich jetzt nicht als billigen Ausweg, wieder wegzuschauen - sondern vielmehr als Auseinandersetzung!)
Wir können die Welt nicht adhoc ändern. Wir haben zwei Auswahlen:
Erstens - auszuwandern. Dann finden wir das, was wir fliehen, in anderer Art und Weise wieder.
Zweitens - uns selbst zuzugestehen, daß wir hier leben und die Gesellschaft, die wir zeitweise so ankreiden, selbst mittragen.
Drittens - zu erkennen, daß wir etwas ändern können: nämlich uns selbst und damit auch unser Umfeld.
Soviel erst einmal.
Dir einen lieben Gruß, :-)
myrrhe
PS: Jeder kann sich in der Gesellschaft einbringen. Man kann es auch hier im Forum tun.
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