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geistige Entsprechungen und versuchung
gabriel schrieb am 15. Januar 2005 um 12:31 Uhr (550x gelesen):
Lieber positiv,
im grunde meinen wir vielleicht dasselbe. ich lade dich aber ein, noch einen schritt weiter zu denken. hatte jesus wirklich die wahl, das kreuz abzuwenden? hätte er es getan, wäre es nicht im sinne des vaters gewesen. dann wäre er also der versuchung erlegen. es muss also durchaus sein, dass die äusseren umstände auch die besten gotteskinder treffen und diese ebenso leiden, wie alle anderen. sie hätten wohl die macht, sich zu schützen, tun es aber nicht, um der versuchung zu widerstehen. sie erkennen, dass ihr physisches leiden keine strafe ist, sondern eine folge von physischen vorgängen. mit geistigen kräften alles abzuwenden, oder es zu versuchen, ist eben schon "versuchung". jesus hat das offenbar alles gewusst und er hatte auch die kraft, danach zu leben.
denn siehe was steht über die versuchung des jesus in den evangelien:
Jesus aber, voll heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan und wurde vom Geist in die Wüste geführt und vierzig Tage lang von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen, und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn. Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): «Der Mensch lebt nicht allein vom Brot.» Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 6,13): «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): «Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, daß sie dich bewahren. Und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.» Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt (5. Mose 6,16): «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.»
es besteht doch kein zweifel: hätte jesus aus eigenem willen das kreuz abgewendet (was er natürlich vermocht hätte, wie du richtig schreibst), wäre er der versuchung erlegen. hatte er unter diesem gesichtspunkt wirklich eine freie wahl? es steckt eine unglaubliche kraft in diesen sätzen der bibel und eine noch grössere im verhalten jesu', nur kann ich sie nicht richtig ausdrücken.
vielleicht verstehst du trotzdem, was ich meine..;-)
gottes segen!
gabriel
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