Re: Ein paar Antworten und noch mehr Fragen
Asro-Ydasa schrieb am 16. Oktober 2004 um 10:31 Uhr (513x gelesen):
Hallo Dirk!
Hm, ich glaube nicht, dass ich keine eigene Verantwortung für mein Leben übernehme... Aber wenn ein Mensch sich einmal für eine Richtung entschieden hat (bei mir war das eben, Menschen zu helfen) ist es oftmals schwer, da wieder rauszukommen, da mich die anderen oft über diese Eigenschaft definieren. Was aber nicht heißt, dass ich diese Definition annehme, und genau da entsteht ein Zwiespalt! Ja, ich helfe gern, und das nicht nur aus rein altruistischen, also selbstlosen Gründen, sondern eben, weil ich mich dann besser fühle (also genauso, als wenn du mir antwortest, uns gehts dann eben gut). Aber inzwischen merke ich, dass mir das nicht reicht! Mein Sinn ist mehr, ich weiß aber noch nicht, was oder wer er ist!
Deshalb bin ich sozusagen auf Sinn-Suche, und es gibt immer wieder Menschen, die das nicht verstehen. Die nicht verstehen, dass ich nicht immer als Ansprechpartner und Kummerkasten zur Verfügung stehe, sondern auch mal egoistisch bin und Nein sage. Aber ich denke, wer damit nicht klarkommt, will nur ausnutzen und nur haben.
Manchmal ist es nur schwer zu erkennen, dass Menschen so sind. Das sie mir nicht eine Ruhepause gönnen können, sondern eben total angepisst (sorry, aber es passt so gut) sind, dass ich mal keine Zeit hab!
> Um also deine Frage zu beantworten, was dann kommt: Im günstigsten Fall ein harmonisches Leben.
Ja, darauf warte ich noch. Aber es wird kommen, dass weiß ich!
>Diese Opferrolle ist oftmals sehr kuschelig und angenehm. Es ist sehr angenehm zu sagen "Ich bin's ja nicht gewesen. Hitler war's doch". Doch bringen tut das letztlich gar nichts außer einer sehr ungesunden Faulheit und Bequemlichkeit.
Ne, da hast du mich falsch verstanden. Es ging mir nicht darum, keine Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Mit "aufzwingen" meine ich das, was ich oben schon geschrieben hab! Ich weiß sehr wohl, dass ich geradezustehen hab für die Dinge, die ich tue. Wenn ich mich entscheide, mir Probleme anzuhören, bin ich selbst schuld, trotzdem ist es nicht immer leicht, dem Wunsch der anderen zu widerstehen, wenn es dabei zu Streit kommt. Ich bin eben harmoniesüchtig und kann Streit nicht gut aushalten. Auch das ist meine Entscheidung, und ich muss eben die Folgen tragen...
> Mein Tip an dich diesbezüglich: Mach' dich frei von dem Gedanken, Andere hätten auf jeden Fall die Macht, über dich bestimmen zu können!
Ich denke, inzwischen ist klar geworden, dass ich das nicht so meinte, oder?
> Wenn ich dir antworten kann, fühle ich mich einfach gut... und deswegen tue ich's. ;-)
Das freut mich *gg*
> Ich glaube - und das ist jetzt nur ein Eindruck von mir - daß du nicht nur fragend bist, sondern daß du auch mit einer gewissen Verbissenheit fragst.
Ja, so bin ich! Neugierig, wissbegierig und gerne fragend....
>Frage dich mal, WIESO du diese Fragen stellst.
Einerseits aus rein egoistischer Neugier, andererseits bringen Fragen einen immer weiter als Antworten......
Ich meine, Fragen regen Gedankengänge an (wie lange hast du dich jetzt schon mit meinen Fragen beschäftigt?), also etwas für alle.
Auch Antworten regen das Denken an, aber werfen oftmals neue Fragen auf.....
Nur wer fragt, kann sich weiterentwickeln!
>Was gewinnst du, wenn dir Jemand diese Fragen beantwortet?
Ich weiß gar nicht, ob ich dabei etwas gewinne, darum ging es mir nicht.
Was gewinnst du, wenn du dir Antworten überlegst?
>Und - letztlich - kannst du dir diese Fragen nicht auch alle selbst beantworten?
Was hättet ihr dann davon?
Wer sich selbst alle Fragen beantwortet, lebt oft in einer sehr kleinen Welt....
Goldfisch
Du siehst die große weite Welt um Dich herum,
siehst all die großen Menschen, und wie dumm
sie auf Dich starren,
und weiterhetzen durch den Fluß der Zeit.
Nun, Du bist klüger, kannst der Dinge harren,
zur großen Hektik bist Du nicht bereit.
Du nimmst am ganzen Leben gründlich Maß,
verzerrt gesehen durch Dein Goldfischglas.
Du siehst den Menschen zu bei ihren Spielen,
verzweifelt folgen sie den alten Zielen
längst ohne Grund,
für sie Egal, Hauptsache, es ist weit.
Nun, Du bist klüger, Dir ist das zu bunt,
und solche Scherze bist Du lang schon leid.
Du denkst, das Leben ist nur eine Farce,
verzerrt gesehen durch Dein Goldfischglas.
So schwimmst Du Stunden, Tage Deine Runden,
doch was Du suchst, hast auch Du nicht gefunden
und bis zum Schluß
blickst Du nach draußen, voll verstecktem Neid.
Nun, auch zum klügsten kommt der Todeskuß,
erlöst Dich gnädig von dem fremden Leid.
Du schwimmst nun Bauch nach oben, nur noch Aas,
verzerrt gesehen durch Dein Goldfischglas.
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