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Heilen:
Reiki (wiki)
Re: ein letztes Mal:
myrrhe schrieb am 12. Juni 2004 um 13:49 Uhr (690x gelesen):
> Na ja, also du vermischt auch ständig allgemeines und den konkreten Fall,
übersieh das bitte nicht & kreide mir nicht eine Argumentationsart an, die du
selbst verwendest. Gleiches Recht für alle.
---
Der Ausgangspunkt war stets der konkrete Fall. Das kannst auch du nicht
bestreiten. Davon ausgehend, habe ich meine Ansichten kundgetan, bei
denen ich auch bleibe.
> Ich würde es gut finden, wenn GAR KEINE SUCHT besteht. Das ist optimal.
Wer meine Postings nicht zwanghaft "kaputtliest", hört dies, so meine ich,
auch sehr wohl heraus.
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erste Satz: JA!!!
Zweiter Satz: nein, leider nicht.
> Auf welchem Weg man zu diesem Ziel kommen kann, darüber sind wir wohl
uneins. Du überbetonst vielleicht die Risiken, ich vielleicht die Chancen. Es
gibt Leute, die es gepackt haben, andere nicht. Für genaue Zahlen wär ich
dankbar, ich kenne sie nicht.
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Es gibt sicher Menschen, die es gepackt haben. Aber hier geht es um die, die
mittendrin sind und nicht wissen, ob sie es packen können. Die vielleicht den
Wunsch, aber nicht die Kraft haben. Man redet auch nicht von den
Nichtmehrrauchern, sondern von denen, die aufhören wollen. Die Zahl, die
wollen und es nicht schaffen, ist groß - kürzlich gab es sogar eine
umfangreiche TV-Sendung zu dem Thema (weiß nicht mehr, wo).
> Ich empfehle also gerade nicht eine bloße Suchtverlagerung von A auf H.
(Unterstellen wir mal, dass A = H ist, mit allen Konsequenzen). Zunächst will
der Mensch jedoch aus seiner A-Sucht aussteigen. DAS soll er tun. Und dann
wenn irgendwie möglich, soll er dann SUCHTFREI sein. Ob das möglich ist,
darüber streiten wir. Genauer, wir streiten, wie das möglich ist.
> Aber das ist doch LOGISCH.
> Hier lesen doch geistig mündige Bürger.
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Hier lesen (und posten) eben nicht nur "mündige Bürger", sondern
haufenweise Kids - schau mal ins Hauptforum diesbezüglich. Und da liegt
auch der Haken an der Sache: an der Uni kannst du sicher anders über das
Thema diskutieren als hier im anonymen Netz, wo all und jeder mitlesen
kann.
Und deshalb finde ich den Hinweis auf die Risiken auch so wichtig: genauso
wichtig, wie beim Thema Geistheilung die Abklärung durch die Schulmedizin
nahezulegen.
> Wenn du dich auf den konkreten Fall beziehen würdest, müsste die Zeitung
ja den umgekehrten Weg aussagen: Vom Alkoholsüchtigen zum
Drogenalkoholsüchtigen.
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das würde das dann bedeuten, ja.
> Noch einmal, A-Sucht sollte aufhören. Die konkreten Methoden muss jeder
EIGENVERANTWORTLICH finden. Und sie WECHSELN, wenn sie keinen Erfolg
bringen. Es ist doch nunmal nicht jeder wie der andere...
---
Das nicht! aber ich kann das einem gefestigten Menschen sagen, nicht
jemandem, der voll in einer Sucht drinhängt und eben nicht gefestigt ist! der
schon lange versucht, von der Sucht loszukommen ... da geht das nicht! dem
kann ich keine Alternativ-Sucht anbieten.
(Und auch wenn du das nicht gemeint haben solltest: so ist dein Posting nun
einmal zu verstehen. Ich zitiere noch einmal:
"aber die leute berichteten, dass sie vom alk damit "losgekommen" sind, zum
teil in eine neue sucht hineingeglitten sind, ja.. allerdings kommen sie auch
mit neuer "sucht" (körperlich ist ja nichts, seelisch nur selten und recht leicht)
sozial besser zurecht & sie sind deutlich gesünder...
wie gesagt, natürlich kann man das niemandem empfehlen. aber vielleicht
zeigt es, dass die toxik wechselbar ist. natürlich nur legal *blabla* "
erstmal:" "legal" *blabla*" klingt sehr nach: setzt euch doch drüber hinweg,
Leute. Oder?
Dann: "ja, ist zwar 'ne Sucht, aber halt 'ne gesündere Sucht" - Sucht ist nicht
gesund oder weniger gesund ... bei Alkoholkrankheit sind ja nun auch
nervliche Schäden vorhanden, die verschwinden ja nun nicht durch eine
andere Sucht - auch wenn Cannabis physisch nicht die Gefahr bietet (was ich
in meinem ersten Posting bereits schrieb). - Ja, und daß der seelische
Schaden recht leicht ist ... das stimmt eben nicht ... nicht in einem solchen
Fall.
> und an dieser Stelle WEISS ich, du irrst dich. Und zwar ohne wenn und aber.
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wenn man Drogen in Verbindung mit Sucht sieht - und so sind sie ja
gesellschaftlich nun auch zu sehen - irre ich mich nicht. Und daher ist der
Satz von Herrn Kreuzer auch nicht im adäquaten Zusammenhang zitiert
worden.
> > Wahre die Verantwortung gegenüber deinen Mitmenschen, und empfiehl
> > ihnen nicht den Umstieg von einer Sucht auf eine andere.
> Das habe ich nie getan und daran ändert deine ständige Wiederholung auch
nichts :-) Ich habe nie gesagt "Hör auf jeden Tag zu trinken und kiffe jeden
Tag". Ich habe darauf hingewiesen, dass dies so sein kann (!!!!!) im Einzelfall,
es aber doch nicht empfohlen.
---
Nun, ich habe den Satz oben nochmal zitiert und auch kommentiert. Die
Empfehlung für den Umstieg ist da nun zweifelsohne drin, auch wenn du das
jetzt nicht gerne siehst ... eine ausweichende Formulierung wie "viele haben
..." ist genauso Empfehlung wie "kiffe statt trinke".
Übrigens ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch nicht ganz
unwichtig, zu erwähnen, daß Alkoholgenuß die Wirkung von Drogen (wie auch
Medikamentendrogen) verstärkt.
> Und ob das dann nun eine Verschlimmerung, eine Verbesserung oder ein
Stillstand ist, darüber ist nun vieles gesagt worden. Aber es ist eine schlicht
falsche Unterstellung, dass ich empfohlen habe, die Süchte zu wechseln.
---
hast du doch, siehe oben.
Keine Macht den Drogen, alle Macht den Benutzern, heißt eben, SUCHTFREI
sein.
> SÜCHTIG sein, heiß eben keine Macht mehr zu haben.
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ja, das wäre der Idealfall! Suchtfrei zu sein, Macht über sich selbst zu haben,
jederzeit selbst zu bestimmen, was man tut und was nicht.
Aber leider geht es hier ja nun konkret um etwas anderes ... und auf die Art,
die du vorschlägst, wird der Idealfall wohl kaum zu erreichen sein.
> > Du redest hier nicht im privaten Freundeskreis, sondern in der
Öffentlichkeit.
> Ich denke, das hinreichend getan zu haben. Ich vermute auch, dass die
Öffentlichkeit besser versteht was ich meine, als du es tun willst.
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dieses glaube ich keinesfalls.
Ja, jetzt, durch den Dialog, wird wohl mehr Verständnis herrschen.
Ja, und vielleicht ist dieses hier noch ganz interessant:
"Die Neigung zur Suchtentwicklung scheint mit der Entstehung früher
Störungen (die ersten 5 Lebensjahre betreffend) und den damit verbundenen
Persönlichkeitsentwicklungen (Borderline-Zustand, Charakterstörung,
Neurose) eng verbunden zu sein. Im Zentrum des psychoanalytischen
Ansatzes stehen also nicht die Drogen mit ihrer spezifischen Wirkung, wenn
auch die besondere Abhängigkeitspotenz bestimmter Drogen wie Kokain
oder Heroin nicht geleugnet wird, sondern die durch Anlage und
Entwicklungsgeschichte bedingten psychischen »Anomalien«.
Die Abhängigkeit von Drogen wird demnach nicht als Folge eines
Krankheitsprozesses, sondern als Ausdruck einer tieferliegenden Störung der
Persönlichkeit angesehen." (Nelles)
Fazit: einer Sucht kommt man nicht mit einer Suchtverlagerung bei ... hier
wird nichts anderes als das gesagt, was ich stets betont habe. Wobei ich
absichtlich nicht den Begriff der psychosomatisch gestörten Persönlichkeit
gewählt hatte, wie es der Schweizer Psychotherapeut und Drogenspezialist
Nelles tut.
Ciao, dir alles Gute,
myrrhe

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