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re: Solange Du da bist..
felina * schrieb am
8. November 2007 um 16:52 Uhr (710x gelesen):
hallo ampoule,
es tut mir sehr leid für dich, dass du das durchmachen musst. zunächst mal: ich habe, sowohl bei mir selbst wie auch bei anderen, oft beobachtet, dass eltern in momenten gehen, wo sowieso alles daneben geht. es sind sicher momente der veränderung, die man akzeptieren muss, so schwer das auch fällt.
in deinem fall ist es ja aber gar nicht gesagt, dass deine mutter stirbt. wie lilly sagt, es gibt zum glück medizinische mittel, die das verhindern und ihr leben auf viele jahre erhalten können.
was mich an deinem posting aufmerksam gemacht hat, war die antwort deiner mutter, es sei ihr egal, und ich finde deine reaktion total verständlich. die frage ist aber: was war zuerst da, die niereninsuffizienz oder die fehlende lust am leben, so dass sie jetzt im moment von schwierigkeiten einfach das handtuch wirft, und zwar auch gesundheitlich? was ist ihr so "an die nieren gegangen", dass sie sich in diesem zustand befindet? ich denke, du solltest versuchen, mit ihr über diesen gedanken zu sprechen. im schlechtesten fall will sie dann nicht reden, aber du gibst ihr immerhin einen denkanstoß. fehlende lebenslust ist auf keinen fall eine gesunde reaktion. und geh du nicht in dieselbe falle!
im grunde genommen, glaube ich deiner mutter das nicht. ich kenne deine mutter nicht, ich kenne eure probleme nicht, aber leute, die mit dem leben wirklich abgeschlossen haben, reden so nicht. im gegenteil. sie lieben das leben, nur sehen sie es bereits aus einer art distanz. die reaktion deiner mutter könnte eine art trotzreaktion auf ihr leben und ihre momentane lebenssituation sein, ein akt verärgerter selbstzerstörung.
viele menschen haben schwere gesundheitliche probleme, wie zum beispiel krebs, durch eine positive lebenseinstellung und durch veränderungen in ihrem leben überwinden können. der geist prägt den körper, nicht umgekehrt, jedenfalls nicht am anfang. ich glaube, dass deine mutter dem tod nicht wirklich ins gesicht sieht, denn sonst würde sie so nicht reden. vielleicht hat sie nur große angst.
liebe grüße und alles gute, felina
> Meine lieben, ich bin am Boden zerstört.
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> Ich weiß schon seit ein paar Monaten, dass meine Mutter eine Niereninsuffizienz hat. Ihre Nierenfunktion bewegte sich aber trotzdem damals noch um diei 48% und heute, heute kam der Kracher. Es sind nur noch 30% und meine Mutter interessiert es wenig.
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> Sie sagte wortwörtlich zu mir, dass es ihr egal sei. Der Satz haute wirklich rein, durch den ganzen Stress den meine Mutter in der letzten Zeit hatte, wusste ich, dass es ihr schlecht geht. Ich bemerkte, ihren Etappenrückzug innerhalb der Familie. Ich habe versucht ihr zu helfen, fing Gespräche an, wollte für sie da sein. Sie ließ niemanden an sich ran. Sie schläft kaum noch in der Nacht, nur noch am Tag, ich merke, sie möchte allein sein.
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> Das schlimme ist, ich konnte ihre Aussage vorhin einfach nicht so im Raum stehen lassen. Ich wollte ihr nicht wehtun, aber ich wollte ihr auch irgendwie zeigen, dass sie uns sehr viel bedeutet. Ich dachte, wenn sie schon ihren Lebensmut verloren hat, dann soll sie sich wenigstens bewusst werden, dass hier noch drei Familienmitglieder sind, die sie lieben und brauchen.
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> Ich sagte ihr: "Kein Bock mehr zu haben, ist eine Seite, aber zwei Kinder und einen Mann zu haben, die andere."
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> Ich konnte lediglich fühlen wie sie dieser Satz berührt hat, sie war den Tränen nahe. Ich bin es jetzt auch, denn eigentlich wollte ich das gar nicht sagen. Ich habe seit ein paar Wochen das Gefühl, dass sie bald gehen wird. Aber ich will es nicht, und wenn ich es könnte, würde ich alles tun um dies zu verhindern. Ich weiß, viele von euch werden jetzt schmunzeln, natürlich geht sowas nicht und es wäre auch nicht ratsam. Aber es ist meine Mutter.
>
> Ohne Zweifel meine Mutter musste viel durchmachen in letzter Zeit, die ganze Familie eigentlich, aber auf meinen Schultern trage Ich solch eine Last mit mir
> rum, es macht mich fertig.
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> Immer kommen mehr Probleme, ich weiß ja gar nicht mehr welches ich zu erst angehen soll geschweige denn wo mir der Kopf steht. Meine Träume haben mich drauf hingewiesen, gewisse Situationen auch, und umso mehr ich mich dem Thema öffne, umso mehr Menschen kehren mir den Rücken zu.
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> Was soll ich nur machen? Ich kann meiner Mutter doch nie wieder neutral in die Augen schauen.
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>
> Ich bin zickig, ich bin stur, ich bin sovieles aber trotzdem doch ein Mensch. Bitte interpretiert diesen Beitrag nicht wieder als pures Selbstmitleid oder gar suizid gefährdet - dem ist ganz sicher nicht so! Ich würde mich nur freuen, ein paar Zeilen von euch lesen zu können, seien es Vorschläge, Ratschläge, Tipps.. oder einfach nur ein paar liebe Worte. Natürlich seid ihr Keine Maschinen, natürlich seit ihr keine Therapeuten, aber ihr seid Menschen mit einem Erfahrungswert bezüglich solcher Themen, denen ich nichts vormachen muss, oder gar Angst davor haben muss als psychisch krank abgestempelt zu werden.
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> Lieben Gruß, Ampoule.
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