Re: Über ein sehr interessantes Thema..
Dreality schrieb am 9. Dezember 2003 um 18:35 Uhr (557x gelesen):
Hallo myrrhe,
Zitat:
" Natürlich bestehen wir aus "Sub-Persönlichkeiten". Es handelt sich dabei um prägende Ereignisse und Gefühlssituationen, die wir zu verschiedenen Entwicklungszuständen hatten. Diese Prägungen bleiben bestehen und verschärfen sich, wenn die dazugehörenden Ereignisse nicht gelöst und integriert werden. "
Dieser Gedanke gefällt mir, aber dennoch sehe ich das etwas personaler:
Ich bin der Meinung, das jeder Mensch ganz bestimmte Sub-Persönlichkeiten (SP) in sich integriert, ganz unabhängig davon, welche Ereignisse dazu beitrugen, die eine oder SP dominieren, oder verkümmern zu lassen. (z.B. Zu wenig Anerkennung in der Kindheit führt zu einem Defizit und lässt den "Durst" des [ich nenne es] "Aufmerksamkeits- oder Anerkennungs-Egos" wachsen)
Das wir diese Sub-Persönlichkeiten besitzen liegt meiner Meinung nicht an Ereignissen, die es zu verarbeiten, oder anzunehmen gilt, sondern viel mehr an dem Grundaufbau des menschlichen Bewusstseins. Ich könnte Dir das am Besten, anhand der "Blume des Lebens" aufzeigen, oder versuchen zu erklären, aber das ist in geschriebenen Worten nicht möglich und würde vielleicht noch schwerer nachvollziehen zu sein, wie, wenn ich es anders versuche.
Ich bin der Meinung, das in uns ein ständiger innerer Dialog zwischen den verschiedenen SP's und unserem realen Selbst (könnte man auch Seele nennen) stattfindet.
Wir erleben eine Situation, welche Gefühle in unserer Seele auslöst und uns werden dann von diesen SP's mehrere Umgehensweisen vorgeschlagen - wir (damit meine ich das reale Selbst) sind lediglich Beobachter, Zuhörer und Entscheider - wir lenken die Energien um, gemäß den Vorschlägen unserer SP's.
Ein Beispiel:
"Auf der Arbeit werden wir von jemanden aufs übelste, zu Unrecht angegangen, weil dieser jemand meinetwegen launisch ist und das gerade gebraucht hat. Zufällig hat dieser jemand eine Position in dieser Firma, einen Aufgabenbereich, den wir gerne selber hätten, weil wir uns für diese Arbeit geeignet fühlen"
Nun bekommen wir von unseren SP's mehrere "Ratschläge", was wir tun können, die in Form von Gedanken zu uns, dem letztlichen Entscheider dringen:
Das (ich nenne es mal) Macht-Ego könnte uns raten:
"Gehe doch zu Deinem Vorgesetzten und sage ihm das, damit er, geschieht das öfters seinen job verliert und Du ihn bekommen könntest"
Das (salopp gesagt) Anerkennungs-Ego, welches sich verletzt und gekränkt fühlt könnte raten:
"Mache es genauso wie er und knall ihm Deine Meinung genauso ins Gesicht, wie er es bei Dir tat - wisch ihm mal so richtig eins aus, damit er sieht wer hier der Stärkere ist"
Oder aber diese SP ist verkümmert durch Ereignisse aus der Vergangenheit, dass es eingeschüchtert ist und wir dann ganz kleinlaut, traurig und innerlich blockiert sind und vergraben diese Situation im Anerkennungs-Ego, welches es noch mehr verkümmern lassen.
Das höhere Selbst könnte uns und den anderen SP's sagen:
"Wäre es das wirklich Wert, jetzt noch eins draufzusetzen, oder hast Du es nötig hinterfurzig, dir durch seine Schwäche Vorteile zu schnappen, oder ist es klug, jetzt nichts zu sagen? Wäre es nicht besser, wenn Du mit ihm ganz offen und freundlich über diese Angelegenheit sprichst, jetzt darüber lächelst und ihn schwätzen lässt und in einer ruhigen Minute den Konflikt klärst?"
Mag sein, dass meine Ausführungen über das, was die jeweiligen SP's sagen und wie man sie benennt, etwas hinken, aber ich wollte nur zeigen, wie ich das verstehe, mit den SP's.
Wie denkst Du darüber?
Liebe Grüße
Dreality

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