alles ist Spiegel
myrrhe schrieb am 2. Mai 2005 um 16:25 Uhr (653x gelesen):
Alles im Sein ist Gleichgewicht.
Und so verdrängen wir gar nicht alles Unangenehme. Wir sehen es überdeutlich, aber immer im anderen. Das entbindet uns davon, auf uns selbst hinschauen zu müssen. Wir leiden selbst - aber verlagern das Leiden stellvertretend nach außen und machen es dort zu einem Scheinleiden ("die Armen").
Und wir sehen dann nur das Negative - alles ist schlecht, böse, finster. Wir sehen es, weil wir das Helle und Schöne, das die andere Seite des Dunkels darstellt und genauso vorhanden ist, weil es das Gleichgewicht bildet, nicht wahrnehmen können - eben weil wir unser eigenes Leiden nicht annehmen und stattdessen nach außen tragen. Geht das aus irgendeinem Grund nicht mehr, oder wird der Leidensdruck zu stark, lebt eine Krankheit dies für uns aus.
Gerade im anderen, in unserem Umfeld, in unserer Interpretation dessen, was wir sehen, erkennen wir immer nur uns selbst.
Grüße
myrrhe
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