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Solange Du da bist..
Ampoule * schrieb am 8. November 2007 um 12:51 Uhr (697x gelesen):

Meine lieben, ich bin am Boden zerstört.

Ich weiß schon seit ein paar Monaten, dass meine Mutter eine Niereninsuffizienz hat. Ihre Nierenfunktion bewegte sich aber trotzdem damals noch um diei 48% und heute, heute kam der Kracher. Es sind nur noch 30% und meine Mutter interessiert es wenig.

Sie sagte wortwörtlich zu mir, dass es ihr egal sei. Der Satz haute wirklich rein, durch den ganzen Stress den meine Mutter in der letzten Zeit hatte, wusste ich, dass es ihr schlecht geht. Ich bemerkte, ihren Etappenrückzug innerhalb der Familie. Ich habe versucht ihr zu helfen, fing Gespräche an, wollte für sie da sein. Sie ließ niemanden an sich ran. Sie schläft kaum noch in der Nacht, nur noch am Tag, ich merke, sie möchte allein sein.

Das schlimme ist, ich konnte ihre Aussage vorhin einfach nicht so im Raum stehen lassen. Ich wollte ihr nicht wehtun, aber ich wollte ihr auch irgendwie zeigen, dass sie uns sehr viel bedeutet. Ich dachte, wenn sie schon ihren Lebensmut verloren hat, dann soll sie sich wenigstens bewusst werden, dass hier noch drei Familienmitglieder sind, die sie lieben und brauchen.

Ich sagte ihr: "Kein Bock mehr zu haben, ist eine Seite, aber zwei Kinder und einen Mann zu haben, die andere."

Ich konnte lediglich fühlen wie sie dieser Satz berührt hat, sie war den Tränen nahe. Ich bin es jetzt auch, denn eigentlich wollte ich das gar nicht sagen. Ich habe seit ein paar Wochen das Gefühl, dass sie bald gehen wird. Aber ich will es nicht, und wenn ich es könnte, würde ich alles tun um dies zu verhindern. Ich weiß, viele von euch werden jetzt schmunzeln, natürlich geht sowas nicht und es wäre auch nicht ratsam. Aber es ist meine Mutter.

Ohne Zweifel meine Mutter musste viel durchmachen in letzter Zeit, die ganze Familie eigentlich, aber auf meinen Schultern trage Ich solch eine Last mit mir
rum, es macht mich fertig.

Immer kommen mehr Probleme, ich weiß ja gar nicht mehr welches ich zu erst angehen soll geschweige denn wo mir der Kopf steht. Meine Träume haben mich drauf hingewiesen, gewisse Situationen auch, und umso mehr ich mich dem Thema öffne, umso mehr Menschen kehren mir den Rücken zu.

Was soll ich nur machen? Ich kann meiner Mutter doch nie wieder neutral in die Augen schauen.


Ich bin zickig, ich bin stur, ich bin sovieles aber trotzdem doch ein Mensch. Bitte interpretiert diesen Beitrag nicht wieder als pures Selbstmitleid oder gar suizid gefährdet - dem ist ganz sicher nicht so! Ich würde mich nur freuen, ein paar Zeilen von euch lesen zu können, seien es Vorschläge, Ratschläge, Tipps.. oder einfach nur ein paar liebe Worte. Natürlich seid ihr Keine Maschinen, natürlich seit ihr keine Therapeuten, aber ihr seid Menschen mit einem Erfahrungswert bezüglich solcher Themen, denen ich nichts vormachen muss, oder gar Angst davor haben muss als psychisch krank abgestempelt zu werden.

Lieben Gruß, Ampoule.


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