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Meditation - Durchführung
Füchsin * schrieb am
19. April 2006 um 8:13 Uhr (794x gelesen):
Hallo, Cleopatra!
Wenn du das Gefühl hast, die CD ist Mist, dann wirf sie weg.
Wichtig ist für Anfänger, dass sie eine Methode finden, die für sie richtig und entspannend ist und die sie ausbauen können. Wenn sie dann sattelfest sind, können sie selbst mit anderen Methoden experimentieren. 5 min. ist für den Anfänger genug, ich komme später dazu. Später kannst du das auf 10, 15 min bis 30 oder 60 min. steigern.
Meditation benötigt eine Vorbereitung. Das kann ein Ritual sein, ein inniges Gebet, eine Intonation, oder eine schöne Visualisation (z.B. ein Spaziergang in einer fiktiven Landschaft, an einem See, oder eine Treppe hinaus gehen... oder eine Übung aus dem autogenen Training). Das kann auch ein tatsächlicher Spaziergang sein oder das Lesen in einem Buch, über das man dann nachdenkt. Etwas, was dich in eine entspannte, gelöste Stimmung versetzt. Z.B. kannst du eine ganz ruhige Musik (eintönige) ohne besondere Höhen und Tiefen spielen, z.B. Wassergeplätscher mit klassischen Instrumenten o.ä. Du kannst eine Kerze feierlich entzünden, und dich dann entspannt, aber aufrecht setzen, Füße auf den Boden, Hände locker in den Schoß. (Manche mögen den Schneidersitz bevorzugen, aber das könnte schmerzhaft werden. Manche mögen sich auf den Rücken niederlegen, das aber bringt das Risiko, dass man dabei einschläft.) Nicht gekrümmt und verbogen lümmeln, denn du musst auch deinem Unterbewusstsein signalisieren, dass "jetzt etwas Besonderes passieren soll". Einfach schön entspannt sitzen. Wenn du immer dieselben Signale verwendest, dann wird dir das Unterbewusstsein die Meditation erleichtern. Du kannst als weiteres inneres Signal z.B. einfach sagen: "Jetzt möchte ich meditieren." Und Augen schließen.
Du kannst dir auch in der Vorbereitung vornehmen, was du mit der Meditation erreichen willst. Willst du eine Antwort auf eine Frage? Eine Bitte aussprechen? Willst du einfach nur Gesundheit? Kraft/Energie tanken? Willst du jemanden Energien zukommen lassen?...
Der nächste Schritt ist, aus der Vorbereitung heraus die Gedanken ruhig werden zu lassen. Genau das ist schwer, daher auch die 5 min. für Anfänger! Sie können nicht abschalten, den Körper einfach einschlafen lassen, aber doch im Bewusstsein dabei wach bleiben (d.h. in den Grenzlinienzustand gelangen). Anfänger können nicht lange still sitzen. Und die Gedanken werden statt weniger zu werden im Kopf herumfliegen wie ein Wespenschwarm. Sie müssen üben, wie man still und fast schlafend länger sitzt, und die Gedanken zur Ruhe bringen kann. Denn jetzt, wenn der Körper endlich ruhig ist, haben alle verdrängten Gedanken endlich die Chance, sich zu Wort zumelden. Und sie tun es! Nicht dagegen ankämpfen, sondern einfach eine zeitlang zuhören, bis sich die dringendsten erledigt haben, und dann bewusst und innerlich energisch sagen: "So, und nun Schluss! Meditation!" -
Manchmal hilft es auch, einfach auf den Atem zu achten, bewusst tief ein- und auszuatmen, und an sonst gar nichts zu denken. Und auf die Außenwelt komplett zu vergessen. Das ist dann schon etwas für die etwas Fortgeschritteneren mit 10 - 20 min. Meditation.
Durch die Abschaltung aller äußeren Eindrücke und der Gedanken beginnen alle Gehirn- und Körperzellen harmonisch in Gleichklang zu arbeiten und erzeugen charakteristische hohe Gehirnwellen, bzw. der Mensch findet durch diesen Zustand Zugang zu einer kosmisch-energetischen Ebene, aus der Energien = Geist = Weisheit einfließen können. Je höher er sich selbst schalten und damit erheben kann, desto höhere Ebenen kann er erreichen. Diesen Zustand der Leere und Stille aber auch der übergroßen energetischen Fülle kann der Mensch aber nur kurz halten, er wird daher bald wieder "nach unten" gleiten und aufzuwachen beginnen. Gedanken kehren zurück. Man kann über Einfälle, die jetzt (als Antwort) kommen, nachdenken oder aber Energien, die einen durchströmen, an andere weiterleiten. In einer Gruppe kann z.B. der Meditationsleiter durch Klatschen oder Klingeln das Ende der Meditation ankündigen. Man muss aufwachen, aber schön gemächlich. (Später kann man sich auch räckeln oder gähnen und etwas essen, um sich "zu erden" wie man so schön sagt.)
Der Höflichkeit halber sollte man sich auch bei den höheren Mächten, der Seele oder dem Unterbewusstsein bedanken - man will ja gut Freund bleiben! - und Signale setzen, die mit dem Ende der Meditation einhergehen, z.B. ein Gebet, Kerze löschen (nicht ausblasen!), Gedanken niederschreiben. Es kann sein, dass auf eine Frage nicht sofort eine Antwort kommt, sondern sie erst später "einfällt" oder eine Lösung sich erst später ergibt. Manche alte Traditionen verlangen ein Opfer, z.B. eine Spende, ein Ausgießen von Wasser auf die Erde, ein Opfer an die Natur, Weihrauch u. ä. vor oder nach einer Meditation.
Hat man zur Vorbereitung und zum Ausklang einer Meditation durchaus Musik geschätzt, schätzt man sie mitten in der "Hochphase der Meditation" in der Leere überhaupt nicht, denn alles was ablenkt, zieht einen runter. Man sollte es schaffen, die Musik irgendwie zu timen, dass man dann absolute Ruhe hat, und dann nach dieser Phase, in der Nachbereitung und zum Ausklang, kann man sie ja wieder einschalten. Genauso ist das Bedürfnis, nach einer echten Meditiation sofort loszuplappern, gleich Null und absolut störend. Es sei denn, man hat diese Hochphase der inneren Abstimmung mit den universalen Kräften und Energien nicht erreicht. Man benötigt einfach eine gewisse Zeit, um in die Normalität zurückzukehren, und Eindrücke aus der Meditation sollte man sowieso eine Weile für sich behalten, denn sie waren ja auch nur für einen selbst gedacht.
Mit lieben Grüßen -
Füchsin
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