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re[3]: Entscheidungsfindung

Shahla * schrieb am 19. Juli 2007 um 13:32 Uhr (724x gelesen):

Hallo Delfinchen,

ich habe Dein Posting mit Sicherheit ganz und vollständig gelesen und - auch wenn das für Dich evtl. nicht so aussah - verstanden.
Es kann Dir keiner diesen Schritt abnehmen und für Dich eine Entscheidung treffen. Ich weiß, wovon ich spreche, denn auch ich bin durch genug Höhen und Tiefen gegangen. Davon wollte ich hier nicht schreiben. Es hat mir auch niemand eine Entscheidung abgenommen, auch wenn ich mich noch so sehr gewunden hatte. Ich hatte in dieser schwierigen Zeit auch alle möglichen (und unmöglichen) Leute nach Rat befragt und ich hatte die gegensätzlichsten Ratschläge gehört, die man sich nur vorstellen kann. Immer abhängig von der persönl. Einstellung zum Leben. Es stand für mich ebenfalls die Frage, was will ich? Was ist mir wichtig an meinem Leben/in meinem Leben? Wie kann ich mein Leben leben ohne mich aufzugeben, ohne aufzugeben was ich bis dahin erreicht habe? Wie möchte ich mein Leben in Zukunft gestalten? Welche Menschen sind mir wichtig? Wie möchte ich den Umgang mit diesen Menschen gestalten? usw. Es gibt noch mehr solcher Fragen, die Du mit Sicherheit selbst findest, wenn Du herausfinden willst, WAS DU WILLST. Das scheint mir die Kernfrage zu sein, um die Du Dich drücken möchtest. Wie schon gesagt, ist das nicht einfach. Doch Du musst da hindurch, wenn Du Antworten haben willst.
Die Chance, die es für Euch geben kann, könnt Ihr Euch nur selbst geben, niemand sonst.
Wenn ich Dir hätte platt antworten sollen, dann wäre die Antwort sicher gewesen: wirf eine Münze und nimm so ein Gottesurteil. Doch so einfach wollte ich es Dir nicht machen :-).

> Mit Wünschen ans Universum schicken usw. das habe ich alles schon gemacht,

Waren das wirklich richtige Wünsche, oder doch nur Wünschlein?

> Bloß geht es doch auch um Lernthemen im Leben und ich habe schon das Gefühl, dass meinen Mann und mich eine Menge verbinden.

Das Für und Wider kannst auch hier nur Du abwägen: Wenn Euch so viel verbindet, dass Ihr Euer Leben darauf aufbauen könntet, wozu dann die Frage? Wenn das so wäre, würdest Du nicht fragen. ´Eine Menge´ was heißt das für Dich? Ist für mich ein dehnbarer Begriff, der sicher Ansichtssache und eine Einstellungsfrage ist. Das wäre ein Ansatzpunkt zum Erwägen, ob...

> Doch ist mein Leidensdruck über die letzten Jahre und extrem Monate so hoch geworden, dass ich diesem Zustand einfach nicht weiß wie ich das noch aushalte.

Hier beantwortest Du Dir Deine Frage schon selbst: Du weißt nicht, wie Du das noch aushalten sollst. Auch auf die Frage, wie lange willst Du das noch aushalten, gibst Du Dir selbst die Antwort: Dein Leidensdruck ist schon über das Maß hoch.

> Also ich bin mir ziemlich sicher, dass ich von meiner Seite an unserer Beziehung nichts mehr ändern kann.

... auch damit gibst Du Dir die Antwort selbst. Wenn Du bereits der Meinung bist, dass Du alles, was in Deiner Macht steht, getan hast, um diese Beziehung am Leben zu erhalten und sich alles, aber auch wirklich alles, erschöpft hat, wozu noch die Frage?

> Mir bleibt einzig, entweder zu gehen, wozu mir der nötige Mut fehlt Oder zu bleiben, aber dann ohne dass es mir schlecht geht und dass ich zu meiner Entscheidung auch ohne Frust stehen kann .

Deine Antwort ist meine Antwort. Entweder Du nimmst Dir allen Deinen Mut zusammen, um ein neues Leben zu beginnen (mach Dir vorher einen ausführlichen Plan dazu) oder Du machst Dir einen ausführlichen Plan zum Bleiben und einer ´friedlichen Koexistenz´ im Zusammenleben ohne Ausschmückungen und Beschönigungen und mit allen Konsequenzen. Auch dazu gehört Mut. Nur, dann musst Du Dich mit Deinem Ehemann wieder an einen Tisch setzen und auch alles auf den Tisch legen, auch von seiner Seite. Aus Erfahrung kenne ich (sicher ist das nicht die Regel, doch bei 3 Versuchen fragt man sich...), dass Männer in dergleichen Dingen etwas träge sind (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!) und ihre Bequemlichkeit nicht so leicht aufgeben wollen. So ein Plan könnte z. B. beinhalten, dass jeder seine festen Aufgaben im Haushalt und der Kindererziehung/-betreuung bekommt und dass jeder auch den gleichen Freiraum erhält. Dann kommt es auf Dich und nur auf Dich an, wie Du das durchsetzen und beibehalten kannst. Es schleichen sich erfahrungsgemäß dann doch nach und nach wieder die gleichen Missstände ein. In jedem dieser Fälle musst Du Dir über Deine Ziele/Wünsche im klaren sein.
Es können Empfehlungen hin und her geschrieben werden. Letztlich kommt es immer aufs Gleiche raus: Was Du Dir vorstellst, was in Deiner Vorstellung Form annimmt oder Du in Worte fasst, wird sein. Dabei ist es ganz egal, welches Ritual, welche Form der Formulierungen oder des Ausdrucks Du wählst. Einzig und allein auf die Intensität Deiner Gedanken, auf die Stärke Deiner Energie, auf die Innigkeit Deiner Wünsche oder wie immer Du es auch nennst, kommt es an.

> Eine Entscheidung die ich aus meinem tiefen Herzen treffen und durchführen kann.

Gehe mit Deiner ganzen Aufmerksamkeit, mit Deinem ganzen Bewusstsein an diese Aufgabe, dann kannst Du sie lösen.
Licht und Liebe sendet Dir Shahla.

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