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Re: was habt ihr eigentlich gegen sekten?
Tommy-neu schrieb am 2. Januar 2002 um 22:35 Uhr (493x gelesen):
Hallo, Lars!
Schön, mal so etwas zu lesen!
Ich selbst war einmal (vor über fast zwanzig Jahren) in einer Gruppe, die als "Sekte" bezeichnet wurde und noch heute bin ich manchmal gelinde überrascht, was alles darüber erzählt, und wie wenig doch der Wahrheit entsprach!
Tatsächlich geht man in der modernen Soziologie oder Psychologie nicht davon aus, dass irgendjemand gehirngewaschen werden kann, sondern dass Personen nur orientiert zu werden vermögen. Das erklärt, weshalb manche "Sekten" in manchen Gesellschaften funktionieren, in anderen wiederum nicht.
Hinzu kommt: Gesellschaft braucht Sekten und baut sie auf! Jede Form von Gruppenkonstitution funktioniert über Ausgrenzung. Gerade die Angstmache vor Sekten labilisiert manche junge Menschen für Sekten. Und wenn auch niemand dies bewusst tut, so ist es doch ein sozialer Mechanismus.
Ich habe mir von vielen Sekten Material kommen lassen, sehr gründlich gelesen, und zwar "schmeckt" mir einiges nicht, aber "den Bösen" konnte ich noch nicht finden.
Was die Scientologen z.B. anbelangt, waren die einfach nicht nach meinem Geschmack, weil die immerzu auf dem Eltern-Ich sind und scheinbar nicht den geringsten Sinn für Humor besitzen. Die Oshos widerum "lieben" mir irgendwie zuviel usw. usf.
Wo ich aber wirklich skeptisch werde und mir Sorgen mache wegen Brainwashing etc., dass ist dann, wenn Menschen von Gehirnwäsche oder Brainwashing sprechen und damit versuchen, Sekten auszugrenzen und zu deklassifizieren. Damit nämlich wird eine Gruppe ins soziale Abseits gedrängt, und es sind Fälle bekannt, wo genau dieses unveranwortliche Gewäsch von Unwissenden Primaten und Pressefuzzis dazu führte, dass diese Gruppe kriminalisierte!!! So hat dann die Prophezeiung sich selbst erfüllt und der Dumme und der geldorientierte Pressemann brachten den Bösen hervor, den sie beschworen.
Dass Menschen Probleme haben, sich Gesellschaft wieder anzupassen, wenn sie eine Sekte verlassen, der sie sich voll und ganz anvertrauten, liegt auch nicht (nur) in der Sekte begründet! Das Problem ist, dass Gesellschaft diesen Leuten nur die Opferrolle anbietet, nicht aber Erkenntnisintegration, was die Aussteiger einsam und verlassen zurücklässt.
Hieraus folgt: Traue niemals einem Sektenaussteiger, der sich als Opfer sieht, denn Gesellschaft hat ihn gehirngewaschen und nun ist er nicht mehr er selbst. Und wer sich selbst nicht vertraut, dem kann man nicht vertrauen!!!
Grüsse
Tommy

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