Re: Angst vor dem Tod
Dirk schrieb am 11. März 2004 um 20:21 Uhr (732x gelesen):
> Hallo, Dirk, hallo, myrrhe,
> die Angst vor dem Tod begegnet doch dann den Menschen, wenn sie zum Beispiel nichts von einem Jenseits wissen und für sie alles aus ist mit dem Tod des Körpers.
Ähhh... Denke ich genau nicht. *g* Das Erste vielleicht ja, aber das Zweite ist ja schon wieder Etwas, was diese Leute dann "wissen" oder zu wissen glauben - nämlich, dß danach nichts mehr kommt. Ich halte diese Sichtweise jedoch für falsch, da es irgendwie in den Menschen liegt, über den Tod hinaus zu existieren. Bei der Sichtweise "Nach dem Tod ist nichts mehr." ist die Folgerung, daß dieses Verlangen dadurch erfüllt wird, daß man HIER etwas bleibendes "erschafft". Bei einer anderen Sichtweise jedoch - z.B. der Sichtweise des Christentums - wäre es möglich, daß dieser Trieb in der Körperlichkeit gar keine Erfüllung sucht, da "man" ja weiß, daß sie in der jenseitigen Welt Erfüllung finden wird. Mit der Sicht auf die Reinkarnation braucht man ebenfalls keine Angst zu haben, denn man wird ja wiedergeboren (nur so mal kurz).
Ich betrachte nochmal die Aussage "Wenn danach sowieso nix mehr ist.":
Ist diese Aussage vielleicht der Grund dafür, daß man sehr wohl Angst vor dem Tod hat? Hat man im Allgemeinen das Gefühl, nicht genug gemacht zu haben, um der Nachwelt in Erinnerung zu bleiben? Ist diese Sicht die Ursache dafür, daß so viele Herrscher zu ihren Lebzeiten teilweise monumentale Bauwerke geschaffen haben - Statuen u.s.w., die an sie erinnern? Ich denke ja, denn der Wunsch nach Unsterblichkeit in irgendeine Art und Weise ist in uns Menschen verankert. Bei der betrachtungsweise "nichts" muss dieser Wunsch durch sichtbare Werke erfüllt werden, sonst hat das Leben keinen Zweck erfüllt... oder? Haben wir hier den Schlüssel der Angst vor dem Tod in den Händen - daß man Angst davor hat, daß das individuelle Leben zwecklos war? Ich denke schon.
> Wenn eine Jenseitserfahrung, wie auch immer, gemacht wird, ist die Zuversicht schon da, dass es weitergeht, wie auch immer. Und wenn man dann noch kennenlernen darf, dass das Jenseits unsere eigentliche Heimat ist, dann sieht man so einem Übergang gelassener entgegen.
Spätestens in diesem Fall lässt man aber zu, daß es mehr als eine Existenzebene, eine reale Welt, vorhanden ist als nur die Körperliche. Wieso ist es unmöglich, diese naturwissenschaftlich zu beweisen? Meine Theorie: Die NW ist gar nicht darauf ausgelegt, über-natürliche Phänomene beweisen zu KÖNNEN. Sie ist an die körperliche Natur gebunden und alle Realitäten, die über sie hinaus existieren, können nicht erkannt werden, auch wenn sie von dem Wissen der Menschen her als vorhanden anerkannt werden. Doch ich spreche wieder von meinem derzeitigen Lieblingsthema *g* Das bringt uns nicht weiter.
Meine Frage ist noch immer: Woran liegt es, daß so viele Menschen Angst vor dem Tod haben? Weil sie ein instinktives Wissen haben, daß es nach dem Tod doch noch etwas gibt und weil sie dem - entsprechend ihrm Glauben - gerecht werden wollen und meinen, es nicht zu schaffen? Negieren deswegen so viele Leute (gerade die, die naturwissenschaftlich zu denken glauben) Existenzen nach dem Tod? Einfach aus Angst, nicht zu genügen?
Gruß Dirk

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