Hallo Anna!
> Aber gehört zur Nächstenliebe nicht auch Ehrlichkeit,auch in einer Freundschaft?
Ein gutes Thema, es gehört eigentlich zum Thema "Lehren", und das ist ziemlich komplex :-)
Deswegen möchte ich einmal hier beginnen:
Jesus: Lehret die Menschen vor allem nur die Wahrheit, und ihr werdet sie freimachen in allem, das ihre Seelen gefangenhält und iihr selbst werdet dabei die Wonne der größten Freiheit in euren Herzen empfinden und geniessen!
Das bedeutet, dass vermitteltes Falsches in die Irre führt und schadet.
Swedenborg: Über Wahres zum Guten:
http://www.a-site.at/cgi-bin/bbs/seele.pl?read=1850
Aber aus der Offenbarung Johannis wird klar, dass Jesus die Wahrheit dosiert an die allgemeine Menschheit weitergibt und nur jene, die sich ihm geistig durch den gut eingesetzten freien Willen nähern, mehr kundtut.
So wächst der Geist der Wahrheit (Johannes-Evangelium) bei jedem, der sich durch tätigen Glauben an Jesus darum bemüht.
Ansonsten wurde die Wahrheit dosiert weitergegeben, um einen Entwicklungsprozess einzuleiten, bei dem die Menschen selbst sich noch genügend Gedanken darum machen können und sich somancher noch ändert, was nicht so wäre, wenn jene gleich mit der ganzen Wahrheit, die ihnen nicht schmeckt, vor den Kopf gestoßen wird. Jene, die das Wahre und Gute suchen, können es hingegen bekommen.
Nun ist aber die Zeit gekommen, wo unbedingt zum Schutz der Guten eine vermehrte allgemeine Wahrheitsgabe nötig wurde, was mit Swedenborg, Lorber, Mayerhofer, Sonja und anderen passiert. Dabei kann man gut sehen, wie sich die Situation zuspitzt, dass diese Wahrheit den einen eine hochwillkommene Hilfe ist, während es andere nicht abkönnen, dass die Wahrheit so sein soll, wie sie sie nicht mögen und diese Menschen dann schneller endgültig der sogenannte Spreu werden. Ohne dieser "Verkürzung der Zeit" hätten sie eventuell (! also manche) noch Zeit gehabt, sich mit dosierterer Wahrheit zu ändern. Doch würde diese Verkürzung der bösen Zeit nicht geschehen, droht lt. Jesus Gefahr, dass in dieser Welt sogar seine wahren Gotteskinder, also jene, die auf dem Weg zu ihm sind, noch abfallen durch das überwiegende Böse.
Diese Vorgangsweise von Jesus ist eine gute Vorgabe für uns, wenn wir Wahres weitergeben wollen um jemandem die Chance zu geben, über das Wahre zum Guten zu kommen, was ja der einzige Weg ist.
Dazu ist aber zu sagen, dass man das Wahre schon gut kennen sollte, denn Jesus sagt ja, dass man zuerst den Balken im eigenen Auge kümmern soll, bevor man den Splitter aus dem Auge des Nächsten entfernen will!
Durch Zurückziehen Gott finden und aus seiner Quelle schöpfen:
http://www.a-site.at/cgi-bin/bbs/seele.pl?read=1939
Weitergabe von Wahrem an "gute und böse" Menschen:
Gibt man jemandem, der dafür noch nicht aufnahmefähig ist, zuviel Wahres, wird er es ablehnen und es besteht die Gefahr, dass es durch die Untugenden (z.B. verletzter Stolz) für längere Zeit oder für immer abgelehnt wird.
Das bedeutet "Perlen den Säuen vorwerfen" und analog, wie es jenen Menschen geht, die durch die Verkürzung der Zeit schneller noch böser werden.
Es ist also nicht bei jedem Mitmenschen gut, viel Wahres kundzutun.
Bei vielen Menschen ist es besser, das nur kundzutun, wenn sie danach fragen und ansonsten das Gute vorzuleben.
Wenn das Thema auf den Tisch kommt und man bemerkt, dass einem der andere nicht glauben will, dann gilt es die Aufklärung abzubrechen und "den Staub abzuschütteln".
Man hat seine Hilfe geleistet, dieser Mensch will sich um sich selbst kümmern. Das kann zwar traurig machen, aber
seinem freien Willen ist hier nachzukommen, damit keine Fixierung gegen die Wahrheit eintritt (was aber auch schon vorher sein kann) und so für später noch Chancen bestehen.
Jesus: "Ein jeder Mensch hat seinen vollkommen freien Willen, und dieser muss vor allem geachtet und berücksichtigt werden".
Selbst Schutzgeister wenden sich ja von jenen ab, die an sich selbst glauben wollen oder sich anderswo "Schutz" suchen wollen - und da brauchen sich weder jene, noch wir Sorgen zu machen, dass der Mitmensch in sein Unglück läuft!
Gott hat alles perfekt eingerichtet und für diesen Menschen ist es dann eben besser, wenn er ev. auf die harte Tour lernen wird, als wenn er sanft nicht lernt.
Hochmut kommt vor dem Fall und dieser ist absolut nötig.
Manchmal ist es besser, den Fall zu beschleunigen, als den Hochmut durch scheinbare Liebe aufrechtzuerhalten. Der Fall bringt die Demut und damit eine neue Chance.
Je besser ein Mensch ist, Gott und dessen Willen annimmt, desto eher will er sogar die Wahrheiten auch dann bekommen, wenn dadurch Fehler aufgedeckt werden - so ähnlich wie ein ehrgeiziger Sportler ja genau die Fehler finden und erfahren will, die er noch macht, damit er sein Ziel schneller erreicht, will jemand, der zu Gott will und weiss dass er dafür alle Fehler ablegen muss, diese erfahren.
Da aber auch jene Menschen, die auf dem Weg sind,
nochnicht perfekt demütig sind, ist es gut, sanft vorzugeben, damit keine Abwehrhaltung entsteht. In eingespielten Freundschaften kann das manchmal auch härter passieren, wenn es alle so gewohnt sind und es sie deshalb nicht stört.
Es gilt aber immer Geduld zu üben!
Jesus: "In dieser Welt lässt sich für euch Menschen nichts pbers Knie brechen wie ein morsches Stück Holz, sonst hätte ich wohl nicht Fleisch und Blut angenommen um euch mit aller Mühe und übergroßer Geduld selbst zu unterweisen."
Wie beim Weinberg für jede Traube genügend Zeit lassen, nicht schludrig vorgehen.
Die Menschen sind die Reben und sind nach ihrer verschiedenen Art und Natur auch verschieden zu behandeln.
Das Bisherige gilt für Einzelgespräche. In Gruppen wie in Foren oder Chats ist die Angelegenheit noch weit komplexer ;-)
Aber das spare ich mir jetzt, dir ging es ja um etwas anderes.
Friede sei mit dir, das Reich Gottes ist dir nahe!
Liebe Grüße,
positiv