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re[2]: Autenzität im Handeln
Jan schrieb am 31. Mai 2006 um 10:35 Uhr (761x gelesen):

Hallo Nihil,

ja die Spirale ist genau der Punkt. Immer wenn man einen Grund erzeugt, das sie losrennt, geht man eigentlich ins Vertrauen die Liebe wird stärkker sein, als jegliche Energie die sie verzerrt. Also sag ich zu jemand "Du Arschloch!" und es kommt ein "Selber Arschloch!2 zurück, muß deshalb noch keine Spirale loslaufen. Es kommt doch darauf an, wie die Konter ist. Vielleicht grinst der Gegenüber dabei ja breit, und hat nur gbemerkt einen Knopf getroffen zu haben. Vielleicht lernen die Beiden sich da gerade tiefer kennen, als wenn sie um beleidigende Konflikte immer einen Bogen gemacht hätten. Wenn sich die Spirale abwärts dreht, dann doch weil keine Seite bereit ist zu reflektieren. Und so steigt der Druck solange, bis eine Seite in die Reflektion geht.

Man kann streiten, und aus der Bratpfanne die Atombombe werden lassen - das wurde in jüngerer Geschichte genug geprobt - oder einen Level halten und immer die Auflösung des Konflikts im Auge behalten. Nur solange ein konflikt existiert löst er auch Emotionen aus. Und diese Emotionen zu verdrängen bringt nichts, außer das der Druck im Kessel steigt, und die Spirale erst recht antreibt. Also sind jegliche "negativen" Gefühle nichts als ein Hinweis, das etrwas nicht so läuft, wie man es wünscht. Nun kann man den Lauf oder die Wünsche wandeln, und dann ändern sich auch die Gefühle. Ein Gefühl ist eine Reaktion auf ein Sein. Es entsteht immer im Hier und Jetzt, denn dort berühren sich die Dinge. In dem Moment, wo man ein Gefühl wahrnimmt, ist es bereits zu spät es zu ändern. Es ist die passende Reaktion, die emotional die Situation zu einem Ganzen ergänzt - sozusagen der klärende Kommentar.

Wer seine Empfindungen kontrolliert, und bestimmt "Die Reaktion mag ich, und die nicht, die ist schlecht!" legt damit nur eine Grenze fest, ab der verdrängt wird. Und alles was man verdrängt kann man nicht mehr bewußt erleben und wandeln. Es bleibt als Irrläufer im System, bis es irgendwie wieder an die Oberfläche kommt - wenn nicht in diesem, dann halt im nächsten Leben. Ist ja auch egal, weil immer wenn es eine Emotion gibt, dann ist Hier und Jetzt etwas Thema, und eigentlich egal warum. Man sehe sich an, was da rft und mache damit seinen Frieden.

Buddha hat lange drüber meditiert, und kam zu interessanten Erkenntnisen. Da wird einem z.B. gesagt, das Leid Leid zeugt - aufhäufung bis der Misthaufen meilenweit stinkt. Dann wird gesagt, das Freude ebenfalls Leid zeugt - Polarisation, die aus dem Ganzen etwas halbes macht, und dann zwangsläufig seine Ergänzung sucht. Und dann kommt das Leid das allem zusammengesetztem innewohnt - denn wo man was zusammen fügt, ist der Schmerz der Trennung aus der Quelle gleich mit drinnen. Und zu guter letzt das jede Veränderung Leid zeugt - weil man dazu seinen Hintern bewegen muß, und zu solcher bewegung immer eine Polarität nötig ist.

Wer sich vom Leid befreien möchte, sollte zu erkennen suchen, wie man diese 4 Gesetze auflöst - also nicht mehr bindend für einen selbst macht. Dabei hilft die Erleuchtung - das erstmalige erkennen des Lichts. Und dann ist man nicht heilig oder total weise, sondern hat das Licht entdeckt, das alles formt, und erkannt das man selbst ebenfalls Licht ist.

Ich werkle immer mit meinem Licht, auch wenn ich wutentbrant "Arschloch!" rufe, vertraue ich dabei auf das Licht, damit sich diese Berührung in die liebe wandeln mag, die diese Berührung eigentlich zum Ziel hat. Wehre ich mich nicht mit aller macht, dann wird die Liebe auch ihren Weg finden, sich direkt zu zeigen - und hoffentlich noch in diesem Leben.

Alles Liebe
Jan

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