Liebe und Anerkennung
Kira schrieb am 14. Dezember 2002 um 13:33 Uhr (372x gelesen):
> > Stimmt, ich bin schon ein ziemliches
> Leistungstierchen, aber eigentlich wurde mir von
> meinen Eltern früher immer zu verstehen gegeben,
> dass ich ja allenfalls mittelmäßig und nichts
> besonderes sei, selbst wenn ich wirklich
> überdurchschnittlich gut war und z. B. Meisterschaften
> gewonnen habe. Ich hatte den Eindruck, dass sich
> darüber zu Hause niemand so richtig gefreut hat.
> Eigentlich gab es ein Spannungsverhältnis zwischen
> der Erwartungshaltung "Sie muss schon sehen wie sie
> selbst zurecht kommt", "Sie wird wohl keine Probleme
> machen" , "Sie wird schon gut sein" und dem, was
> dann an mich herangetragen wurde: "Sieh' zu dass du
> es schaffst", "Na ja, das war ja schon ganz ordentlich",
> aber "andere sind besser". Irgendwie so. Dahinter
> wahrscheinlich immer die latente Angst meiner Eltern,
> dass ich es letztlich nicht packen würde. (Was
> eigentlich mehr über sie aussagt als über
> micht.)Irgendwie so. Ich habe noch nicht mit
> Körpertherapie gearbeitet, aber umgekehrt stimmt es
> natürlich schon, dass sich die innere
> Anspannung/Verkrampfung gelegentlich auch spürbar
> körperlich auswirkt. Jedenfalls danke für dein Posting.
> Kira
> > Stimmt, ich bin schon ein ziemliches
> Leistungstierchen, aber eigentlich wurde mir von
> meinen Eltern früher immer zu verstehen gegeben,
> dass ich ja allenfalls mittelmäßig und nichts
> besonderes sei, selbst wenn ich wirklich
> überdurchschnittlich gut war und z. B. Meisterschaften
> gewonnen habe. Ich hatte den Eindruck, dass sich
> darüber zu Hause niemand so richtig gefreut hat.
> Eigentlich gab es ein Spannungsverhältnis zwischen
> der Erwartungshaltung "Sie muss schon sehen wie sie
> selbst zurecht kommt", "Sie wird wohl keine Probleme
> machen" , "Sie wird schon gut sein" und dem, was
> dann an mich herangetragen wurde: "Sieh' zu dass du
> es schaffst", "Na ja, das war ja schon ganz ordentlich",
> aber "andere sind besser". Irgendwie so. Dahinter
> wahrscheinlich immer die latente Angst meiner Eltern,
> dass ich es letztlich nicht packen würde. (Was
> eigentlich mehr über sie aussagt als über
> micht.)Irgendwie so. Ich habe noch nicht mit
> Körpertherapie gearbeitet, aber umgekehrt stimmt es
> natürlich schon, dass sich die innere
> Anspannung/Verkrampfung gelegentlich auch spürbar
> körperlich auswirkt. Jedenfalls danke für dein Posting.
> Kira
> ––––
> Jaja, Kira, das Bild paßt ganz genau auch auf meinen
> Mann. Er wollte die Anerkennung von seinem Vater und
> bekam sie nicht. Dann versuchte er es im Beruf, und
> nach 31 Jahren wurde er, als "zu alt", aus der Firma
> gedrängt, Jüngere und "Bessere" – mit keiner
> Ausbildung! - wurden ihm vorgezogen. Er zerbrach
> daran…
> Deshalb finde ich es so wichtig, dieses Grundproblem
> der Liebe und Anerkennung aufzuarbeiten. Denn die
> Liebe ist die Basis des Menschseins, und dazu gehört
> auch die Selbstliebe, die wir nur dann ausstrahlen
> können, wenn wir schon als Kind um unserer selbst
> geliebt worden sind.
> Bei mir war es nicht ganz so kraß, aber ich kann mich
> auch noch an etliche Enttäuschungen daheim erinnern,
> und das, obwohl ich zu meinen Eltern ein ganz tolles
> Verhältnis hatte und immer auch von ihrer Liebe
> getragen wurde. Deshalb habe ich das auch
> verhältnismäßig gut und rasch aufarbeiten können. –
> Eines aber blieb, solange mein Mann lebte: ich konnte
> nicht die Dinge tun, in denen er sehr gut war, wie etwa
> photographieren…
> Liebe Grüße!
> myrrhe
Das ist schon so eine Sache mit der Liebe und der Anerkennung. Da habe ich jetzt zum ersten mal einen Menschen gefunden, bei für den ich wirklich stark empfinde und dessen Liebe für mir auch spürbar und annehmbar ist. Ich genieße das sehr, auch wenn die beiderseitigen Lebensumstände kein Zusammenleben erlauben. Aber die Erfahrung ist schon wichtig. Dein Mann ist gestorben, letztlich weil er seinen Wert und seine Liebe über Leistung definierte? Und du ...? Fotografierst du jetzt? Liebe Grüße - Kira
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