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re[4]: Eigentum
Chord * schrieb am 12. März 2006 um 18:15 Uhr (603x gelesen):

Hallo myrrhe,

gehört eigentlich nicht direkt zum Thema, aber zum letzten Satz:

Ist das denn etwas über die Zeiten hinweg gleich Gültiges, dass Stehlen von Eigentum eines anderen ethisch nicht vertretbar ist? - Ich denke nicht.

Schließlich kann ich mit gutem Grund behaupten, dass auch Eigentum ethisch nicht vertretbar ist. Alles, was hier existiert, gehört (eigentlich) allen.

Nur, weil sich ein paar vor Jahrhunderten, Jahrzehnten das Recht herausgenommen haben, "meins" zu schreien, andere Menschen zu versklaven, Zinsen zu verlangen, andere für sich arbeiten zu lassen usw. wurde das irgendwann plötzlich "rechtens", also dass man Eigentum erbt z.B., oder dass es sowas wie Eigentum überhaupt gibt.
Man könnte ja mal nachvollziehen - sowohl historisch, wie auch aktuell - woher das Eigentum in unseren Breiten kommt. In krassen Fällen stößt man da ja auch heute auf Arisierungen, dunkle Geschäfte - wenn man es genügend lange zurückverfolgt (was praktisch nicht machbar ist) stieße man fast immer auf irgendjemand, der etwas zu Geld gemacht hat, was eigentlich nicht ihm gehörte. Weil es nämlich von Anfang an eigentlich allen gehörte.
Das ist ähnlich wie mit dem Regenwald, von dem im Hauptforum die Rede ist. Die Indianer sagen, er gehört ihnen (gehört er ihnen? warum? weil sie das Glück hatten, als erste dort zu sein?), die brasilianische Regierung sagt, er gehört ihr (gehört er ihr?), irgendeine Firma, die sich dann einen Teil Regenwald kauft, meint dann, er gehört ihr, weil sie ihn ja "rechtmäßig erworben" hat, von wem auch immer ...
Und ähnlich ist es mit dem "erarbeiteten" Eigentum. Arbeitet jemand in einem Bergwerk irgendwo in einem Entwicklungsland weniger hart als ein Manager in unseren Breiten oder ein berühmter Fußballspieler? Und warum kann sich der erstere von seinem Lohn kaum das Essen zum Überleben kaufen, während die beiden Letzeren riesige Summen verdienen? Woher kommt das Gehaltsgefüge in verschiedenen Berufen? Das ist alles historisch gewachsen und entspricht keiner wie immer logisch gearteten Einkommens"gerechtigkeit". Und wir, die wir hier leben, leben zum Teil von den Menschen, die schon vor Jahrzehnten, Jahrhunderten ausgebeutet wurden, zum Teil beuten wir sie jetzt noch aus, bzw. lassen das unsere Unternehmen tun.

Also ich denke, alle, die Eigentum haben, vor allem in unseren Breiten, mich selbst eingeschlossen, handeln in einem höheren Sinn unethisch. Als ethisch gilt es nur nach den derzeit in unseren Breiten und in unserer Zeit herrschenden weltlichen Gesetzen. Genauso wäre es denkbar, dass es z.B. weder Eigentum noch Erbe gibt, alles, was irgendwie erwirtschaftet wird, automatisch dem Gemeinwesen zufällt, und sich dort jeder nehmen kann, was er braucht. In einer solchen Gesellschaft würde es kein Stehlen geben (außer krankhaftes vielleicht, aber kein Stehlen, weil man etwas haben möchte, das für einen unerreichbar ist).

Alles Liebe,

Chord

>
> Ein Dieb, der nur deshalb das Stehlen aufgibt, weil er fürchtet, dabei erwischt zu werden, hat noch nicht integriert, daß das Stehlen von Eigentum eines anderen ethisch nicht vertretbar ist.
>
>
> Lieben Gruß,
> myrrhe


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