(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Lichtnahrung:
Lichtnahrung (wiki)
tanzende Lichtpunkte
Anath schrieb am 28. April 2004 um 21:40 Uhr (589x gelesen):
> > > Das kommt darauf an, welches Weltbild man hat, ob es etwas pranaloses gibt oder nicht. Und ein Weltbild ist nicht besser als das andere, auch das naturwissenschaftliche mit eingeschlossen. Auch, wenn es manchen schwer fällt, das anzuerkennen.
>
> Das ist falsch, denn es gibt sehr wohl gute und schlechte Weltbilder.
Und das ist wiederum abhängig von der Ebene, aus der heraus du diese Weltbilder beurteilst. Sein eigenes Weltbild als Maß der Dinge zu nehmen, nennt man Ethnozentismus. Da gibt es zwei Ausprägungen. a) man macht die anderen gleichzeitig schlecht: Ein Weltbild als falsch und schlecht zu brandmarken, heißt nichts anderes, als es aus seinem eigenen Weltbild auszugrenzen, um dem eigenen Stabilität zu verleihen. Aber es ist b)durchaus möglich, ein eigenes Weltbild zu haben, ohne die anderen herabzusetzen, d.h., man anerkennt es einfach nur als ANDERS, aber nicht als schlechter.
>Ein esoterisches Weltbild ist nämlcih, ebenso wie ein Weltbild das auf Rassismus beruht, ein schlechtes.
Die Abgrenzung des anderen Weltbildes, von der ich eben sprach, ist die Grundlage des Rassismus, der diese Abgrenzung zusätzlich noch auf körperlich wahrnehmbare Merkmale stützt und deshalb rassistisch zu nennen ist (und nicht nur ethnozentrisch), kurz gesagt, das Hervorheben des eigenen Weltbildes, indem man andere als schlecht brandmarkt und gleichzeitig dies mit äußerlich erkennbaren Merkmalen kombiniert, IST RASSISTISCH. Ein weiteres Merkmal dieser Einstellung ist Verallgemeinerung: z.B. DIE Asiaten, DIE Esoteriker .... usw. und so fort.....
>Denn das esoterische Weltbild ist unkonsistent, enthält massenhaft Lügen, Widersprüche, Vorurteile, halbgare Vermutungen und erwiesenermaßen falsche Dogmen. Daher ist es ein schlechtes Weltbild.
Es GIBT KEIN einheitliches esoterisches Weltbild. Das ist eine Verallgemeinerung, die nicht zulässig ist im wissenschaftlichen Diskurs. Sicherlich gibt es Dogmen - je nachdem, wo sie sich ansiedeln, können sie auch durchaus erwiesenermaßen falsch sein (im Sinne der Naturwissenschaften); selbst wenn man dafür ausschließlich das naturwissenschaftliche Weltbild bemüht, gibt es auch Themen und Gebiete, da kann Dir auch dieses Weltbild nicht weiterhelfen - weil diese Gebiete Themen betreffen, die weder bewiesen, noch widerlegt werden können (als prominentestes Beispiel wäre da Gott zu nennen) und die deshalb in der Wissenschaft ausgeklammert werden.
>Ein rationales, wissenschaftliches Weltbild ist wesentlich besser, denn im Gegensatz zum Eso-Weltbild bemüht es sich um Konsistenz, es merzt Lügen und Halbwahrheiten aus, es ist tolerant und wahrhaftig, es braucht weder Dogmen noch Vorurteile, und es ist für alle Erkenntnisse offen. Es konserviert richtige Erkenntnisse und scheidet falsche Behauptungen aus. Im esoterischen Weltbild sammeln sich hingegegen Lügen und Falschheiten an, es herscht eine rückgratlose Beliebigkeit, die Wahrheiten unterdrückt um anderslautende Dogmen zu schützen.
Du hast ein wirklich rosiges Bild der Wissenschaft gezeichnet. Ich nehme an - zumindest lese ich das aus deinen Beiträgen, dass Dein Interesse mehr den naturwissenschaften zugeneigt ist. Vielleicht kümmerst Du dich mal ein wenig um die Geisteswissenschaften.... denn dann wirt Du feststellen, dass da über diese Themen ziemlich viel zu finden ist. Ein kleiner Tipp zum lesen, der genau auf das Thema Rationalität abzielt: Tambiah, Stanley: Magic, science and the scope of rationality. Sehr zu empfehlen.
> Nein. Eine andere Sicht ist prinzipiell gut, und gegen differenzierte Blickwinkel ist nichts einzuwenden. Einzuwenden ist nur dann was, wenn man auf Lügen und erwiesenermaßen falsche Dogmen zurückgreift, um einen minderwertigen Standpunkt gegen einen überlegenen zu behaupten.
Wer sagt, was minderwertig und was überlegen ist? Wer bestimmt das? Genau diese Urteile: dass wir, der Westen, die Europäer, überlegen sind mit unserem Weltbild... überleg, was daraus geworden ist, was das angerichtet hat - und mittlerweile ist dieses Denken in den Wissenschaften schon längst widerlegt worden - obsolet.
> man sollte vielleicht noch Pseudokritik und externe Kritik unterscheiden.
Unterscheiden kann man interne Kritik und externe... Pseudo? Kritik ist Kritik ist Kritik - Pseudo: von welchem Blickwinkel aus gesehen???
>Wenn man einen Homöopathen fragt, dann gibt der zwar auch Kritikpunkte an, aber die externen Kritikpunkte die zweifelsfrei beweisen daß die Homöopathie schwachsinnige Scheiße ist, wird er ignorieren.
Das bedeutet, dass derjenige, der sagt, das Homöopathie schwachsinnige Scheiße ist, seine Augen vor Wirkungen verschließt, die nachgewiesen sind - zwar nicht mit Meßgeräten, aber doch empirisch, dass heißt, dass derjenige sich bestimmten Erkenntnissen VERSCHLIESST - was Deiner Ansicht widerspricht, diese Weltsicht sei offen neuen Erkenntnissen gegenüber. Das mag sie sein, aber dann NUR und ausschließlich unter DEN Prämissen, die SIE vorgibt. Das nanne ich nicht offen. Das schließt sogar einen guten Teil des westlichen Weltbildes aus: nämlich den gesamten Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften mit ihren Erkenntnissen.
>Kritik ist also nicht nur zu labern, sondern auch umzusetzen bzw. ernstzunehmen, und genau das kommt in der Esoterikszene kaum vor.
Da stimm ich Dir ausnahmsweise mal zu, aber grenze das mal nicht nur auf die Esoterikszene ein, sondern nehme gleich eine ganze Menge anderer Weltbildanhänger dazu - inklusive die Anhänger des rein rationalistischen positivistischen naturwissenschaftlichen Weltbildes.
>
> Im Prinzip hast Du Recht. Man darf jedoch nicht schlußfolgern, daß ein Konzept wie "Prana" bloß deshalb richtig ist, weil es asiatische Aberglaubensgebäude behaupten.
Man kann nicht schlussfolgern, das es richtig ist, weil Asiaten das behaupten (übrigens: in Verbindung mit dem Wort Aberglauben hast Du dir da einen recht rassistischen Lapsus geleistet). Leider Gottes kann unsere westliche Naturwissenschaft auch nicht beweisen, dass dem nicht so ist - ein schlichtes PATT. Unentschieden. Keiner kann es beweisen, keiner widerlegen. Noch was: das Konzept des Prana ist universell, alle Kulturen haben das, auch die christliche (Gott ist allgegenwärtig, heißt das da) - eine einzige Ausnahme gibt es: die Naturwissenschaft. Und das auch nur deshalb, weil sie das mit ihren Mitteln nicht untersuchen kann.
>Gerade diese Aberglaubensgebäude werden in der Esoterik nicht nur kritiklos geglaubt, sondern auch gnadenlos ausgeraubt, verunglimpft und verunstatltet, zerfetzt und mit Kotze überzogen. Was in Asien noch ein in sich geschlossenes System aus Aberglauben und Volksmärchen ist, wird hier in Europa zum Esoterischen Diätkost, zum Wohlfühlbuddhismus für anfänger - die Aberglaubenskonzepte werden zerpflückt, man sucht sich ein paar zeitgeistpassende Splitter raus und vermischt die mit der Euro-Esoterik zum gesichts- und aussagelosen Einheitsbrei, in dem keine Wahrheit mehr vorhanden ist.
Die "geschlossenen Systeme" in denen das angeblich vorkommt, sind ncht so geschlossen, wie du denkst - das erst mal als Punkt eins. Zum zweiten ist Synkretismus (häufig ein Schimpfbegriff der etablierten Kirchen) die Form der Aneignung fremder Glaubensinhalte - sie werden auf die Bedürfnisse der eigenen Kultur oder Subkultur zugeschnitten und adaptiert, umgeformt und so "verdaubar" gemacht - aufgrund anderer Kultur ist die einfache Übernahme der Glaubensinhalte z.B. des Ostens, oder auch der Indianer, für uns "Westler" nicht machbar - das heißt aber auch, dass in dieser Übernahme und Adaptation eine gute Portion Kritik verborgen ist, sonst würde man es ja nicht ändern. Zum zweiten verurteilst Du, dass kritiklos übernommen wird - ja, wird es sicher zum Teil, aber nicht nur. Da Du beides verurteilst - annehmen ohne Änderung als auch Annehmen mit Änderung, heißt das für mich, dass Du dieses, in Deinem Beispiel asiatische (auch so eine Verallgemeinerung! da gibt es eine Menge Unterschiede) Weltbild eigentlich von vorneherein ablehnst und dir auch nicht die Mühe machst, dich etwas intensiver damit zu beschftigen und auch nicht, deine eigenes Weltbild einmal zu hinterfragen.
Kleiner Tipp noch - ist alles im westlichen Weltbild zu finden - in den Geistes- und Kulturwissenschaften, sofern Du Publikationen liest, die neueren Datums sind und nicht auf Überlegungen fußen, die um die Zeit zwischen den Weltkriegen bereits anfingen, obsolet zu werden.
Gruß, Anath
Ich glaube jedoch, daß Du nicht kapierst warum das schwachsinnig ist...

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: