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Die Prima Materia

Füchsin * schrieb am 31. Oktober 2005 um 13:06 Uhr (569x gelesen):

Liebe Asherah!

Wer soviel und so gerne schreibt, muss das natürlich fortsetzen. Und ich kann mich wie gesagt gut in deine Lage hineinversetzen, denn manche Welten über die man schreibt oder liest sind so faszinierend und so weit weg von dieser Realität, sodass man sie als "Stütze" und "Zuhause" benötigt und sich zu ihnen flüchtet. Nebenbei verwendest du das Schreiben, um innere Probleme besser zu analysieren und zu bearbeiten. Aber wenn die Geschichte zu Ende ist, und das Problem behoben, so muss das Alte enden, damit etwas Neues entstehen kann.

WER aber ist im Grunde diese Figur? WER spielt in deinem Geist tausend Rollen und tritt in tausend Kostümen auf? Das bist du, oder genauer gesagt: deine Seele, dein innerer Mensch, dein göttlicher Funke, deine Urheimat. Es ist immer derselbe Stoff, aus dem du schöpfst, ist immer derselbe Beutel. Es ist immer derselbe Stoff, aus dem sich Welten formen: Geist, Prima Materia. Wann wirst du das endlich merken? - Und diese Seele, dieser Lichtfunken will nicht in einer Rolle und in einem Kostum geliebt werden, und in diesen Maskeraden gefangen gehalten werden, sondern will deine Zuneigung - als Ganzes. Der äußere Mensch, die Person XY mit Pass und Geburtsurkunde, der ist nur eine weitere kleine Figur, eine Teilmenge. Ein Wassertropfen, der wieder zum großen Meer, zum Ganzen, strebt.

Du liebst Teilpersönlichkeiten und Rollen. Warum liebst du nicht das Ganze dahinter? Und, so betrachtet, wirst du "deinen Seelenbruder" ja nie verlieren, weil er sich nur verwandelt in etwas anderes... Und natürlich meine ich, wenn du das Ganze lieben sollst, dann solltest du auch dich selbst (als Teilmenge) lieben lernen und auch deine Nächsten und alles, was ist.

Irgendwie habe ich schon das Gefühl, dass es dein Unterbewusstsein ist, (dein seelisches Bewusstsein), dass dich leitet und dich über Imagination und Spiel versucht, den Weg zu finden zur seelischen Heimat. Es gibt dir Macht, aber wo es sich nicht günstig entwickelt, sagt es auch mal "Nein!" was nur beweist, dass es dir absolut wohlgesinnt ist. Also solltest du dir mal auch die Mühe machen, dein inneres Licht auch ohne dessen Maskerade (Rollen und Geschichten), sozusagen ungeschminkt, via Meditation und innere Stille, kennen zu lernen. Sozusagen "als Ganzes". Kennen lernen heißt, sich bewusst mit seinem eigenen inneren Potential zu vereinigen, um zu werden, was man sein sollte. Freude, Frieden, innere Stärke - das findet man auch dort in der ungeschminkten Stille, nicht nur in Psychogonen (Teilmengen).

Und was Vampire betrifft: wir alle sind Nehmer, wir nehmen (empfangen) Energien, Materie ist ebenfalls nur eine Form von Energie. Die Frage ist nur, woher die Energie kommt, ob wir sie jemanden wegnehmen und der geht daran zugrunde, oder ob wir die richtigen Quellen für uns erschließen können (z.B. durch Meditation), die niemandem schaden. Wenn wir geistig voranschreiten wollen, so sollten wir so wenig Schaden wie möglich anrichten. Ein Empfänger ist zudem auch immer ein Sender, wenn er möchte. Wo wären denn die geistigen Heiler, könnten sie nicht Energien empfangen, für sich verwenden und Überschüsse weiterleiten? Was würde aus den positiven Visionen, könnte keiner sie mit Energie beleben und umsetzen?

Mit lieben Grüßen -
Füchsin

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