Abends bin ich meistens besser drauf ...
naurmel * schrieb am
1. März 2011 um 14:14 Uhr (1999x gelesen):
Vielleicht liegt es eher daran, dass ich als depressiver Mensch jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen einen Check meiner Situation durchführe.
Die Ablenkung des Tages ist noch nicht aktiv. Die rosa Pille noch nicht eingeworfen. Im Spiegel schaut mich ein unrasiertes Monster mit ungeputztem Beißwerkzeug an.
Als Depressiver suche ich regelrecht diese Erfahrung. Eine willkommene Bestätigung all meiner Befürchtungen. Wenn ich dann in den Alltag starte, muss ich einen Teil meiner Verstimmung beiseite schieben. Und die andere Hälfte stürzt sich in Vergessen. Bis zum nächsten Morgen.
Natürlich spielt die körpereigene Gefühlsfabrik auch eine Rolle. Die Maschine muss erst in Gang kommen.
Es gibt Stimmen aus der vedischen Lehre, die uns raten, bis spätestens 6 Uhr aufgestanden zu sein, damit wir diese Stimmung gar nicht erst aufkommen lassen. Man kann sich auch die Organuhr anschauen und überlegen, welche Organe gerade in Ruhe sind und überhaupt keine Hilfe anbieten können.
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: