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Heute im Ersten 21:45 "W wie Wissen"
Sub schrieb am 13. Mai 2005 um 22:11 Uhr (579x gelesen):

> Im Weltbild eines Realitätsorientierten ist Deine Argumentationskette in sich logisch. Aber Du gehst - genau wie ich - von einer A_n_n_a_h_m_e aus, die es nicht rechtfertigt, andere Modelle zu negieren.

Nun, da muss ich widersprechen. Für mich ist diese Annahme zu 99% belegt, daher bin ich so fest davon überzeugt. Ich hoffe zwar auf andere "Ergebnisse", dies aber nur zu 1%. Also verschwindend gering. Für mich sind andere Modelle aufgrund meiner Erfahrung und meiner mentalen "Auswertung" nicht zutreffend, daher negiere ich sie.

> Da wir beide nicht wissen, wo der Auslöser des Lebens liegt, im Geistigen oder im Materiellen, können wir wissenschaftlich eigentlich keine Aussage machen. Die sog. Naturwissenschaft bedient allein den logischen Verstand, der nur ein Teil unseres Wesens ist. Wenn Du nur auf den focussierst und daraus Dein Weltbild ableitest, schließt Du damit alles andere aus.

Das tue ich aber nur, weil ich gar nichts anderes sehe. Nicht einmal einen Anhaltspunkt für etwas anderes.

> Dies erklärt nicht das Leben an sich. Warum es entstanden ist, warum sich Bewusstsein entwickelt hat.

Das ist richtig, alles kann natürlich noch nicht erklärt werden. Aber diese Fragen haben auch nicht unbedingt einen direkten Bezug zu meinem Weltbild, bis auf das Bewusstsein. Dieses sehe ich aber auch nur als Produkt unserer Erfahrung (des Denkapparates) und Sinneseindrücke. Das wäre aber noch eine Lücke für die anderen 1%.

>Von Deinem Standpunkt aus ist es der Materie immanent. Dann könntest Du immerhin die Summe menschlicher Entwicklung als etwas Übergeordnetes anerkennen. Diese menschliche Entwicklung hat aber einen Motor, das sind Visionen, Vorstellungen, Wünsche, Sehnsüchte - etwas sehr Immaterielles, das sich durch unsere Tatkraft materialisiert.

Als immateriell kann man dies nicht bezeichnen, da es sich durch Erfahrungen und genetische Veranlagung manifestiert. Vorstellungen und Wünsche kann man meist auf Grundbedürfnisse reduzieren.

>Diesen Prozess kann man mit Gefühlen belegen (Abneigung/Zuneigung) - wiederum etwas Immaterielles, das sich immer wieder durch unseren Alltag zieht.

Gerade Gefühle sind nicht immateriell, sondern rein chemisch, also materiell. Sogar Liebe und Treue können durch chemische Prozesse im Körper erklärt werden. Mit Geist haben Gefühle nichts zu tun.

> Du selbst bezeichnest Dich nicht als "Roboter" - warum? - wenn Du doch den Menschen als Roboter siehst.

Ich fühle mich nicht als Roboter, nehme aber natürlich an, dass ich einer bin. Wie jeder andere Mensch auch, gesteuert durch unsere Gene, Ursache und Wirkung.

>Ich verstehe schon, Du meinst, wir sind gefangen in unseren menschlichen Möglichkeiten und können nicht darüber hinausgehen. In meinen Augen aber ist Deine Haltung ein Vorwurf wem auch immer gegenüber, nicht die Allmacht zu besitzen, dies zu ändern. Deine Reaktion auf Deine Erkenntnisse (keinen "Spaß" mehr zu haben), klingt in meinen Ohren so was wie: Wenn nicht mit mir, dann ohne mich! (Trotz, Trotz ;-)).

Ja, da gebe ich Dir recht, das mag so klingen. Es ist jedoch kein Trotz, es ist Enttäuschung.



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