re: Apokalypse...
Hi Füchsin,
was für ein Thema! Also die Apokalypse ist wohl allgemein in der Lebensplanung nicht vorgesehen. Vielleicht eventuell als mehr oder weniger unwahrscheinliche Möglichkeit, aber bestimmt nicht ernsthaft. Es sei denn man ist streng religiös und durchdrungen vom eifrigem Studium einer heiligen Schrift. Aber selbst dann ist der Zeitpunkt unbestimmt und bleibt vage, da zwar Zeichen aber kein Termin gesetzt wurde. Es ist ein bißchen wie das persönliche Sterben, jeder weiß es wird kommen, aber keiner weiß so recht wann und bis dahin handeln wir wie Unsterbliche. Na ja, ein bißchen soll ja auch das Überrasschungsmoment da sein wenn die Cherubim dann eines Tages tatsächlich im Auftrag Gottes Amok laufen. Ob dann wohl die Gerechten unter den Menschen sowas wie Genugtuung erleben? Denn was ist eine Apokalypse ohne Hinweis auf den Verursacher und warum überhaupt? So manche Gruppe wird dann wohl wieder mal die Angelegenheit für sich reklamieren, jedenfalls solange bis der Cherubim Zeit für sie hat und ihnen eindeutig klarmacht wo es langgeht.
Weltvernichtung sowieso, durch Wärmetod, Kältetod, Abdriften, Implodieren, Kollabieren und dergleichen kosmisch-komischer Varianten der Zerstörung. Irgendwie ist immer alles dramatisch hitzig glühend und so uncharmant endgültig.
Bei Gottes jüngstem Gericht geht es wohl jedoch mehr um die Trennung der Böcke von den Schafen oder der Auswahl einer handvoll gerechter Menschen von den Erzsündern. Nach biblischem Muster werden sogar die Toten gerichtet und deutlich wird mitgeteilt wer zu den Auserwählten gehört. Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen und es werden paradiesische Zeiten des Zusammenlebens eintreten. Irgendwie ist Gott doch schon häufiger auf die Menschen sauer gewesen. Erst die Sinflut und später dann Sodom und Gomorrha. Mit den beiden Städten die mit Feuer und Schwefel vernichtet wurden können die heutigen Zustände doch locker mithalten. Da muß man sich nicht groß anstrengen, um eine Liste an Unmenschlichkeiten zusammenzubekommen, bei der so mancher Mensch gerne selber die Apokalypse einleiten würde. Es gibt Hoffnung wenn die Menschen sich abwenden von ihren bösen Taten, aber wer die Kameraden hier auf der Erde kennt, weiß, daß dies sehr unwahrscheinlich ist. Im Gegenteil, die Ungerechtigkeit triumphiert und mit dem Leid läßt sich vortrefflich viel Geld verdienen.
Das apokalyptische Quartett ist doch schon längst losgeritten und die Gäule müssen schon Schaum vorm Mund haben. So bleibt nichts weiter als abzuwarten und zu beobachten was weiter passieren wird. Der Antichrist wird irgendwann identifiziert und so im Geheimen meint man ja schon ihn auszumachen. Ob eine Apokalypse überhaupt reichen wird? Nach Armageddon ist vor Armageddon, der Mensch will einfach nicht vernünftig werden und muß sich ständig irgendwelchen Reinigungsprozessen unterwerfen. Mit Feuer und Schwert geläutert, von oben kommt nicht nur Gutes, aber gleichzeitig ist die Hoffnung damit verbunden, daß alles einmal viel besser wird. Und so ist die Endzeit als letzliches Ziel willkommen und ebenso letztlich ist sowieso alles in Gottes Hand, nur nicht aufregen.
Wer noch ein bißchen über die Apokalypse lesen will kann ja mal bei Jakob Lorber vorbeischauen:
http://www.j-lorber.de/jl/0/apokal/0-apokal.htm
Da wird ganz detailliert berichtet und manches auf der Liste kann man schon abhaken. Erledigt. Nächster Engel ran an die Schale.
Gruss
Flamm