re[2]: unvermeidlich?
Füchsin * schrieb am
16. Juli 2006 um 20:11 Uhr (676x gelesen):
Hallo, Loria!
Ja, das wäre so....
wäre nicht der Mensch auch ein Teil des Menschheitskollektivs, und dieses ist bestrebt, nicht das Individuum, sondern die Art zu erhalten. Solange es genügend Menschen gibt, oder sogar viel zuviele, da schert sich die Natur wenig um die Einzelnen - sogar Tiere in einem zu kleinen Revier werden wild und stürzen sich aufeinander, werden krank oder begehen einfach "Selbstmord", stürzen sich selbst die Klippen runter etc. Bis die Harmonie mit der geringeren Zahl wiederhergestellt ist.
Nach einem Krieg aber werden instinktiv viele Kinder geboren - witzigerweise viele Knaben (normalerweise sind es mehr Mädchen), vermutlich um das Soldatensterben zu ersetzen. In Gebieten, wo es wenig Menschen gibt, da sind sie auch gastfreundlich. (oder waren es zumindest.) Eltern (und Elterntiere) können sich sehr wohl für ihren Nachwuchs und ihre Sippe aufopfern, wenn es sein muss. Allerdings verstehen Menschen (lt. psychologischen Studien) Gruppen mit mehr als 24 Individuen nicht mehr... Vermutlich war das die Anzahl einer steinzeitlichen Horde oder Sippe. Heute ist das die Höchstanzahl unserer Freunde, Angehörigen, Kollegen und Nachbarn, mit denen wir Kontakte pflegen - das Interesse an alle anderen sinkt beim Durchschnittsmenschen rapide. Er nimmt die anderen kaum wahr, als gehörten sie nicht zu seinem "Universum". Der Rest der Arterhaltung (oder nicht) übernimmt ganz offenbar die Natur. Ist die Welt überbevölkert, werden die Resourcen knapp, und ist auch keine Massenepidemie in Sicht - dann fallen sich die Menschen(horden) gegenseitig an.
Der Mensch bildet sich nur ein, alles selbst zu entscheiden, aber in Wahrheit folgt er überwiegend seinem Instinkt, und Fortpflanzung Arterhaltung gehört zu seinem Instinkt. Wo die Welt überbevölkert ist (und sie ist total überbevölkert!), merkt man davon nur nichts.
Spiritualität? Die meisten Menschen zeigen davon nur wenig sondern handeln nach ihren Instinkten.
Was bedeutet Geld? Geld ist ein Mittel, Resourcen zum Überleben zu kaufen (statt sie selbst zu produzieren, zu stehlen, zu erarbeiten...), aber auch um Ansehen/Prestige in der Horde und Zuneigung zu erwerben. Das leichtere Leben mit Geld bringt eine bessere Gesundheit, bessere Sexualpartner (und damit Nachwuchs), bessere Lebensmittel und mehr Sicherheit. Und daher will jeder Geld haben.
Würde z.B. ein Staatswesen die Resourcen zum Überleben (Nahrung, Kleidung, Wohnung, Sozialkontakte) garantieren und den Staat entsprechend anders gestalten, z.B. in der Frage, wie man Ansehen erwirbt (z.B. durch Talent, Wissen, Können statt durch Geld und erkaufte Macht), z.B. durch einen Grundlohn für alle, bessere Bildung, faire Chancen für Frauen und Minderheiten, könnten die Menschen einmal aus Freude arbeiten und nicht dauernd Angst um das eigene Leben haben und aus Angst Vermögen horten und sich gewaltsam Vermögen und Resourcen rauben. (Und bevor hier jemand was sagt: Harzt IV garantiert natürlich nicht ein menschenwürdiges Leben mit sozialer Teilhabe.)
Aber so schlau ist man eben nicht, und schlägt sich daher lieber wegen Ausreden die Schädel ein.
Mit lieben Grüßen -
Füchsin
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