mephistofelische wahrheit
felina * schrieb am
27. März 2007 um 15:49 Uhr (1089x gelesen):
> >>>Jedenfalls tun das immerhin schon ca. 10-20% der Leute bereits.>>>
>
>
> Das halte ich ehrlich gesagt für eine sehr,sehr große Übertreibung. Ich bin da viel eher der Meinung, dass JEDER denkt, er wäre etwas besonderes, und daraus entsteht der Durchschnitt. Und - auch wenn man mich steinigt - hier in dem Forum sind es definitiv weniger als 20 %. Aber gut, da sollte man dazu sagen, dass jemand wie Du oder Ich anscheinend auch höhere Ansprüche hat.
>
> Was uns beide aber vor allem unterscheidet ist, dass ich nicht dualen Bahnen wie "höher" oder "niederiger" , oder "besser oder schlechter" denke, sondern für mich alles gleichberechtig ist, auf seine Art und Weise.
>
> Beispielsweise sind wenig intelligentere Menschen oft weitaus lebensfähiger und psychisch gesünder. Etc. Und wer hat nicht wenigstens einmal im Leben die Phase, in der man seufzt: "Selig sind die geistig Armen, ich wäre so gerne dumm, dann gings mir besser"?
>
> Oder das Wohlstandparadoxon. Die hohe Sterberate der Industrieläner durch Suizid. Die einen hungern, sind aber "emotional-spirituell" glücklicher... soll ich sie wirklich bemitleiden? Oder beneiden?
>
> Wenn es einen dritten Weltkrieg mit Atomwaffen gibt? Wäre das schlimm? Nun ja, der Planet würde sich irgendwann erholen, die Menschheit ausgerottet... schlimm? Wenn die Menschheit sich gesundschrumpfen würde und sich selbst vernichtet? Schlimm?
>
> Wenn ich einen Penner 5 Euro schenke und er sich damit nur noch mehr Alkohol kauft und dann im Suff jemanden überfällt, hab ich dann eine gute Tat begannen?
>
> Wenn ich FairTradeKaffee unterstütze und die Campagne erfolgreich ist, ist es dann gut, wenn viele andere Menschen dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren?
>
> Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines: Ich habe aufgehört zu werten. In allem Schlechten steckt was Gutes, in allem Guten etwas Schlechtes. Deswegen orientiere ich mich an etwas anderen, z.B. an der Frage ob eine Strategie LANGFRISTIG erfolgreich sein kann.
>
> Tauben und Falken... Wäre alle Menschen liebe Tauben, dann wäre das "evolutionär instabil", würde nichts bringen. Wären alle Menschen "böse" und alle "egoistisch" würde es das Individuum zu viel kosten, weil es mehr mit Kämpfen etc. beschäftigt wäre. Mit anderen Worten: auf die richtige Mischung kommt es an. Ich glaube, bei den Tauben und Falken-Modellbeispielen waren es 7 Falken zu 12 Tauben.
>
>
wie wahr, wie wahr. damit sagst du im grunde ja: wir brauchen nicht nur gott, wir brauchen auch den teufel. das ist denn auch der sinn des satzes von mephisto in goethes faust: "ich bin ein teil von jener kraft, die stets das böse will und stets das gute schafft."
lg, felina
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: