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Rahula, der Sohn Buddhas
Dechen schrieb am 26. September 2004 um 13:53 Uhr (532x gelesen):

> Lieber Midnightghoast

Ich schicke dir eine kleine Stelle aus dem Pali Kanon über den Sohn Buddhas.
Bitte übeprüfe deine wissensquellen etwas kritischer in Zukunft.
LG Dechen

.............Der Buddha hatte sich mit seinem Sohn so unterhalten, wie es für den Jungen angemessen war. Aber obwohl diese Begegnung auch für den Buddha ein bewegender Moment war, hatte er sich doch aufmerksam umgeschaut, wo die zu erwartende absolut unverdächtige Person stand.

Bei Rahulas letzten Satz merkte die gut gekleidete Frau, die unentwegt an ihrer Einkauftasche herumhantiert hatte, auf und eilte von hinnen. Der Buddha lächelte - in wenigen Minuten würde es einige Aufregung im Palast geben.

„Er hat ihn mitgenommen! Der Buddha hat ihn mitgenommen!“ die Frau war vom Rennen zwar erschöpft, rief aber den Satz so laut sie konnte, als sie den Palast betrat.

„Wie? Hat ihn mitgenommen?“

„Na, Rahula, hat gesagt, was er sagen sollte, dann haben sie geredet, und dann wollte Rahula leben wie ein Räuber und ist mit dem Buddha mitgegangen.“

Die Zofen bemühten sich mit Riechsalz darum, Yasodaras Ohnmacht zu vertreiben, während sich König Suddhodana von der Spionin wörtlich wiederholen ließ, was die beiden geredet hatten.

Mit einem kräftigen Ausdruck des Missfallens – den ich hier nicht wiederholen möchte – und einem wütenden Blick zu der wieder erwachten Yasodara verließ Suddhodana den Palast.

„Jetzt geht er wirklich zu weit! Erst verschwindet er bei Nacht und Nebel, dann läuft er zum Gespött der Leute in Bettelkleidung durch die Hauptstadt, dann überredet er edle junge Männer aus gutem Haus mit ihm zu ziehen, und jetzt fängt er auch noch an, Kinder zu entführen!“ Der König war außer sich. Wütend verließ er schnellen Schrittes die Stadt. Er hatte nicht einmal ein Pferd anschirren lassen. Er musste die Sache mit Rahula jetzt selbst erledigen – da hat es keine Zeit darauf zu warten, dass das königliche Ross bereit ist. Dort, am Waldrand, sah er die Mönche. Unter ihnen der Buddha und sein Enkel. Rahula schien die Attraktion des Tages für die Mönchsgemeinde zu sein. Alle waren im angeregter Unterhaltung.

„Das geht nicht!“ ereiferte sich Suddhodana, „Das dulde ich nicht, der Junge kommt augenblicklich wieder hierher und mit mir in den Palast!“ Rahula griff nach der Hand des Buddha und nahm hinter diesem Deckung – so wütend hatte er den Großvater noch nie gesehen, und offensichtlich war er die Ursache. Dabei hatte er doch nur gemacht was er sollte, sein Erbteil abgeholt.

„Es ist absolut unmöglich, dass du den Eltern ihre Kinder wegnimmst, du gibst Rahula sofort heraus, sonst ...“ er sah in die ablehnenden Gesichter der Mönche die eindeutig in der Überzahl waren – die sind doch hoffentlich alle so friedfertig wie es heißt – „... sonst sehe ich mich gezwungen, mit meinen Soldaten wiederzukommen um meinen Enkel in den Palast zu seiner Mutter zurückbringen zu lassen.“

„König Suddhodana, ich weiß sehr wohl, dass alle Staatsgewalt in Shakya in Eurer Hand liegt. Aber seid Ihr nicht auch der Oberste Gerichtsherr des Landes? Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich unter Eurer Anweisung in den Rechtswissenschaften ausgebildet wurde. Ihr habt zweifelsohne Recht, dass es nicht angeht, dass die in die Hauslosigkeit gezogenen Mönche minderjährige Kinder gegen den Willen ihrer Eltern als Novizen aufnehmen – und dies ist ab sofort auch eine Regel in meiner Mönchssangha, aber, erlaubt mir eine Frage: Wer hat in Shakya, wie überall in Indien, das Aufenthaltsbestimmungsrecht für ein Kind?“

„Das ... das hat der Vater,“ antwortete der König betreten.

„Dann sind wir uns ja einig.“



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Rahula zog mit den Mönchen umher. Der Buddha brachte ihm mit sehr viel Einfühlungsvermögen all das bei, was in Ethik, Meditation und Weisheit zu erlernen und einzuüben war. Allerdings kümmerte sich der Buddha nicht ausschließlich um seinen Sohn, denn er war schließlich der Weisheitslehrer aller Menschen, und selbst die Götter sollen immer wieder gekommen sein, um sich von ihm belehren zu lassen.

Um noch einen kleinen Eindruck von der Erziehung zu bekommen, die Rahula zuteil wurde, belauschen wir ein Lehrgespräche des Buddha, vier Jahre nachdem Rahula in die Sangha aufgenommen war, der Knabe war also damals elf, sein Vater etwa vierzig Jahre alt.

Der Buddha und Rahula sitzen an einem Wildbach in den Ausläufern des Himalaya. Rahula hat eine Wasserkelle, mit der er Trinkwasser schöpft und immer wieder einmal spielt.

Der Buddha lässt sich die Kelle geben.

„Weißt du Rahula, mit diesem Wasser in der Kelle ist es wie mit der Wahrheit?“

„Wie mit er Wahrheit???“

Der Buddha nimmt ein wenig Wasser in die Kelle. „Siehst du das bisschen Wasser in der Kelle, Rahula?“

„Ja, Herr.“

„Weißt du, wenn jemand nicht vorsichtig beim Reden ist, nicht richtig vorsichtig, um immer bei der Wahrheit zu bleiben, dann ist nur so wenig Gutes in ihm wie in dieser Kelle Wasser.“

Dann schüttet der Buddha das Wasser mit einer heftigen Bewegung aus und fragt den Knaben, ob er gesehen habe, was er da eben gemacht habe.

„Ja, Herr.“

„Und wenn sich die Leute nicht bemühen, immer die Wahrheit zu sagen, dann schütten sie das Gute in sich gerade so aus, wie ich eben das Wasser.“ Dann stülpte der Buddha die Kelle um. „Und wenn sich die Leute nicht um die Wahrheit bemühen, dann behandeln sie das Gute so wie diese Kelle: es kann nicht rein.“

Der Buddha drehte die Kelle wieder richtig herum. „Siehst du, das sie jetzt ganz leer ist?“

„Ja, Herr.“

„So leer von jedem Guten ist das Herz derer, die sich nicht um die Wahrheit bemühen. – Sag mal, Rahula, ihr hattet doch große, starke Kriegselefanten in Kapilavattu?“

„Ja, Herr, mächtig große und ungeheuer starke.“

„Stell dir den königlichen Kriegselefanten vor. Stell dir vor, er wird in einer Schlacht eingesetzt, er kämpft dort, indem er seinen Kopf einsetzt und seine Stoßzähne, seinen mächtigen Körper und seine Beine. Macht der alles richtig, oder hat man ihm vergessen etwas beizubringen, ist da noch etwas, das er einsetzen müsste?“

„Klar, Herr, der hat ja seinen Rüssel überhaupt nicht eingesetzt! Ein Elefant hat einen ganz starken, muskulösen Rüssel, den hat er überhaupt nicht eingesetzt!“

„Prima, Rahula, so ist es, man ist nur dann richtig einsatzfähig, wenn man all seinen Kräfte und Fähigkeiten, die man hat, voll und ganz einsetzt. Genauso muss man auch all seine Kräfte einsetzen, niemals zu lügen, auch nicht zum Scherz. – Ach sag einmal, hattet ihr eigentlich auch Spiegel in eurem Palast?"

„Ja, Herr, natürlich waren da Spiegel.“

„Ja, wozu denn das?“

„Na, damit man sich sehen kann, damit man sieht ob man sich richtig schön angezogen und frisiert hat.“

„Ja, Rahula, es ist ganz wichtig sich selbst zu beobachten, aber man kann sich auch ohne einen Spiegel beobachten!“

„Wie denn das?“

„Nun, das Wichtigste, wenn man sich betrachtet ist nicht, ob man sich richtig schön angezogen hat und ob man richtig frisiert ist, das Wichtigste ist vielmehr, dass man alle seine Handlungen beobachtet: Handlungen mit dem Körper, Handlungen mit der Sprache und Handlungen im Geiste. Die muss man beobachten.“

Auf diese Weise unterrichtete der Buddha Rahula.

Rahula erreichte so die volle Erleuchtung bereits mit einundzwanzig Jahren. Das war gut so, denn er starb noch in relativ jungen Jahren, lange vor seinem Vater.



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