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re[3]: Jenseits-Lektionen?
Jasmine schrieb am 18. November 2005 um 18:03 Uhr (532x gelesen):

Hallo Elgrin

> Lecter? Das klingt ja, als ob Deine Lebensumstände dich im wahrsten Sinne des Wortes "auffressen" ;-) Ich denke aber nicht, dass du ihnen wirklich ausgeliefert bist, wenn sie Dich materiell bedrängen - es gibt ja immerhin auch so Einiges, was Dir niemand wegnehmen kann.

Ja, da hast Du Recht, ich bin auch sehr dankbar für all das, was ich habe. Der Traum endet ja auch positiv, Hannibal Lector trollt sich *lach*

> Dass es Dir im Moment nicht gut geht, habe ich schon in anderen Popstings gesehen - ich wünsch dir auf jeden Fall alles Liebe, und dass Du schnell auis der Krise herauskommst! :-)

Danke :-) muss ich, werd ich, denn meine Neffe braucht mich.

> Die Leiche im Traum hatte Ähnlichkeit mit meiner Mutter; mit der habe ich mich noch vor einer Weile über den Tod unterhalten. Sie sagte, sie erwarte, dass danach gar nichts kommt, außer Ruhe - sie würde dann nur schlafen wollen.

Ich kann Deine Mutter verstehen, ich hab auch keine Lust, nochmal den ganze Lebenszirkus zu durchleiden, dann lieber christlich paradiesische Vorstellungen von ewigem Glück oder dann eben für immer ausruhen können, naja, Glücklichsein wär besser...

> Meine Eltern sind meiner Sicht nach sehr in Zukunftsängste und Vergangenheitstraumata verwickelt. Das ist aber etwas, wovon ich gerade massiv weg will, hin zu "Gottvertrauen" und Leben im Jetzt - in etwa das, was der philosophische Taoismus lehrt, oder was bei den Christen der Kartäuser-Orden verkörpert. Durch diese sehr unterschiedlichen Ausrichtungen kommt es schon mal zu Konflikten - keine Seite hält die Anschauungen der anderen für einen Segen.

Im Grunde genommen habt Ihr jedoch dasselbe Bedürfnis nach Frieden. Deine Eltern haben vielleicht den Mut verloren, können nicht mehr glauben und hoffen, wollen einfach nur noch Frieden im Nichtmehrsein. Du dagegen hast noch Kraft und Elan und bist fähig, den Schalter auf positiv umzuschalten, die Geborgenheit im Gottvertrauen zu finden. Mein Vater konnte auch erst vor seinem Tod wieder an Gott glauben. Das Leben macht oft bitter, aber mit der Zeit relativiert sich die Wahrnehmung, man heilt und kommt einen Blick für das Universum und was darüber ist. Ich versuche auch gerade, wieder zu diesem Gottvertrauen zu finden. Ich habe zwar nie gezweifelt, aber echtes Gottvertrauen gibt Geborgenheit und Kraft.

> Mir kommt dieses Erlebnis aber auch vor, wie ein Einblick in die Gefühle von Menschen, die sich nach ihrem Tod nur schwer vom irdischen Leben und dessen Sichtweisen lösen können; solche, wie sie etwa Robert A. Monroe in seinen Büchern beschreibt (habe vor einer Weile die ersten beiden gelesen):
> Eine Gestalt, die nach einem schlimmen Sterben regungslos verharrt und sich wie tot "benimmt", obwohl sie es gar nicht sein müsste. Eine andere, die gar nicht merkt, dass sie gestorben ist und nicht mehr wahrgenommen wird, sondern sich an einen eigentlich lächerlichen Zwang klammert.

Genau das mache ich im Moment immer noch, mich an einen lächerlichen Zwang klammern, obwohl mein Verstand und auch meine Hellwahrnehmung mich zur Vernunft ruft. Ich hab ja schon einige Sterbende rübergleiten sehen, wahrgenommen, wie sie sich befreit fühlten nach dem Sterbeprozess, der so verlief, dass sie rübergehen wollten, sie nicht mehr am Leben hingen. Meine Schwester arbeitet in einem Pflegeheim und sie hat festgestellt, dass diejenigen Alten, die nicht sterben wollen, oft erst dann sterben, wenn sie mit ihrem Leben abschliessen können. Dann ist es auf einmal nicht mehr schwer, sich vom Körper zu lösen und überzugehen. Der Ablöseprozess ist nicht leicht, aber wohl nötig.

LG Jasmine






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