Ich will auch was beitragen : ) [C] wie ...
MAJA DIE WEISSE schrieb am 27. April 2004 um 19:30 Uhr (564x gelesen):
Hallo Ihr Lieben ;o)
In loser Folge möchte ich einmal die Heil- und Würzkräuter vorstellen, wer sich Beteiligen möchte immer ran ;o)Ich werde erstmal nur die Kräuter aufführen, die für die Selbstbehandlung geeignet sind ;o)
Dann wollen wir mal zu C voranschreiten.
Die Pflanze Ricinus communis
Rizin ist in den Samen der Pflanze Ricinus communis (Familie der Wolfsmilchgewächse) enthalten, die in den wärmeren Gegenden der Erde beheimatet ist und bis zu 8 m hoch werden kann. In den gemäßigten Zonen der Erde, in denen die Temperaturen in den Wintermonaten auch unter Null Grad fallen, wird die Pflanze nur 1 bis 2 m hoch und stirbt im Winter ab. Auch in künstlichen Anbauten wächst sie meist als einjähriges Kraut.
In einer Reihe von Ländern, so z.B. in Nordafrika, werden die Samen der Rizinuspflanze als sehr dekorativer Teil von Schmuckgegenständen angeboten. Sollten Kinder diese Samen in den Mund nehmen und gar verschlucken, kann das tödliche olgen haben!
Wirkung auf den Menschen
In Abhängigkeit von der Aufnahmeart des Giftes greift Rizin im Körper in erster Linie die Zellen des Verdauungssystems, der Leber und der Nieren, sowie die Zellen des Immunsystems an. Ferner wird Rizin in der Literatur häufig als Hämagglutinin bezeichnet, also als eine Substanz, die letztendlich zu einer Hämolyse (Zerstörung) der Erythrozyten führt, also der roten Blutkörperchen.
Toxizität und Giftaufnahme
Laut den Angaben in der Literatur, die jedoch teilweise ganz erheblich schwanken, soll bereits eine Menge von 0,5 mg Rizin für eine Person mit einem Körpergewicht von 70 kg tödlich wirken.
Rizin kann oral, also durch den Mund, aufgenommen werden, die Substanz kann inhaliert, also eingeatmet werden, oder direkt, z.B. mittels einer Injektion (Regenschirmmord) in das Blut gelangen. Eine Aufnahme durch die Haut erscheint eher unwahrscheinlich, weil Rizin gut wasserlöslich ist und somit die fettreiche Hautbarriere nicht oder nur unzureichend durchdringen kann. Andererseits haben biochemische Forschungen ergeben, dass Rizin auch lipolytische (fettlösende) Eigenschaften aufweist, und somit doch prinzipiell die Möglichkeit gegeben ist, dass die Substanz auch durch die Haut eindringen kann. Diese widersprüchlichen Veröffentlichungen sollten aber zumindest dazu führen, einen Hautkontakt mit Rizin zu vermeiden.
Gegenmittel und Therapie
Gegen eine Vergiftung mit Rizin gibt es kein Gegenmittel.
Sofern die aufgenommene Giftmenge nicht sicher tödlich ist, kann dem Vergifteten nur durch eine intensive medizinische Betreuung bzw. durch die Anwendung lebenserhaltender Maßnahmen geholfen werden.
Symptome
Sofern kein begründeter Verdacht besteht, und daher gezielt auf Rizin im Körper gesucht wird, ist eine Vergiftung mit der Substanz nicht einfach zu diagnostizieren. Die Symptome einer Rizinvergiftung werden sehr unterschiedlich beschrieben. Vermutlich treten in Abhängigkeit von der jeweiligen Giftaufnahme (oral, inhalativ oder direkter Eintritt in die Blutgefäße) auch verschiedene Symptome auf. Allen gemeinsam ist aber die Aussage, dass nach 36-72 Stunden der Tod eintritt. Über Personen, die eine Rizinvergiftung überlebt haben, oder folgenlos die Substanz aufgenommen haben, gibt es nur unzureichende Informationen.
Bei einer Rizinvergiftung tritt nach ca. 4 bis 8 Stunden hohes Fieber, Brechdurchfall und Husten auf. Dem Brechdurchfall liegt eine hämorrhagische Gastroenteritis zu Grunde, bei der es sich um eine Schleimhautentzündung des Magens und des Dünndarms handelt, die auch mit Blutungen einhergeht. Zusätzlich treten als Symptome Koliken, also krampfartige Schmerzen, und eine allgemeine Schwäche auf. In der Folge ist der Körper geschwächt, der Betroffene verfällt ins Koma oder erleidet einen Kollaps. Der Tod tritt als Folge eines allgemeinen Organ- und Kreislaufversagens ein.
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