Re: jetzt wird's interessant, denn:
myrrhe schrieb am 21. Februar 2004 um 9:13 Uhr (557x gelesen):
Hallo Irnann* und alle anderen,
es stellt sich jetzt nämlich die Frage, warum die Menschen so unterschiedlich
liegen. Die einen entspannen bei Mozart, die anderen hassen ihn regelrecht.
Irnann* mag Mahler und R. Strauss - ich *aaarrrgghhhhh*. Aber die Wiener
Sträuße hab ich wiederum (dosiert) gern.
Das eine ist wohl klar, es ist die Resonanz, unsere eigene
Persönlichkeit und Schwingung, die mit Musik resoniert oder nicht.
Aber gibt es da nicht vielleicht noch etwas darüber hinaus? nämlich die
Interpretation?
Ich mag Mozart. Aber nicht gesüßelt! ich hasse süße "Entspannungsmusik" -
denn die Komponisten haben sie nicht zum Entspannen geschrieben, sondern
zumindest mal zum Zuhören. Wenn ein unnennbarer Geiger namens AR
Strauß spielt, ist es zum Wegschauen und
Davonlaufen. Wenn Nikolaus Harnoncourt einen Strauß-Walzer interpretiert,
ist es klasse! Mozart von einem Salonorchester gefiedelt: nicht zum
Aushalten. NH macht ihn aufregend. Eine Bach-Passion: üblicherweise zählt
man die Stunden, wann sie aus ist (die viele Singerei!). Bei NH wird sie zu
einem Drama.
Ist es nicht auch sehr entscheidend, wie Musik rübergebracht wird? was der
Interpret selbst von der Musik hält, ob er sie ernst nimmt und nicht als
Unterhaltungsmusik abtut, ob er versucht, dem Komponisten gerecht zu
werden und die Stücke so spielt, wie sie in den Noten stehen und nicht frei
dazuinterpretiert? ob er sich mit der Musik auseinandersetzt oder einfach
runterspielt, was da so in den Noten steht, ohne nachzudenken?
Lieben Gruß, myrrhe

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: