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re[3]: Wo bin ich gelandet?
naurmel * schrieb am
24. Oktober 2011 um 21:32 Uhr (1687x gelesen):
Du fragst Dich, was die Situation am Lift sollte. Das ist überhaupt nicht wichtig. Es sollte Dir nur klar machen, dass die Reise hier zu Ende ist.
Und die Frage, die Du dir stellst, ob der zweite Aufzug in die gleiche Richtung fährt, ist für einen Traum nicht relevant.
Bedeutungsvoller ist deine Einstellung zu der Situation. Du versuchst rational zu entscheiden. Dabei hast Du gerade eine irrationale Situation erlebt. Das deutet auf deine Neigung hin, die Dinge skeptisch und mit Verstand anzugehen.
Dagegen ist nichts zu sagen. Wir sollten unseren Verstand nutzen, er ist unser mächtigstes Werkzeug. Aber er bewahrt uns nicht vor Fehlern.
Ein Fehler ist die Geschwindigkeit. Der zweite Fehler ist die Unaufmerksamkeit. Wenn es ein Film gewesen wäre, dann wäre jede Station der Reise eine kleine Geschichte wert gewesen. Du aber reißt dich von allem los und strebst weiter.
Um dann vor einem abgefahrenen Auf-Zug zu stehen. Und der parallel verlaufende Aufzug verspricht nicht, an das gleiche Ziel zu fahren.
Du hast Dir die Antwort selbst gegeben. Es ist zwar rational eine absolut verlässliche Annahme, dass zwei nebeneinander stehende Aufzugschächte die gleichen Etagen bedienen, in einem Traum ist es jedoch unwahrscheinlich. Und deshalb verzichtest Du auf einen Versuch.
Für meinen Geschmack ist in dem Traum zu viel Kopfarbeit. Die Meerjungfrau, der reine Rhein, das Pferd und der Reiter mahnen dich, wieder der Vorstellungskraft und Lebensgestaltung mehr Raum zu geben. Du bist die Herrin deines Lebens. Du gestaltest es auch. Niemand sonst außer dir.
Deine Lebenssituation scheint durch harte Kopfarbeit lösbar zu sein. In Wirklichkeit entstehen viele Schwierigkeiten durch Herzensangelegenheiten.
Die Sache mit deinem Sohn ist sehr schwer. Zum einen ist er krank und braucht Hilfe. Zum anderen ist er schon ein großer Junge und lebt sein eigenes Leben. Fast. Dein Geld ist ihm eine willkommene Stütze, um sich seine Träume zu erfüllen.
Ich finde es gut, wie Du darauf reagierst. Du machst ihm klar, dass Du kein Geld zu verschenken hast. Deine Lage ist schwer genug.
Der Traum geht noch einen Schritt weiter. Er zeigt Dir, wo Du scheitern wirst: Du kannst einem Menschen, der seinen eigenen Weg geht, nicht folgen. Bis zur Halle seid ihr den gleichen Weg gegangen. Als Du Dir etwas Zeit für dich nehmen wolltest, hat er dich abgehängt. Ohne böse Hintergedanken. Der Mann ist einfach weiter gegangen und hat nicht auf dich gewartet. Warum auch? Es ist sein Weg und nicht deiner.
Also lass ihn ziehen. Und freue dich darüber, was für einen wilden Kerl du groß bekommen hast. Ihr beide geht durch Dick und Dünn, ihr freut euch am Leben und meistert Schwierigkeiten. Aber am Ende muss dein Sohn seinen Weg alleine gehen. Und das ist natürlich und gut.
Ich behaupte nicht, dass der Mann im Traum dein Sohn ist. Aber die Situation am Ende von der Halle bis zum Aufzug, das ist ein gutes Bild für euer beider Konflikt.
Dass Du als Mutter jetzt bei ihm stehst und alles tust, um ihm durch eine schwere Krankheit zu helfen, das ist richtig und lass Dir das nicht ausreden. Nur denke daran, dass wir unsere Kinder nur geliehen bekommen und dass sie uns verlassen müssen, um ein eigenes Leben zu leben.
Ich habe keine Sorge, dass Du deinen Sohn nicht ziehen lassen kannst. Bestimmt nicht. Aber deine heftige Reaktion auf Puccis Link soll Dir zeigen, dass Du nicht ganz frei von solchen Mustern bist. Sonst hätte es Dir nichts ausgemacht. Ich kenne Pucci als analytisch stark. Das war nicht als Gemeinheit gedacht.
Wie auch immer, ich bleibe dabei. Der Traum ist stark, positiv und er zeigt Lebenswillen und Zuversicht in den FLUSS DES LEBENS.
Ein kleiner Tipp mit den Mustern auf den Shirts: Es ist jetzt wichtig für dich, dass Du erkennst, welcher Quelle deine Kraft entspringt. Spüre die Erde unter deinen Füßen! Spüre die Kraft in dir, die Frau und die Mutter, die Lust am Pochen des Herzens. Spüre deine Kraft in den Lenden. Dein Körper hat seine Basis im Becken. Dort ist so viel Energie für Dich. Nutze sie und gib deiner Überzeugung eine Stimme. Sprich mit deinem Sohn und mache ihm deinen Standpunkt klar. Du brauchst dabei keine Rücksicht nehmen. Es ist dein gutes Recht, dich zu äußern. Sprich deine Gedanken aus. Und sprich auch über Gefühle. Dein Hals möchte nicht mehr alles schlucken, was an Eindrücken auf dich einwirkt. Du solltest die Dinge benennen. Erhebe deine Stimme und sprich, das Schweigen hat ein Ende.
Liebe Grüße aus dem Norden
naurmel
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