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Leistungstierchen
Kira schrieb am 13. Dezember 2002 um 7:46 Uhr (359x gelesen):

> Hallo Kira,

> es scheint so, daß diese Angst mit Deiner Kindheit
> zusammenhängt. Meist betrifft es die ersten vier
> Lebensjahre (ungefähr), weil da die Prägung des
> Menschen abläuft. Ich sag jetzt nur mal ein Beispiel:
> Bist Du von einem Elternteil abgelehnt worden bzw. nur
> dann geliebt worden, wenn Du eine Leistung erbracht
> hast? Hat die Leistung meist nicht ausgereicht, und
> fühltest Du Dich dann ungeliebt?

> In diesem Falle würdest Du Dich nicht über Deine
> Person definieren, sondern über Deine Leistung –
> weshalb Du Dich selbst dann auch nur akzeptierst,
> wenn Du "gut" bist. Und dann auch Angst hast, von
> anderen bewertet zu werden. – Ich persönlich glaube
> nicht, daß es von den anderen abhängt, sondern nur
> von Dir – Du reflektierst es.

> Ich kenne das Problem selbst, und mein Mann hatte
> auch schwer damit zu kämpfen – und untergrub letztlich
> seine Gesundheit. Es ist also anzuraten, beizeiten dem
> Problem auf die Spur zu kommen. Wir haben das mit
> einer Körpertherapie getan, und ich muß für mich
> sagen, daß ich das Problem habe lösen können. (Für
> meinen Mann kam es zu spät.)

> Ich hab es hier schon öfter gepostet und tu es gerne
> wieder: ich empfehle sehr eine Körpertherapie.
> Besonders in Deinem Falle scheint sie sehr
> erfolgversprechend, denn Deine Körperzellen wissen –
> so wie Dein Inneres – sehr genau, woher Probleme
> kommen. Alles ist in ihnen gespeichert. D. h. Du kannst
> über das Ausagieren des Körpers die Gefühle freilegen
> und damit auch auf das Ereignis stoßen, das mit den
> Gefühlen zusammenhängt. Das ist sehr wirkungsvoll!
> Die Ursachen können, wie gesagt, sehr weit
> zurückliegen – manches kommt auch aus noch
> früheren Zeiten!

> Das mit der Leistungserbringung war natürlich nur ein
> Beispiel von mir. Aber vielleicht forschst Du auch mal
> selbst in Deinem frühen Leben – soweit Du Dich
> zurückerinnern kannst –, oder Du fragst Personen, von
> denen Du glaubst, daß sie etwas wüßten über Dich.
> (Beachte aber, daß Deine Eltern, die direkten
> Bezugspersonen, vielleicht in Deine Problem involviert
> sind und daher keine Auskunft geben können.)

> Viel Erfolg und liebe Grüße,
> myrrhe

Stimmt, ich bin schon ein ziemliches Leistungstierchen, aber eigentlich wurde mir von meinen Eltern früher immer zu verstehen gegeben, dass ich ja allenfalls mittelmäßig und nichts besonderes sei, selbst wenn ich wirklich überdurchschnittlich gut war und z. B. Meisterschaften gewonnen habe. Ich hatte den Eindruck, dass sich darüber zu Hause niemand so richtig gefreut hat. Eigentlich gab es ein Spannungsverhältnis zwischen der Erwartungshaltung "Sie muss schon sehen wie sie selbst zurecht kommt", "Sie wird wohl keine Probleme machen" , "Sie wird schon gut sein" und dem, was dann an mich herangetragen wurde: "Sieh' zu dass du es schaffst", "Na ja, das war ja schon ganz ordentlich", aber "andere sind besser". Irgendwie so. Dahinter wahrscheinlich immer die latente Angst meiner Eltern, dass ich es letztlich nicht packen würde. (Was eigentlich mehr über sie aussagt als über micht.)Irgendwie so. Ich habe noch nicht mit Körpertherapie gearbeitet, aber umgekehrt stimmt es natürlich schon, dass sich die innere Anspannung/Verkrampfung gelegentlich auch spürbar körperlich auswirkt. Jedenfalls danke für dein Posting. Kira

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