Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

re: Religiöse Ungereimtheiten

Füchsin * schrieb am 30. Juni 2006 um 15:09 Uhr (756x gelesen):

Hallo, Blaze!

Viele Ungereimtheiten kommen einfach daher, weil die Menschen zuwenig Bildung besitzen. Und dann stopfen sie die Wissenslücken mit Vermutungen.

> Das neue Testament sagt, Jesus sei Gottes Sohn und wäre am Kreuz gestorben.
-----Erstens war die orientalische Bezeichnung "Gottes Sohn" ein Titel für Könige, Hohepriester und auch Erleuchtete, Begnadete, Halbgötter (spirituelle Meister mit großen Gaben, Engel/Boten Gottes). Erinnern wir uns an die Legende mit den 3 Gaben der Hlg. "Könige" oder Weisen, Priester aus dem Mesopotamischen Raum und den 3 Geschenken. Außergewöhnlichen Kindern pflegte man 3 Gaben hinzulegen, und welches sie ergriffen, zeigte was sie werden würden: Gold für einen König (Anführer), Weihrauch für einen Priester (Erleuchteten) und Myrrhe (ein Heilkraut) für einen Heiler. Der Legende nach schnappte sich das Jesusbaby alle 3 Gaben.
------Zweitens betonte Jesus immer wieder, Gott wäre der Vater aller Menschen, vor allem von denen, die zu ihm heimfinden und als Kind an seine Tür klopfen.


> Der Koran sagt (sofern ich das noch richtig in Erinnerung habe), Jesus war ein Prophet,...
-----Mohammed war nach der Heirat mit der Witwe Kadischa ein Karawanenbesitzer und reiste umher, überfiel auch selbst ein paar Karawanen (damals nahm man es nicht so genau) und an den Lagerfeuern hörte er Geschichten über die jüdische und christliche Religion - per ausgeschmückte Munderzählung. Und das fand dann Eingang im späteren Koran. (Man soll nicht dauernd alles wörtlich nehmen, nur weil einer mal - über schreibende Bedienstete - später seine Ideen aufschreiben ließ!)


>
> Historiker sagen, damals galt in weltlichen Dingen römisches Recht und in religiösen Angelegenheiten das jüdische Recht. Nach römischem Recht wurden Volksverhetzer gekreuzigt, Gotteslästerer wurden nach jüdischem Recht gesteinigt.
-----Römisches Recht stand über jüdischem, Todesurteile bedurften der Zustimmung der Römer. Die jüdische Elite war an der Macht eben DURCH die Römer, die Marionetten eingesetzt haben. Der Aufrüherer Jesus, der ständig wo aneckte, kritisierte und dann noch bewusst die Prophezeihungen im Alten Testament wahr machen wollte (Ritt auf einem weißen Esel in die Stadt Jerusalem hinein etc.) war ein echter Dorn im Auge der jüdischen Machthaber, die aber den Römern die Hinrichtung überließen. Das Todesurteil stand nach römischer Sitte an einer Tafel am Kreuz angebracht: I.N.R.I. = Jesus der Nazarener, König (Rex) der Juden. Auch, um die Juden wiederum zu ärgern. - Meines Erachtens legte Jesus es selbst an, als Märtyrer für seine Sache zu sterben. Die Erde war nur - was eine neue Idee war, aber im Orient damals bekannt - nur ein leidvoller Übergang für ein ewiges paradiesisches Leben im Jenseits.
-----Das Kreuz war damals uralte indogermanische Sitte - Verbrecher vergingen sich automatisch gegen die Götter und wurden als Sühne an Baumen und Pfahlen gefesselt, genagelt, gehängt etc. Über die Seevölker, Griechenland, Balkan, Hurriter kam es nach Palästina zu den Philistern, die Karthago gründeten. Nach dem Fall von Karthago (inklusive deren Orte auf Sizilien und in Spanien) übernahmen die Römer diese grausame Hinrichtungsart für Sklaven und Fremde (Nichtrömer).

>
> Solche Widersprüche gibt es viele, die Lehren Jesus sind vom ägyptischen Glauben abgekupfert, er hat offensichtlich den jüdischen und den ägyptischen Glauben zu einer neuen Lehre verschmolzen.
----In der Bibel steht ja, dass die Eltern von Jesus nach Ägypten geflohen sind - in Alexandria existierte eine große jüdische Gemeinde.
Manche Apokryphen sagen, Maria war eine "Tempeljungfrau", aber das kann auch nur symbolisch gemeint sein. Möglicherweise hatte sie eine voreheliche Liebschaft und wurde darum ganz rasch verheiratet. Legenden sagen, ein Römer wäre der wahre Vater von Jesus gewesen, und man hätte daher in Rom das Todesurteil anfechten wollen, aber die Kreuzigung fand früher statt als der Postweg dauerte. Ganz sicher kannte Jesus verschiedenste damals kursierende Ideen. Schon ein Wahnsinn, als nicht ganz religionstreuer Philosoph aus den liberaleren Grenzgebieten ausgerechnet ins fanatische Jerusalem zu gehen und dort zuviel ändern zu wollen.
-----In der Bibel, griechische Übersetzung, steht eindeutig für Maria: "junge Frau" und nicht: "Jungfrau". Die Übersetzung von Luther ist auch in anderen Punkten ziemlich fragwürdig.

>
> Dass die jungfräuliche Geburt der Maria vom Isis-Kult übernommen wurde,
----Was bitte hat Isis und die Geschichte um das Horus-Kind mit einer Jungfrau zu tun? - Ansonst übernahm das junge Christentum im römischen Reich manche Anleihen, so aus den Isis-Mysterien und dem Mithras-Kult. Die Christen übernahmen populäre Festtage und Tempel der ansässigen Bevölkerung und wandelten sie um in christliche Festtage und christliche Kirchen. Aus manchen Volksgöttern wurden "Heilige", so aus Brigit.

>Es gibt Verbindungen zwischen der hawaiianischen Sprache und einer "Sprache der Magie" in Afrika, deshalb behaupten Huna-Gläubige, Jesus wäre ein eingeweihter Huna-Priester, im neuen Testament gibt es viele versteckte Hinweise hierzu. Ein befreundeter Schamane sagte mir, Jesus wäre Schamane, usw.
-----Es gibt ja nur eine universelle Wahrheit und die echten Erleuchteten überall auf der Welt verhalten sich ähnlich und haben dieselben Ideen.
Es gibt nur eine Wahrheit, aber viele volkstümliche Kleider, die sie umhüllen.

Mit lieben Grüßen -
Füchsin

  Beitrag ist archiviert