oute mich mal zu diesem Thema;)
Kastopia schrieb am 10. April 2003 um 16:06 Uhr (354x gelesen):
Hallo liebe Füchsin:)
Ich denke mal, das liegt an der eigenen inneren Einstellung.
Grundsätzlich halte ich es für richtiger vorsichtig zu sein und bloss nicht zu viel von sich preisgeben, da es ja Menschen gibt (LEIDER) die nichts besseres zu tun haben, als einem gleich einen Strick daraus zu drehen.
ABER, seit einiger Zeit mache ich, wie viele Andere einen Sinneswandel durch. Ich nenn es nun einfach mal so.
Und das heißt, offener werden. Sich selbst akzeptieren, wirklich akzeptieren und das eigene Leben zu leben. Zu sein, wie man eben ist. Das passt einigen nicht, sie wollen einen immer und immer wieder so hinbiegen, dass man gleich wird wie sie alle da draußen. Die Denke, dass man sich selbst mag überträgt man auch auf andere. Man akzeptiert auch andere. Es wird immer egaler, was andere über einen denken, es interessiert irgendwann nicht mehr. Und da tritt komischer Weise soetwas wie ein Resonanzgesetz ein. Es interessiert auch andere nicht mehr, was Kastopia da aufschreibt oder warum Kastopia dies und jenes tut. Es ist eben Kastopia und es ist in Ordnung. So ist das mit anderen auch ;)
Ich habe früher immer wieder versucht mit Verwandten darüber zu reden. Einige haben getan, als wüßten sie wovon ich rede und sich hinterm Rücken schlapp gelacht und gehetzt. Früher hat mich das verletzt, was heißt früher, bis vor kurzem war das noch so. Inzwischen habe ich mir ein Herz gefasst und einigen Verwandten und Bekannten offen und Ehrlich erklärt, was ich mache, warum ich das mache, und warum ich mich für bestimmte Dinge interessiere. Damit sie es nur annähernd verstehen konnten, gab ich Erlebnisse wieder. Ich versuchte es also richtig ausführlich zu erklären. Es hat gefruchtet. Manch einer weiß natürlich nicht worüber ich genau rede, aber annähernd ...und so versuchen auch die anderen mich zu verstehen und so zu akzeptieren.
Ich bin so auch nicht gezwungen irgendetwas zu verschlüsseln, oder geheim zu halten. Das witzige daran ist, ein anderer Mensch kommt nicht an das *wirkliche * Wissen heran. Das sind nur Bröckchen die man aufschreibt, sehr viel bleibt in einem drin. Und mit Bröckchen kann kaum jemand etwas anfangen.
Ich will so leben wie ich selbst bin, ohne Auflagen von außen, ohne die Grenzen, die einem ein Leben lang auferlegt wurden. Ich bin wie ich bin und das ist gut so! Gleiches gilt in meinen Augen auch für andere. Und ich finde es inzwischen sehr wichtig und sehr schön zu leben wie ich nun mal bin. Wer darüber lächelt...bitte:) Wer darüber lacht (auslachen) zeigt nur, wie gefangen er doch ist in seinem Leben;)
Naja gut, wenn man nun eine bestimmte Büchersammlung in der Wohnung anhäuft, das ist ja auch zurückverfolgbar, wer welches Buch wann und wo gekauft hat *grins* aber warum soll ich mich verstecken? warum sollen andere sich verstecken? Wovor?
Aber es ist sicherlich angebracht, anfangs vorsichtiger zu sein, um friedlich weiterleben zu können. Gerade in der Jugend, wenn mama und Papa eventuell gerne rumschnüffeln. Da ist es wahrlich vielleicht angebrachter die Niederschriften nicht überall rumliegen zu lassen und vielleicht auch nicht alles niederzuschreiben. Noch dazu kommt, dass die lieben Verwandten und Bekannten einen ja zu gerne schnell als verrückt abstempeln, nur weil man anders denkt und anders handelt, als Otto Normal:)
Aber irgendwann kommt doch der Punkt im Leben, ab dem man einfach sein möchte wie man ist, oder?
Nun denn das war es erst mal:)
Liebe Grüße und alles Liebe
Kastopia
> Generell möchte ich einmal das Thema aufwerfen, inwieweit es in Deutschland, Österreich, Schweiz klug ist, sich zu outen oder Bücher, Tagebücher und Gegenstände herumliegen zu lassen, die andere eine "missliebige" Haltung erkennen lassen. Vor allem, wenn man nicht volljährig ist (Fall Jenny) oder wenn man seinen Beruf ausüben möchte (zuviel ausplaudern am Arbeitsplatz). In einem diesbezüglich offenem Land wie Großbritannien wäre es kein Problem, aber in einer eher konservativen Region - sollte man ein wenig aufpassen. Aufpassen, was man schreibt, was man sagt und was man liegen läßt. Man kann Dinge "umschreiben" - selbst im Tagebuch - und man kann sich auch ein unauffälliges Buch der Schatten zulegen (ein Notizbuch z.B.), vor allem als nicht-Volljähriger mit konservativen Eltern!
> Dasselbe gilt für jede Art von Minderheit, auch für Homosexuelle, Transsexuelle usw. Man hat es in gewissen Regionen einfach schwer!
> Wie seht ihr das? Könntet ihr so einfach alles euren Verwandten, Freunden, Kollegen usw. erzählen ohne die sozialen Konsequenzen daraus fürchten zu müssen?
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: