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Du bist nicht doof
Morpheus schrieb am 10. September 2003 um 17:50 Uhr (457x gelesen):

Das Problem beginnt schon damit, sich darüber zu verständigen, was man mit "Gott" eigentlich meint.
Manche verstehen darunter ein allmächtiges Wesen das nach Gutdünken über seine Schöpfung herrscht wie ein Vater über seine Kinder und ständig darin eingreift.
Andere meinen den Schöpfer der Welt, der sich nun aber aus allem raushält, so dass seine Schöpfung einfach den von ihm vorgegebenen Gesetzen gehorcht.
In beiden Fällen stünde Gott außerhalb seiner Schöpfung.
Vielleicht ist aber Gott und die Schöpfung ein- und dasselbe. Vielleicht ist das Universum ein einziger lebender, vernunftbegabter Organismus dessen Teil wir sind, womit auch in uns etwas Göttliches wäre.
Gott könnte auch als Prinzip verstanden werden, also als das, was die Schöpfung eigentlich will.
Es könnte schließlich auch sein, dass es uns gar nicht gibt, dass wir nur Bits in einer gigantischen Matrix sind. Dann wäre Gott der Programmierer...
Jeder sucht sich das aus, woran er gern glauben möchte. Aus diesem Glauben heraus nimmt Gott Gestalt an. Das Problem liegt nicht in der Definition sondern in dem Wahn, die eigene Gottesvorstellung sei die einzig richtige und alle anderen müssten davon "überzeugt" werden.
Ein Pfarrer, der ein Nahtoderlebnis hatte und dem Lichtwesen begegnete stellte danach ernüchtert fest, dass sich Gott, wie er das Lichtwesen interpretierte, gar nicht für Theologie interessierte.
Sein Fazit: "Gott schaut uns nicht in den Kopf sondern direkt ins Herz."


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