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re[3]: meine oma war eine hexe

kofski * schrieb am 24. März 2007 um 23:27 Uhr (600x gelesen):

Möglicherweise kommst Du nur mit ihrem Tod nicht klar und brauchst ein Ritual. Um den Urzustand wieder herzustellen. Das macht sie nicht wieder lebendig, aber gut, genau dazu gibt es Rituale. Damit man Dinge verarbeiten kann, die schwer zu verstehen oder zu ertragen sind. Du kannst natürlich auch zu einem Therapeuten rennen, Du kannst aber die Trauerarbeit auch anders ableisten, glaube ich.
Und von dem Garten hast Du wahrscheinlich mehr als von dem Therapeuten und seinem wohlmeinenden Gesülze, (ohne jetzt schon wieder den Berufsstand auf die Barrikaden zu treiben; ich habe nicht den Eindruck, dass hier jemand ernsthaft im Leben beeinträchtigt ist.)

Dieser starke Wunsch, den Garten wiederherzustellen, das ist doch schon eine Art Kommunikation zwischen ihr und Dir. Es ist ein Vermächtnis und es kann eine sehr gesunde Art sein, mit der Tatsache ihres Todes umzugehen: Ihr Lebenswerk zu rekonstruieren oder fortzusetzen. Selbst wenn das so etwas auf den ersten Blick Unwichtiges wie ein Garten ist. Wer weiß, wozu es noch gut ist, sich mit Heilpflanzen auszukennen.
Dazu musst Du nicht ans Jenseits glauben. Du musst nur glauben, dass ein Viertel des Blutes in Deinem Körper von ihr stammt, ein Viertel Deines Gehirns, Deiner Persönlichkeit, Deines Geschmacks. Sie ist in Dir. Ihr habt sehr viel gemeinsam. Darum brauchst Du keine Pendel- und Gläserrücke- Session machen. Du musst nur versuchen, die Natur mit ihren Augen zu sehen. Weeßte. Der Rest kommt von allein.
LG Kofski

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