Re: Antworten zu Licht und Finsternis, Schatten, Islam
Füchsin schrieb am 12. Mai 2004 um 8:41 Uhr (732x gelesen):
1. Licht und Finsternis sind Begriffe aus der Mythologie und der Religion. Licht und Finsternis sind einfach zwei universelle polare Kräfte:
eins steht für aktiv (gebend) wirkend, das andere für passiv (empfangend) wirkend
eins steht für Vollheit, das andere für Leere
eins steht für Sichtbarkeit, das andere für Unsichtbarkeit
eins steht für Tag (bzw. Sommer), das andere für Nacht (bzw. Winter)
eins steht für Materie, das andere für Seele
eins steht für männlich, das andere für weiblich
eins steht für Feuer, das andere für Wasser
eins steht für vollkommen (gut), das andere für unvollkommen (schlecht)
eins steht für schöpferisch-konstruktiv, das andere für destruktiv-auflösend
eins steht für Wahrheit, das andere für Illusion
usw.usw.usw.
Welches dabei symbolisch für welches steht ist bei jeder Zeile zu hinterfragen, und welche Zeilen hier ausgewählt werden, ist abhängig von der jeweiligen Kultur, Tradition und Religion und nicht automatisch identisch. Die traditionelle christliche Tradition geht von Licht (= gut) und Finsternis (=schlecht) aus, aber das ist nur eine Art vereinbarte Symbolik; andere Traditionen interpretieren das anders. Am besten man wertet nicht, sondern belässt es bei den "zwei polaren Kräften", da das Universum eben die Dualität zu seiner Existenz benötigt.
Der Mensch - und alles was ist-, ist eine Mischung dieser zwei Kräfte.
2. Der feststehende symbolische Begriff "Schatten" stammt erstens aus der Psychologie und zweitens aus der Esoterik. Er steht für die Bereiche des Unterbewusstseins, die du tief in dir versteckst, in deinem eigenen seelischen "Keller" vergräbst, nicht wahrhaben willst, am liebsten vergessen würdest - kurz: seelischer Müll. Dazu gehören verdrängte Triebe, überholte Ansichten und Vorstellungen, Ängste, Erinnerungen an schreckliche Erlebnisse, schlechtes Gewissen über Dinge, die du verschuldet hast usw. Diese Dinge werfen einen "Schatten" auf dein Gemüt und vernebeln dir die Sicht auf höhere Ebenen. Und, wenn du diesen Schrott auch ständig verdrängst, heißt es nicht, dass diese Dinge dich nicht jetzt unbewusst ständig in deinem Verhalten und in deinen jetzigen Anschauungen beeinflussen. Zu "ziehen dich nieder". Daher ist erste die Arbeit eines jeden Schülers auf dem okkulten Weg, sich all dieser Dinge (="die inneren Dämonen") bewusst zu machen und sie zu verarbeiten. Bewusst machen heißt, sie wieder "bewusst unter Kontrolle" zu bringen, sie aufzulösen.
Okkulte Arbeit heißt, mit seinem Unterbewusstsein zu arbeiten. All diese Dinge sind eines der ersten Dinge, die dabei aus dem Unterbewusstsein auftauchen, so in Form von Ängsten, Albträumen bis hin zu Poltergeistphänomenen und Dämonen.
Das "Buch der Schatten" stellt dabei eine Art persönliches Tagebuch dieses Fortschrittes dar, wo Erlebnisse, innere Gedanken, Träume, deren Deutungen, Erkenntnisse und neu Erlerntes von einem Schüler notiert wird.
3. Zum Islam: Das hier ist kein Religionsforum. Aber sei's drum.
Als Historiker sehe ich persönlich das Leben Mohammeds als Religionsstifter als höchst fragwürdig an. Ganz sicher ist das, was die Fundamentalisten in ihrer jetzigen Hass-Hetze-Gehirnwäsche (seit den 80er Jahren dank der vom Ausland finanzierten Koranschulen ansteigend) abziehen, nicht in Einklang zu bringen mit der Vorstellung eines gütigen, barmherzigen, allwissenden und gerechten Gottes, auf den sich der Koran immer wieder bezieht. Ja nicht einmal mit dem, was der Koran sagt. Die meisten ihrer Vorstellungen beruhen rein auf mittelalterliche rückständigen Traditionen und der Interpretation des Islams aus der Sicht der Sekte der saudiarabischen Wahabiten und der iranischen Schiiten. (Das wäre in etwa so, als ob die Jehovas Zeugen die Glaubensregeln des Lebens für alle Christen weltweit aufstellen würden.) Gemäßigte Imame werden bedroht und finden immer weniger Gehör. Da die wahabitisch-schiitische Interpretation des Islam mit deren (arabischen) Weltherrschaftsanspruch nicht mit der Demokratie und den Menschenrechten bei uns kompatibel sind, sollten diese Gruppen so behandelt werden wie jede gefährliche Jugendsekte auch. ICH möchte jedenfalls in keinem solchen "Gottesstaat" leben, genausowenig wie ich unter einer Inquisition oder einer sonstigen Diktatur leben möchte. Und ich möchte auch nicht, dass sich unsere Staaten in solche schleichend verwandeln.
Fanatiker sind immer rückständig, stur, kompromisslos und rechthaberisch - egal ob es religiöse, politische oder national-rassistische Fanatiker sind. Unterhaltungen führen dabei zu gar nichts. Sie halten sich immer für die einzig besten und alle übrigen für ausrottbar. Ich wäre also für einen Fanatiker ein Auszurottendes.
Daher lehne ich schon aus Selbsterhaltung jeden Fanatismus und Fundamentalismus ab. Toleranz bedeutet, dass auch die andere Seite (d.h. die Moslems) UNS tolerieren. Sehe ich nicht in diesen Fundi-Staaten und Fundi-Cliquen!
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