Kleine Geschichte
myrrhe schrieb am 26. November 2004 um 13:16 Uhr (505x gelesen):
... damit du doch eher verstehst, was das Unterdrücken von Gefühlen wirklich heißt.
Man kann einen Menschen lieben und dennoch negative Gefühle wie Zorn gegen ihn entwickeln.
Und wenn das unterdrückt, also unterbewußt ist, schädigt man sich damit selbst (und damit unbewußt auch den anderen) - nicht durch das Bewußtwerden.
In der Körpertherapie begegnete ich mir selbst als Kind. Und einem Zorn gegenüber meiner Mutter, die mich - aus gutem Willen heraus - so umsorgte, daß ich mich unfrei fühlte.
Ich begegnete meinem eigenen Zorn.
Aber auf seine Eltern darf man nicht zornig sein - schließlich tun sie, was man ja auch weiß, das Beste für das Kind.
Also unterdrückt man den Zorn. Es gibt ihn nicht.
Aber es gibt ihn schon, nämlich in der Tiefe. Unterdrückt, nicht zugelassen, vergessen.
Doch der Körper vergißt nicht.
In der Therapie machte ich den Zorn bewußt und ließ ihn heraus.
Dann verzieh ich meiner Mutter und mir selbst und ließ die daraus erwachsenen liebe- und verständnisvollen Gefühle fließen.
Das ist Bewußtmachung, Ausagieren, Transformation von Gefühlen.
myrrhe
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: