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Die Suche nach Gott
Verwirrt * schrieb am
26. September 2007 um 11:35 Uhr (794x gelesen):
Ich möchte mal eine meiner größten Fragen stellen:
Gibt es einen Gott?
Was ist das für ein Gott?
Wo ist dieser Gott?
- Pro
Gott steht für das Gute in uns
Gott erschuf das Leben (?)
Gott belohnt uns für ein gutes Leben und schenkt uns das ewige Leben in einem Paradis
Gott bedeutet Liebe
Gott ist das Leben
- Contra
Gott bestraft böse Menschen
Gott lässt viel Böses zu
Gott Lässt Kriege in seinem Namen zu
Jeder wird sich irgendwann mal die Frage stellen, welche Rolle Gott für uns Menschen spielt. Für die Einen gibt es ihn nicht und er ist unbedeutend, für andere ist er der einzige Halt im Leben.
Mich würden hier die Meinungen von anderen dazu seh interessieren, wie seht ihr Gott? Was bedeutet er für euch und welche Rolle spielt er in eurem Leben?
Ich bin katholisch erzogen und wurde quasi dazu "gezwungen" bis zu meinem 16. Lebensjahr in die Kirche zu gehen, um mir dieses langweilige Geschwätz anzuhören. Ich hasste es, dort zu sitzen und fühlte mich nur gelangweilt. Meine Mutter wurde streng katholisch erzogen und geht bis heute noch jede Woche in die Kirche. Ich hatte mit 15 dann meinen Mofa-Führerschein und während meine Mutter samstags in die Vorabendmesse ging, ging ich meistens am Sonntagmorgen hin. Allerdings tat ich zuletzt nur noch so, als ob ich hingehen würde und kurvte lieber mit meinem Mofa durch die Pampa, bis die Zeit vorbei war. Irgendwann wurde ich natürlich mal gesehen und es viel auf, nachdem ich mir eine Predigt anhörte, dass ich sowieso in die Hölle komme, bestand sie nicht mehr darauf, dass ich in die kirche gehe, ich war dann auf einmal plötzlich alt genug um es selbst entscheiden zu dürfen - und ich ging nicht mehr hin. Außer natürlich bei besonderen Anlässen wie Todesfälle in der Familie, Firmungen, Kommunion.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich aus einer Kleinstadt mit ca. 20.000 Einwohner komme und der Großteil der Leute hier ist katholisch, es gibt in dieser kleinen Stadt deshalb 2 katholische Kirchen und eine evangelische Kirche sowie ein Gotteshaus der Zeugen Jehovas, ich wohne gegenüber der Jehova-Kirche.
Mein Vater dagegen geht ebenfalls nie in die Kirche, außer eben bei diesen besonderen Anlässen.
Ich habe dann auch nicht mehr an Gott geglaubt und dachte, alles lässt sich ja sicher irgendwann wissenschaftlich erklären, zum Ärger meiner Mutter natürlich. Aber wenn es keinen Gott gibt, gibt es auch keinen Teufel und somit auch keine Hölle, in die ich mal verbannt werden könnte.
Außerdem viel mir auf, dass die Meisten dieser "strenggläubigen Katholiken" sehr engstirnig und intolerant waren, wenn es um den Glauben Anderer geht. Das sind dann verirrte Seelen, die von ihrem Glauben und vom rechten Pfad abgekommen sind. Genauso war es schon von Anfang an, als die Kreuzzüge stattfanden, um irgendwelchen glücklichen Heiden den katholischen Glauben auch mit Bestrafung und Tod aufzwingen wollten. Dies ist, so wie die Hexenverbrennungen eine dunkle Geschichte der katholischen Religion.
Allein aus diesen Gründen habe ich den Glauben an die katholische Religion verloren, auch wenn ich nicht aus der Kirche ausgetreten bin, denn diese Leute werden "geächtet". Es ist tatsächlich so, dass der Pfarrer zum Jahresende die Namen der Leute vorliest, die aus der Kirche ausgetreten sind, was in einer überwiegend katholischen Kleinstadt nicht gut ankommt. Aber ich würde auch nicht austreten wollen, weil ich ab und zu tatsächlich mal in die Kirche gehe, wenn keine Messe stattfindet und sie leer ist, um einfach nachzudenken. Passiert zwar selten, kommt aber mal vor.
Den Glauben an Gott habe ich dann wiedergefunden, im Religionsunterricht der Schule. Das kam durch einen Vetretungslehrer, da unser eigentlicher Religionslehrer krank war. Der fragte einfach mal so quer in die Runde, wer alles nicht an Gott glaubt. ein paar zeigten auf. Er fragte dann einen der Schüler (zum Glück nicht mich) wer dann den Menschen erschaffen hat. Die Antwort war natürlich: "Der stammt vom Affen ab". Dann fragte er weiter, wie die Erde und das Sonnensystem denn enstanden sein soll, einer antwortete: "Aus einer Staubwolke". Der Lehrer fragte aber unbeirrt weiter: "Wie entstand dann das Universum?" Durch den Urknall, antwortete ein Schlaumeier, ein Haufen Materie, die explodierte und sich ausbreitete, aus der dann alle Sonnensysteme entstanden, letztendlich auch unseres.
"Und wie soll diese Materie entstanden sein?" Fragte er weiter, "durch Atome und Moleküle..." sagte einer. "Ja und wo kamen die dann her?"
Darauf hatte dann niemand mehr eine Antwort und das hat auch mich seltsamerweise zum Nachdenken gebracht. Die Urknall-Theorie ist auch heute noch weit verbreitet, da sich das Universum ausdehnt, was wissenschaftler auf den Urknall zurückführen. Das Universum "expandiert" also, irgendwann, so glauben manche Wissenschaftler, ist die Energie, die durch den Urknall entstand, verbraucht und das universum zieht sich wieder zusammen, bis zu einem Punkt, in den Urzustand. Dann beginnt alles wieder von vorn und somit ist alles, selbst das Universum, vergänglich.
Aber selbst wenn diese Theorie (an die ich ebenfalls glaube) stimmen sollte, wer hat den anfang gemacht? Oder kann etwas aus dem nichts entstehen? Also muss es eine höhere macht geben, die alles in Gang setzte.
Aber trotz aller Zufälle, ist die Entstehung des Menschen auch nur reiner Zufall??? Was wäre passiert, wenn dieser Komet damals die Saurier nicht ausgelöscht hätte? (Diese Meteoritentheorie ist zwar umstritten, Erdbobenproben aus der damaligen zeit belegen allerdings, dass es so einen Einschlag gab). Dann würden die Saurier vermutlich heute noch immer die Erde beherrschen und vielleicht würde es dann heute hochentwickelte Echsen geben, aber der Mensch und die Säugetiere allgemein hätten sich sicher niemals so entwickeln können.
Ist also alles nur Zufall, dann würde Gott sich einen Dreck um uns scheren, weil wir ihm ja egal sein können, wir sind ja nur eine Laune der Natur, oder hat eine höhere Macht dies in die Wege geleitet, damit wir uns entwickeln können? Dann hätte auch das Leben einen Sinn, da wir nicht ohne Grund existieren, sondern weil wir gewollt sind und keine Missgeburten der Natur sind.
Ich habe bisher leider kaum Menschen gefunden, mit denen ich darüber diskutieren kann, weil sich nur wenige mit diesen Dingen auseinandersetzen oder eine Standardantwort kommt wie "Och ich glaube schon das es da irgendwas gibt..." und was ich am Häufigsten hören muss ist: "Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er dann die ganzen Kriege und das Böse auf der Welt zu?"
Dazu ist meine Meinung, dass Gott für gar nichts verantwortlich ist, würde uns eine höhere Macht dazu zwingen, brav zu sein und wir zu allem gezwungen würden, würde man damit unseren freien Willen nehmen, den Willen etwas Gutes oder etwas Böses zu tun, denn beides kann ohne einander nicht existieren. Aber es muss im Gleichgewicht bleiben, wenn das Böse überhand nimmt, wird die Menschheit sich selbst zerstören.
Ich habe mir nach dieser Religionsstunde dann immer wieder Gedanken gemacht, habe mich auch mit dem Glauben anderer Religionen beschäftigt, ja auch mit dem Glauben der Jehovas, denn ich habe Respekt vor diesen Menschen, auch wenn ich nicht deren Ansichten teile. Sie gehen 3x in der Woche in die Kirche und die Messen dauern bei denen bis zu 3 Stunden, allein um das auszuhalten, muss man schon fest von seinem Glauben überzeugt sein. Natürlich finde ich es falsch, andere bekehren zu wollen, aber man kann auch mal darauf eingehen und nette Diskussionen führen und muss nicht immer gleich die Tür zuknallen.
Ob Buddhismus, Hinduismus, das Judentum, die Jehovas, die Mormonen, das Christentum oder der Islam und was es sonst noch alles gibt, jeder soll mit seinem glauben und seinem Glauben und seiner Vorstellung von Gott glücklich werden, aber genauso auch andersgläubige respektieren. Wenn wir dies täten, hätten wir etliche Probleme weniger auf der Welt...
Aber das alles beantwortet nicht die Fragen, wer oder was Gott nun ist? War alles Zufall? Sind wir eine Laune der Natur oder gewollt?
So, gut das ich mich diesmal kurz gefasst habe... *ähem*
Grüße
Verwirrt
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Diskussionsverlauf:
- Die Suche nach Gott ~ Verwirrt * 26.09.2007 11:35 (20)