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re[4]: Voodoo - Kurzform
BokorMarco * schrieb am 24. Oktober 2007 um 16:10 Uhr (875x gelesen):

> Hey, Marco
>
> Ich wollt mich für deinen Beitrag bedanken. Ich habe mich, wie ich gestehen muss, bislang gar nicht besonders für Vodoo interessiert und kannte nur die typischen Klischees, aber deine Sicht zu erfahren, fand ich sehr interessant und lehrreich.
>
> Liebe Grüße und alles Gute,
>
> Sheddaye


Hallo Sheddaye!

Die üblichen Klischees sind sicher:

- schwarze Magie
- Tier- / Menschenopfer
- Puppenpieksen
- hirnfressende, verweste Zombies

Also schwarze Magie ist Voodoo nicht, das haben wir ja schon geklärt. Denn Voodoo ist eine Religion. Und die Magie hat keine Farbe. Es kommt auf die Situation an.

Tieropfer gibt es in Haiti, allerdings distanzieren sich inzwischen viele Voodoopriester davon. In Deutschland wählt man sowieso Alternativen. Jeder Loa hat bestimmte Vorlieben. Der Loa Damballah bevorzugt z.B. weiße Lebensmittel. In Haiti werden im weiße Tiere geopfert, bei uns Milch, Eier etc.
Ein Tieropfer ist auch mehr eine rituelle Schlachtung, weil das Fleisch im Anschluss von den Gläubigen verzehrt wird. Ich persönlich bin aber auch gegen Tieropfer.

Menschenopfer gibt es im Voodoo nicht und hat es auch nie gegeben. Das ist Propaganda der Kirche. Es gibt gewisse Gruppen, die anderen Menschen auflauern und diese dann "opfern". Mit Voodoo hat das nicht mehr viel zutun. Das sind nur Mördergruppen, die sich hinter Voodoo verstecken wollen. :-(
Es gibt ein paar wenige Loa, die menschliches Blut als Opfergabe verlangen. Dies muss aber nicht in Massen geopfert werden. Ich selber habe auch schon Blut geopfert und lebe immer noch.
Manche Loa sehen die Person die sie Besetzen als Opfergabe an. So ein Loa erscheint aber nicht ungerufen. Der Loa fängt an den besessenen Menschen zu verspeisen. Für außenstehende sieht das dann aus, als würde sich der Mensch selber fressen.
Wer einen solchen Loa ruft hat letztendlich selber Schuld. Eine Besessenheit kann aber durch den eigenen Willen abgewehrt werden, solange sie noch nicht vollständig ist. Demnach passiert soetwas nur ganz selten.

Puppenpieken wie es Hollywood zeigt gibt es im Voodoo nicht.
Puppenmagie ist nur ein kleiner Aspekt der Voodoomagie. (Zumal diese Form der Magie älter ist, als Voodoo selbst).
Voodoopuppen werden zum Beispiel besprochen um einen Menschen zu beeinflussen. Oder sie werden über einen kranken Menschen gehalten und die Krankheit aufzunehmen. Für Liebeszauber/Sympathiemagie werden 2 Puppen zusammen gebunden. Manche Puppen werden von einem Loa bestiegen und werden dann als Fetisch verwendet. Auch Wächterpuppen gibt es, die Heim und Hof schützen sollen.
Puppenmagie mit eine Nadel gibt es auch. Dabei wird allerdings nicht mit vielen Nadeln einem Opfer Schmerzen zugefügt, sondern ein Wunsch wird mit EINER Nadel gebündelt und in die Puppe gestoßen. So kann eine Person geheilt werden. Auch Schadensmagie ist möglich. Oder ein Liebeszauber... und vieles mehr.

Zombies gibt es im Voodoo. Allerdings sind das keine toten Menschen die aus ihren Gräbern steigen und Hirne fressen, sondern lebende Menschen die mit einem Gift in einen todesähnlichen Zustand versetzt wurden. Diese Menschen werden aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung in Haiti für Tod erklärt und beerdigt. Durch den Sauerstoffmangel erleiden sie einen Hirnschaden. Durch Magie wird ihnen die Persönlichkeit (Ti-bon-ange) gestohlen. Diese Zombies sehen aus wie normale Menschen, nur etwas abwesend. Sie können auch nicht mehr entscheiden wann und ob sie etwas essen müssen. Sie würden verhungern und verdursten wenn man ihnen nicht sagen würde, dass sie essen/trinken sollen. Ihre Lebenserwartung ist meist niedriger als ein Jahr.
Diese Zombies werden auf Haiti als Feldarbeitssklaven "gehalten".
Und da liegt der springende Punkt. Bei uns hat man (durch Horrorfilme) Angst einem Zombie zu begegnen, in Haiti hat man Angst ein Zombie zu werden.
Man bedenke die Einstellung zur Sklaverei die bei einem Voodooisten verherrschen sollte. Wieder in die Sklaverei zu fallen ist das Schlimmste - schlimmer als der Tod!

Grüße an alle,
Bokor Marco

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