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Gott - ein Hirngespinst? Religion - eine Zwangsneurose?
Füchsin * schrieb am 27. April 2006 um 9:35 Uhr (1148x gelesen):

Pro und contra....

Darf ich vorstellen? Einer der vielen atheistischen Aufklärer seit dem 19. Jhd., dieser hier heißt Pascal Boyer, Professor für soziokulturelle Anthropologie und Psychologie an der Washington University, ein Vertreter der "Neuroscience", jener wissenschaftlichen Strömung, welche philosophische Fragestellungen mittels grundlegenden Analysen neuronaler Prozesse beantworten will.

Andere kritisieren die Bibel als erfundenes Machwerk von abergläubischen Dummköpfen. Jesus nahm Cannabis. "Gott ist tot" meinte nicht nur Feuerbach, sondern meint auch Gianni Vattimo im Buch "Jenseits des Christentums", weil sich die alten denk- und Glaubensschemata aufgelöst haben. Sigmund Freud hat die Religion als "kollektive Zwangsneurose" charakterisiert.

Nach Boyer förderte bei Menschen angestiegene Hirnaktivität im Laufe seiner Evolution die Entstehung von Phantasie, Ideen und spiritueller und religiöser Ideologien. Religiosität diente als geistiges Mittel, der chaotischen Welt eine Erklärung und ein ordnendes Gefüge zu geben und vermochte den Mitgliedern einer Gemeinschaft ein für die Gemeinschaft nützliches kanonisiertes Verhalten aufzuerlegen. Nach darwinistischer Sicht brachte dies einen Überlebensvorteil.

Das Individuum selbst wird durch religiöse Vorstellungen aufgewertet. Zitat: "Der Lebensraum des Religiösen ist Teil eines übernatürlichen Ganzen, kennt Kräfte und Wesen, welche eben durch ihre Übernatürlichkeit einen schlagenden Vorteil im Wechselspiel des Lebens gegenüber den sterblichen Menschen besitzen. Gelingt es nun den Menschen, diese Kräfte in Form von Riten und praktizierter Spiritualität für sich urbar zu machen, so stellt dies in den Augen des Gläubigen einen entscheidenden Kenntnis- und in weiterer Folge Überlebensvorteil her."

http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/mensch/philosophie/boyer/index.html
http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/mensch/philosophie/boyer/02.html

ABER: wenn man so argumentiert, sollte man sich bewusst sein, dass das Bild von uns selbst, von unserem Umfeld, vom Universum an sich erst in unserem Kopf entsteht, also alles eine Illusion darstellt. Descartes reduzierte das so: wenn wir von außen keinerlei Eindrücke mehr hätten, dann bliebe in uns nur noch das Gefühl des "ich bin", ich bin existent. Alles andere ist ungewiss. Es bliebe nur das Gefühl, zu sein, das Sein an sich.

Und wie hörte bereits Moses vorm Dornbusch als namen für "Gott": Ich bin der "Ich bin" (d.h. das Sein an sich). Alles andere, was der Mensch sich dazu überlegt, ist menschliche Interpretation. Religionen sind menschliche Interpretationen über das "universelle (göttliche) Sein an sich", das offenbar das ist, was übrig bleibt, wenn man alles an Wahrnehmungs-Illusion und alles an geistigen Gehirngespinsten entfernt.

Die Bibel und das Christentum ist nicht "Religion an sich" und Religionen sind nur menschliche Interpretationen für etwas an sich Unbegreifbares, weil es das Sichtbare und Begreifbare übersteigt und sprengt. Eine "Version light" dessen, was ist und nicht ist, weil es mehr ist als das was ist. Die Argumente von oben sind daher ohne Bedeutung.

Das Licht ist als Schwingung, auch wenn wir keine Augen hätten, und die Gravitation wäre da, auch wenn wir sie nicht fühlen würden. Das Sein war da, auch als wir nichts davon wussten (wirklich?) und sobald der Mensch geistig das Sein erfassen konnte und Ideen dazu formulieren konnte zu dieser inneren Wahrnehmung - blühte die Spekulation. Wobei wir gar nicht sagen können, ob Pflanzen, Tiere, Mikroben wirklich "nichts" vom Sein an sich (Gott) wüssten. Egal, wie immer wir dieses innere Gefühl nun nennen wollen.

Beten - das heißt das Ausrichten an diese Quelle - kann den Genesungsprozess bei Kranken fördern; und sogar das Beten FÜR Kranke ist wirksam. Zitat: Der US-Herzspezialist Mitchell Krucoff von der Duke University in Durham, North Carolina "ließ weltweit Menschen verschiedenen Glaubens für 750 ausgesuchte Herzpatienten an neun Kardiologie-Zentren in den USA beten, während andere Patienten ohne Fürbitten auskommen mussten.
Das Ergebnis, veröffentlicht im Medizin-Journal Lancet, belege in den Worten Krucoffs eindeutig den positiven Effekt von Gebeten: Die Wundheilung am Herzen der "Angebeteten" sei merklich besser verlaufen, als bei jenen Patienten, für die nicht gebetet worden war."

http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/mensch/philosophie/beten/index.html

Manche Gehirnwissenschaftler behaupten: Unser Ich ist nur eine Illusion. Der Mensch hat kein festes Selbst und vielleicht noch nicht mal eine Seele. (Buch von Werner Siefer und Christian Weber; "ICH – wie wir uns selbst erfinden".) Besagte
Neurowissenschaftler glauben, Zitat: "dass das menschliche Ich nur ein Zufallsprodukt aus genetischen Einflüssen und Umwelt ist, dass es keine feststehende Persönlichkeit stützt, sondern dass diese ständig neu konstruiert wird. Das beste Beispiel dafür: Erinnerungen geben keineswegs eine unveränderliche Wahrheit unseres Schicksals wieder.
Jeder Polizist weiß, wie unsicher und wie leicht beeinflussbar Zeugenaussagen sind. In Hunderten von wissenschaftlich fundierten Experimenten wurde bewiesen, dass Menschen ihre vorher für feststehend gehaltene Meinung ändern, wenn der Versuchsleiter sie geschickt manipuliert. Und jeder erfahrene Psychotherapeut ist sich der Gefahr bewusst, dass seine Fragen dem Patienten neue Erinnerungen einpflanzen können.
Das Gehirn der Betroffenen konnte den sonst so fundamentalen Unterschied zwischen Realität und "Illusion" aber nicht mehr erkennen. Es hatte die Illusion in die Erinnerungen eingebaut und sie damit zur subjektiven Wahrheit gemacht."

http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/mensch/psychologie/ich/index.html

Wie gesagt, was der Mensch mit seinen inneren und äußeren Eindrücken macht, liegt ganz in seiner Interpretation oder was ihm von anderen dazu einsuggeriert wird. Aber verwechseln wir nicht Interpretationen von etwas mit der Sache an sich, und Illusionen nicht mit dem Sein. Interpretationen schränken ein, blenden aus und sind veränderbar. Aber was ist mit dem, was dahinter als Wahrheit steht?

Und was ist eure Meinung?

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