Ach die...
Asherah * schrieb am
27. November 2006 um 23:19 Uhr (756x gelesen):
Mal schnell gegoogelt. Klar, schon mal gehört aber für so "nichtig" gehalten, dass sich der Name nicht einprägte. Soll man dazu noch etwas sagen? Nein, davon halte ich gar nichts. Genau die halte ich für so ein "Psycherl". Vielleicht mit einem winzigen OtherKIN-Touch... aber das bringt alles nichts, wenn der Rest auf gut deutsch im A*** ist.
Man wird merken, dass ich in den Erklärungsmodellen sehr ambivalent bin. Ergo darf man mit Fug und Recht daraus schließen dass ich nichts davon halte sich EIN Weltbild zurecht zu schustern und dieses dann neurotisch und lautstark zu verbreiten. Egal ob bei Otherkins oder in anderen Gebieten. Dann wird es zu Fanatismus, Engstirnigkeit, Realitätsblasen etc. und somit mehr zu einer Krankheit. Was nicht heißen muss, dass ursprünglich nichts dahinter gestanden hätte, aber es ist witzlos wenn das System "Otherkin-Mensch" nicht mehr funktioniert. Sowas sollte man ins astrale Tierheim zurück geben.
Eventuelle (*hüstel*) Vorurteile bedingen sich wohl darin dass ich nichts von einseitigen, fantastischen Licht-und-Liebe-Gequarke halte und in so etwas generell eine spirituelle Verwirrung oder mangelnde Entwicklung sehe.
Also, ehrlich... wenn man so etwas wirklich für seinen Auftrag hielte... dann könnte man es auch klüger anstellen, zumal Otherkins normalerweise eher bedeckt sind und unter ihres Gleichen und im Verborgenen wirken. Und sicherlich nicht ohne Grund.
> P.S. Obwohl ich es durchaus für möglich halte, dass es Otherkins gibt, bin ich doch auch der Meinung, dass ein Großteil der Leute, die sich dafür halten einfach nur Menschen mit einem psychischen Problem oder erhöhtem Geltungsbedürfnis sind (so nach dem Motto "Wenn ich schon sonst nichts in meinem Leben erreicht habe, bin ich doch wenigstens ein großer blauer Drache.")
>
Hier zu noch etwas: Es dürfte sehr schwer sein von Außenstehenden zu unterscheiden. Gerade hier setzen ja viele Vorurteile an, u.a. gerade weil man es außenstehend kaum unterscheiden kann.
Ein guter Hinweis ist z.B. wenn keinerlei Geltungsbedürfnis damit verknüpft ist. Dies muss aber nicht heißen, dass man sich vollständig verbergen oder verstecken muss. Man wird es ja mal erwähnen können, zumal man ja oft auch auf der Suche nach Gleichgesinnten ist und diese nicht funktionieren kann, wenn sich jeder isoliert und vollkommen versteckt.
Allerdings durchlaufen wohl auch (manche) "Otherkins" so etwas wie eine Pubertät und rebellische Phase. Bei dem Geltungsbedürfnis eine 14 Jährigen Punks würde man ja auch nicht von Psychose oder ähnlichem sprechen. Oder wenn ein heimlicher Schwule sich outet.
Also spielt der menschliche Entwicklungsstand wann ein vermeintliches Geltungsbedürfnis auftritt ebenso eine Rolle. Man könnte hier vielleicht über die Zeit hinweg beobachten ob es schlimmer wird oder - wenn ein vorhandenes Geltungsbedürfnis gegeben ist ob es ganz normal nach Beendigung einer rebellischen oder outenden Phase ausklingt.
Fernerhin gibt es auch oft Schwierigkeiten mit dem Begriff Geltungsbedürfnis, wo es beginnt und wo es endet. Ist man sich einer Sache wirklich sicher, hat man kaum mehr das Bedürfnis sich zu rechtfertigen und andere zu überzeugen. Man erwähnt es, wenn es den anderen nicht juckt oder blöde Sprüche kommen... --> Schulterzucken und weitergehen. Beim krankhaften, klinieschen Geltungsbedürfnis wäre das Gegenteil der Fall.
Anderseits haben Otherskins nach normalen Maßstäben und mit ihrem Zwiespalt nun mal auch die Tendenz zu psychischen Problemen, das muss man ganz klar zu geben. Und hier würde es dann sehr wichtig genau zu differenzieren welche Probleme und vor allem warum. Und ob es wirklich "krankhaft" ist, denn nicht alles was von der Norm abweicht muss gleichbedeutend mit einem Leiden sein.
Gerade in der Psychologie aber auch im "gewöhnlichen spirituellen Umfeld" gibt es da bedauerlicherweise oft die Unart, wenn jemand EIN PROBLEM hat darauf hin auf eine gesamt problematische Persönlichkeit zu schließen:
Nehmen wir an, ein Medium würde unter dem Verlust ihres Liebsten leiden. Es trifft es um so härter, weil es eigentlich einen ganz anderen Umgang mit Tod hat und weiß, wie man sich verhalten sollte. Aber nun selbst betroffen, die Gefühle nicht unter Kontrolle, kann es wider besseren Willen das eigene feste Weltbild nicht auf sich selbst anwenden. Weiß es vom Verstand, kann es aber nicht fühlen. (Und das erleben wir oft, auch hier vor Tag für Tag, dass jemand die eigene Lehren nicht auf sich selbst anwenden kann) Gut. Unser fiktives Medium weiß also nicht weiter. Geht zum Psychologen. Erzählt das Problem. Erzählt von den Stimmen, die es hört. Mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit wird man ihr einreden wollen, die Stimmen seien ihr Problem und die Frau sei völlig an Schizophrenie erkrankt. Denn ansonsten wäre sie ja doch nicht zu einem gekommen? Wenn die Stimmen kein Problem wären, was wolle sie dann hier? Also muss es so sein. Punktausbasta.
Und so ähnlich erging es wohl jedem Otherkin einmal, wenn es ein Problem einräumt, selbst wenn es mit Anders-Sein rein gar nichts zu tun hat.
Und zum Abschluss noch ein Fallbeispiel:
Ein Otherkin mit aktuer Berührungsphobie. Ist die Berührungsphobie nun ein Konsequenz/Symptom des Anders-Seins, oder wird eine gewöhnlich menschliche Berührungsphobie mit dem vermeintlichen Otherkin-Sein nachträglich gerechtfertigt? Oft auch eine Henne-Ei-Frage nach dem Was-war-zuerst. Im Ursprungspost wies ich darauf hin, dass es schon oft vor der Geburt festgelegt ist bzw. in frühster Kindheit ersichtlich ist, und somit menschliche Traumata aus diesem Leben nicht als Ursache in Frage kommen.
Das Fazit: Als Außenstehender kann man es nur schwer beurteilen. Wer Ahnung von der Materie oder (vereinfacht) der Psychologe hat, mag es einschätzen können, wenn er den gesamten Hintergrund kennt und es über eine Zeit lang verfolgt, aber nicht auf Anhieb und performa. Es geht nicht aus einer einzelnen Situation hervor. Dazu ist es zu komplex.
LG
Asherah
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