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re[3]: keine hilfe? sehr langer text.
coonsche schrieb am 23. Juli 2006 um 7:19 Uhr (1107x gelesen):

weißt du, ich muß hier wohl doch mal ein wenig aus coonsches nähkästchen plaudern:)

wie du vielleicht gelesen hast, habe ich selbst eine ehe mit einem trinker hinter mir.
ich war ähnlich wie du, wollte ihm helfen.
ich redete viel mit ihm, über sein leben, seine probleme. war immer da für ihn.
ich erledigte behördengänge für ihn, weil er das ja nicht schaffte. ich erledigte bankgespräche für ihn, weil er das ja nicht schaffte. ich erledigte die finanziellen dinge für ihn, weil er das ja nicht mehr schaffte.
ich besorgte ihm arbeit, weil er auch dies nicht schaffte. usw.usw.
immer wieder bat ich ihn eine therapie anzufangen. als antwort erhielt ich eine aggressive antwort: "ich bin doch kein psycho".

immer wieder erfuhr ich mehr über meinen mann im außen, wenn ich wieder den einen oder anderen gang für ihn erledigte. immer wieder kam ich fassungslos nach hause und mußte ihm mitteilen, dass er mich wieder angelogen hatte.
es gab streit, und statt er in sich ging und einfach sagte: ja, sorry, habe aus den und den gründen gelogen - wurde er aggressiv. und irgendwann gingen nicht nur wohnungseinrichtungen kaputt, sondern ich bekam schläge.

die gesamte schuldenhöhe dieses mannes entpuppte sich insgesamt auf ungefähr 55.000 euro. überall, wo man hinsah, hat dieser typ es geschafft schulden zu machen und wenn sie an ihn rantraten, wenn es um die bezahlung ging, dann folgte wieder: "ich habe nichts. ist mir doch egal". aber das bier, dass floß und schmeckte, und in besoffenem kopf brauchte er ja darüber auch nicht mehr nachdenken!

als nichts mehr ging, weil ich doofe kuh ihm ja helfen wollte, war ich bankrott und nervlich am ende. aber glaube mal ja nicht dass dieser herr mal mehr arbeiten ging,um seine schuldenberge zu reduzieren. nee, da wurde gesoffen und einen auf opfer gemacht.
alle waren schuld, nur er nicht. er trank immer mehr. vom geld, dass eigentlich den monat reichen sollte, wurde bier gekauft.
ich schwieg, erzählte keinem was bei uns hinter verschlossenen türen abging. ich schämte mich für meine dummheit, denn ich war inzwischen so weit in diesem strudel gefangen, dass ich selbt nicht drüber raus sah.

irgendwann bat ich ihn auszuziehen. er bejahte. und ich glaubte ihm, dass er sich recht schnell eine neue wohnung suchen würde. wir einigten uns auf wg für die kommende restzeit, ich wollte keine beziehung mehr mit ihm. er suchte sich aber keine neue wohnung. und daran war ich ja nun schuld, weil er ja kein geld hatte.
ein halbes jahr später ergriff ich dann die initiative. ich kündigte die wohnung.

ich hatte keinen cent mehr übrig. ich hatte hilfe von den verschiedensten menschen. die alle auf ihre weise mir halfen. ich ging zur frauenberatung. als in dieser zeit wieder eine anzeige kam, wegen fahren ohne fahrerlaubnis, staunte ich nicht schlecht. wie jetzt? ohne fahrerlaubnis? ich war die ganze zeit der meinung er hätte den führerschein.....und so ging ich zur stadt und sprach dort vor. der herr in einer höheren abteilung nahm sich zeit für mich, weil ich mich ungerecht behandelt fühlte....ich erklärte ihm, dass diese strafe nicht mehr gezahlt werden könnte.
er holte sich die akte meines gnädigen herrn und vereinbarte einen neuen termin mit mir.
beim neuen termin fiel mir im wahrsten sinne des wortes alles aus dem gesicht.
ich konnte nicht glauben, was mir da alles erzählt wurde.
ich hatte ja nun schon sehr viel durch mit ihm, aber nun reichte es.
ich sprach mit diesem herrn noch einige zeit und beim abschied sagte dieser mensch einen sehr wichtigen satz zu mir. einen satz, der wie eine signallampe leuchtete:
frau....sie sind zwar die ehefrau des herrn...., aber denken sie dran, sie sind nicht sein kindermädchen!
ich ging nach hause und da wurde ich von meinem exmann empfangen: na, ich habe dich doch nicht angelogen!

ich ging auf ihn los, verbal, schrie ihn an, was er sich einbildete wollte ich wissen. ich hätte ihn zerreißen können. er drohte wieder, dass ich aus dem fenster fliegen würde, wenn ich weiter mit ihm so reden würde. aber das war mir egal. JETZT war es mir egal. und ich zeigte ihm zähne, ich zeigte ihm was für ein arschloch er ist.
es ging nun darum : er oder ich. und da wurde er plötzlich wieder ganz klein, das opfer, das alle welt nur fertig machen will. und dann schrie ich ihn wieder an, zeigte ihm, dass ich diese opfersch.... nicht mehr höre. und ich sagte das schlimmste zu ihm, wo ich selbst über mich erschrak: dann sauf dich endlich zu tode, dann haben wir anderen endlich ruhe!
einige zeit später vertrugen wir uns wieder, stellten eine freundschaftliche basis her, und ich zog aus.

ich versuchte trotz allem freundschaftlich mit ihm umzugehen.weil ich ja wußte, warum er so wurde wie er war.
er besuchte mich in meiner neuen wohnung, und immer wieder versuchte er mich um geld anzupumpen. und immer wieder das gleiche gesülze: alle sind so gemein und alle sind schuld.
irgendwann meinte er,er könne mich erpressen. und da bat ich ihn meine wohnung zu verlassen. er wollte wieder handgreiflich werden und da schüttelte ich mein ass aus dem ärmel: " da genau gegenüber, mein freund, arbeitet meine scheidungsanwältin, und sie sieht was du hier mit mir machst. glaube mir, fasst du mich jetzt an, dann steht die polizei in null komma nix vor der tür!"
ich hatte ein scheiß angst, denn ich wußte nun nicht ob er das ernst nehmen würde, oder mich umbringen würde.
er ging.
bei der scheidung dann offenbarte er mir wieder einen brief von der staatsanwaltschaft, er erzählte mir, was da drin stehen sollte und gab mir den brief zum lesen. da stand wieder was anderes als er mir gesagt hatte. er log. er soff.

ich habe wirklich meine nerven verloren, alles geld was ich hatte war weg, wohnungseinrichtung war fast alles weg. freunde waren weg.
gott sei dank hatte ich nette bekanntschaften, real und übers internet. diese halfen mir mit ihrer art. sie holten mich aus meiner opferrrolle raus, in der ich nun festsaß.
ich war nicht fähig eine ernsthafte beziehung einzugehen.
obwohl ich nicht sehr viel geld hatte bekam ich dann einen brief von der bank. sie wollten den kredit kündigen.
der nächste schock, ich war diesen mann immer noch nicht los!
ich erfuhr, dass er die raten nicht gezahlt hatte, wie abgemacht und die bank nun das gesamte geld haben wollte.
ich hatte schon gar keine kraft mehr in mir, aber trotzdem mußte ich das klären gehen.
er war ja nicht zu erreichen.
tja, also mußte ich nun zusehen, dass ich das geld für die nachzahlung auftreibe und die bank beruhige und die weiterzahlung anleiere.
irgendwie hab ich es geschafft, und der kredit lief weiter. erst vor einem halben jahr, entschloß ich mich zum allerletzten schritt in meine eigene zukunft.
ich löste den gesamten kredit ab. der bankmann meinte, ich solle den kredit doch weiterlaufen lassen, mein ex würde ja jetzt zahlen. ich erklärte dass ich meine raten auch zahlen würde, aber mich das alles belasten würde. ich wollte die letzte noch bestehende verbindung cutten. endgültig. mein name stand da auch im kreditvertrag, und ich wollte einfach endlich frei sein, schuldenfrei zugleich.
also zahlte ich eine sehr hohe summe. und war nun endlich frei.

er muß gemerkt haben, dass das geld auf sein konto zurückkommt, aber er hat sich nie bei mir gemeldet. hauptsache das bier schmeckt und man kann weiter mist bauen.
aber heute interessiert es mich nicht mehr sonderlich. er lebt seine eigene strafe, er lebt das leben was er sich ausgewählt hat. er hätte hilfe haben können, nicht nur von mir, aber er wollte es nicht.

also wird er sich wohl zu tode trinken.

aber ohne mich!

dies war, obwohl der text sehr lang wurde, nur ein kleiner teil eines lebens mit einem alkoholiker.
deswegen rate ich jedem, der einen suchtkranken bei sich hat: finger weg, solange derjenige nicht selbst davon wegkommen will!


liebe grüße an die, die bis hierhin gelesen haben;)

coonsche




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