re[8]: Sodbrennen in der Schwangerschaft
Asherah schrieb am 15. November 2005 um 22:55 Uhr (779x gelesen):
> Das klingt ja wirklich krass! Darf ich fragen, warum das so war?
Ich fühlte mich vom Schicksal vergewaltigt. Schwanger geworden wo es nur eine minimale, winzige Wahrscheinlichkeit gab, Tage weiterbekommen bis die Abtreibungsfrist vorbei war... wir wollten wirklich KEINE Kinder. Und waren damals an einem Tiefpunkt, an dem ich mehrmal mal sehr ernsthaft mit Suzid-Gedanken gespielt habe. Das Kind hat mich wachgerüttelt. Der vielleicht einzig verbliebene Weg damals. Mir sozusagen das Leben gerettet. Das wollte ich damals aber nicht.
Als ich meinen Mann das erste mal sah, wusste ich, dass ich ihn seit mehren Leben kennen. Die Erinnerungen waren einfach da. Aber schnell schon kamen andere Erinnerungen - deutlich, deutliche Ahnungen. Das es in den bisherigen Leben stets so war, dass ich mich FÜR DEN MANN entschieden habe, nicht für das Kind. Also wenn der Mann auf dem Schlachtfeld starb, habe ich lieber Selbstmord gemacht statt für meine Kinder da zu sein, die mich brauchen. Deswegen wusste ich eines genau, auch gemäß dem Leben, das wir damals führten und anstrebten: Wenn ein Kind kommt, geht das nicht. Dann muss ER gehen. Ich hatte sehr ernste Ängste, die mich erst in diese Situation brachten... weil ich das von Anfang an spürte, dass es nicht unsere Aufgabe ist uns zu finden (das lief ZU Perfekt) sondern uns loszulassen... hatte ich immer Angst, das Schicksal würde ihn mir nehmen. Also klammerte ich.
Zwei verschiedene "Wahrsager" hatten mir zu vor schon gesagt:
1.) Ich krieg zwei Kinder, aber NUR wenn ich mich dafür entscheide
und 2) Ich werde zweimal verheiratet sein.
Also war klar: Niemals ein Kind. Sonst verliere ich den Mann. Durch das Klammern kam ich über die Jahre hinweg in diese verquerre Situation... und immer noch wollte ich lieber sterben als ihn aufzugeben.
Also klar: Eigenverantwortung. Und das Kind als karmatischer Notfall-Plan, wenn ich es sonst nicht schaffe. D.h. aber auch, es war und ist heute nicht DAS Leben dass ich mir ausgesucht habe.
Solange ich schwanger war - war ja alles festgefahren - war ich auch gar nicht handlungsfähig. Als sie 8 Monate alt war hatte ich mich dann einigermaßen befreit und hatte in einer 400 km entfernten Stadt Wohnung und Studienplatz. Ich fuhr hin... und hier hatte ich das erste mal die Freiheit bewusst zu entscheiden. Ich wusste, wenn ich das Kind bei den Großeltern lasse, wird es für immer DEREN Kind sein. (Das muss dazu sagen, dem Kind ging es wunderbar: Es hatte zwei überliebevolle Großeltern im Haus, die es mir ohnehin entmündig haben aus Überliebe, den liebenden Vater, der arbeitslos war und die Tante... ich war eher so was wie große Schwester bis dahin, Beiwerk...)
Na ja, als ich mich also endlich entscheiden KONNTE... entschied ich mich für sie. Weg von den Eltern, weg vom Gemahl. Er ist dann ein Jahr später mit mir in diese fremde Stadt gezogen, aber getrennte Wohnungen...Und halt voll die Ego-Tour mit der Kleinen gemacht , sprich alles aufgeholt und so... Und ja, es ist wirklich verarbeitet. Die Effekte sind sehr deutlich sichtbar. Ist ein super lieber Vater und Seelenverwandter, kriegt aber sein Leben nicht auf die Reihe und wären wie noch zusammen würde er uns alle in den Ruin ziehen...
Und - by the way - da begann auch der Rest der Odysee. Weil man GEZWUNGEN war vernünftig zu werden und das Leben ganz anders zu gestalten, anders als man es geplant hat... und damit meine ich auch vom Jenseits aus geplant...anderseits... ohne Kind hätte ich es definitiv versaut... jetzt heißt es einen Kompromiss zu leben, aber ohne gäbe es nichts mehr. Ich sehe meinen Seelenpartner täglich mit der KLeinen zusammen... bin aber ebenso täglich aufgrund der Umstände gezwungen nichts für ihn zu fühlen, also Vernünftig zu sein und sich selbst abzuschalten. Das dauert ein paar Jahre bis sich so was justiert hat...
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