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Re: Hallo, Tika!
Tommy-neu schrieb am 5. Januar 2002 um 20:07 Uhr (606x gelesen):
Hallo, Tika!
Deine Verwendung des Begriffs "Sekte" passt einigermassen zu der meinen (s.o.)
>Ich weiß nicht, ob Du schon Gespräche mit Sektenbeauftragen hattest - egal, von welcher Konfession.
Ja, leider!
> Diese Aussage von die hat mir die Haare im Nacken hochgehen lassen!!! Wenn Du so mit Vorurteilen belastet an Deine Patienten rangehst... na danke.
Na. Wenn ich Worte benutze wie "wohl kaum" oder "ich" oder "nicht generalisierend" etc., dann verwende ich sie exakt in dem Sinne ihres Wortes. Da Negativberichte über Sekten fast immer von Seiten der "Opfer" kommen, ist die Berücksichtigung der Pathologie des Opfers notwendig, um den Wahrheitsgehalt der Aussage zu prüfen.
> 1. Ist es für Dich evtl. denkbar, daß ein "zufriedener gesunder Mensch" auch neugierig ist? Oder besser: wissbegierig?
Oh, aber natürlich ist es für mich denkbar! Allerdings denke ich, dass solche Menschen Sekten aufsuchen werden - falls man diesen Begriff dann überhaupt noch so benutzen sollte -, die mit moralischen Werten arbeiten.
> 2. Ist Dir bekannt, daß die Menschen selten ins Telefonbuch schauen und sich eine Sekte suchen, sondern von den Sekten gesucht werden? Und wie sie versuchen, die Leute "einzulullen"?
Warum sollte eine Gruppierung, die von ihren Glaubenssätzen überzeugt sind, nicht in die Welt gehen und Seelen fischen, wie es Jesus getan hat? Sicher, das Thema ist haarig, aber ich bin ein vorsichtiger Mensch, und bevor ich etwas über einen Kamm balbiere oder Ablehnung über Bausch und Bogen spanne, versuche ich die andere Seite möglichst gründlich zu untersuchen. Was das "Einlullen" anbelangt, dazu fällt mit Fernsehwerbung ein.
> Ich lese aus Deinen Kommentaren viel Herablassung den Leuten gegenüber, die negative (Auslegungssache) Erfahrungen gemacht haben. Ob da nicht einige "gesunde normale" Menschen durch solche Äußerungen verunsichert werden?
Es ist keine Herablassung in meinen Kommentaren! Wenn ein Mensch psychische Probleme hat, dann ist es wichtig, diese zu erkennen. Sie nicht zu benennen, nicht den Finger darauf zu legen und zu sagen: Ein Opfer nimmt seine Rolle selbst ein, zu jedem Täter gehört ein Opfer, welches sich freiwillig in diese Rolle begibt (zumindest bei kommunikativen Akten, nicht gerade bei kriminellen wie einer Vergewaltigung, obwohl es auch da viele solche Fälle gibt), dies ist keine Herablassung, sondern Bezeichnung von Tatsachen. Achtung: Dies ist keine Generalisierung, gilt demzufolge keineswegs für alle Sektenaussteiger!!! Dennoch aber für die meisten von denen, die anschliessend ihren Ausstieg intensiv sozial kommunizieren.
>Mir geht es nicht so, da ich weiß, was ich erlebt habe und auch schon einige Lebenserfahrung hinter mir habe. Aber, Tommy, stecke (zumindest in diesem Falle) die Menschen nicht gleich in Schubladen: Gestörte Menschen - "Sekte", zufriedene (seelisch stabil??) - keine Sektengefahr. Soo einfach ist das m.E. nicht.
Sekte ist nicht gleich Sekte! Nenne mir einen guten Grund, weshalb ein gesunder Mensch mit der Fähigkeit zur Selbst- und Fremdkritik in einer Sekte bleiben sollte, die tatsächlich versucht, ihm gegenüber Brainwashing-Techniken anzuwenden?
> Das war meine Meinung dazu - muß nicht Deine werden. Aber bitte mal drüber nachdenken.
Ich danke Dir für Deine Meinung. Feedback ist immer wichtig, und ich bin mir dessen sehr bewusst, dass meine recht sachliche Sprache von vielen nicht verstanden wird oder als arrogant oder herablassend ankommt. Sei versichert, dies ist nicht so und auch nicht so gemeint! Du wirst stets feststellen, dass wenn Du mir antwortest oder Fragen stellst, ich darauf reagiere und solange zurückschreibe, bis ich denke, dass alle Missverständnisse oder Dissense geklärt sind. Meinungsverschiedenheiten hingegen - also Unterschiede in den Sachaussagen - halte ich für dringend notwendig für die persönliche Weiterentwicklung.
> Ansonsten bleib' den Leuten hier erhalten
Danke, und das werde ich gewiss noch für eine Weile. Dieses virtuelle Kommunizieren ist ein interessantes Experiment, das Fehlen anderer Sinneseindrücke erschwert die Konsensbildung manchmal, manchmal aber auch erleichtert es sie.
> Grüße an Dich und rundrum
Auch Grüsse an Dich
Tommy

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