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Re: Zufälle???

Paulina schrieb am 13. Oktober 2003 um 16:04 Uhr (432x gelesen):

> Hallo p.,
> ja nun, da muss ich meiner Vorrednerin Recht geben. - Beispielsweise bin auch ich ein vehementer Jungianer; er war ein exzellenter Psychoanalytiker – wohingegen ich Herrn Freud nur wenig abgewinnen kann...:-(.

Interessante Haltung, ich würde Freud in sehr vielen Dingen wiedersprechen wollen!
Welche Widersprüche zu welchen Inhalten und Fragestellungen zwischen Jung und Freud bewegen Dich zu dieser Sicht? Vielleicht ein Beispiel?
> Und durchaus auch eine Art "Esoteriker" – wenngleich C.G. (und auch ich) dies wohl anders bezeichnen würden.
Freud ein Esoteriker? Nun, das wohl kaum! Ein Wissenschaftler!
Nun, vielleicht ist es auch das, dass C.G.Jung GERADE von Esoterikern ( Chi-Energier, Betrachtung des inneren Mandalas ) gerne herbeigezogen wird und gerade auch ganz viel unwissenschaftlich verwurstet wird - insbesondere beim Thema Lebenshilfe und Selbstfindung. Fragen des "Unterbewussten" und des "unbewussten" beschäftigen schließlich Leute, die immer noch wirr auf der Suche "nach Innen" sind ungemein!
Kann der womöglich gar nichts dafür, der Ärmste. Ich habe versucht etwas über Jungs eigene Einstellung zum ThemaEsoterik zu finden, jedoch war da nichts rauszubekommen! Wer weiss etwas darüber? Konkrete Stellungnahmen bekannt? Vielleicht nicht nötig...
> Mir scheint, du hast dich bisher im Grunde sehr wenig mit CGJ und seinem Wirken beschäftigt? – Das macht aber nichts. Vielleicht kannst du uns dennoch darlegen, wie du zu dieser profunden Erkenntnis bezüglich seiner Person gekommen bist...?

Ich habe einiges mal nachgelesen, aber nur überflogen, weil es mich nicht sonderlich interessiert hat zu dem Zeitpunkt. M.E. lesen eine Menge Leute das, um ihre eigenen Probleme damit aufzuarbeiten, sich Dinge erklären, die Ihnen an sich selbst unverständlich sind. Wer liest schon - C.G. Jung nur aus Studienzwecken und purem Interesse an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die wenigsten! Wer mir bisher damit kam wollte mir immer nur erklären, dass er "mit Hilfe von C.G. Jung" jetzt "auf einmal kapiert hat, dass..." und danach folgte - oft über Wochen hinweg -
ein ganzer Rattenschwanz an zutiefst intimen Geständnissen über eigene Schwierigkeiten und Probleme, die grenzwertig bis behandlungsbedürftig waren und in einem privaten Gespräch am Nachmittag bei Kaffeeundkuchen schon lange nichts mehr verloren haben! Im Nachhinein bin ich erstaunt, wie geduldig ich bisweilen bin und wieviel Zeit
des Nachdenkens mich das schon oft gekostet hat!
mfg
Paulina

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