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Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Angst vor dem Tod
myrrhe schrieb am 10. März 2004 um 12:14 Uhr (728x gelesen):
Hallo Dirk,
die Angst vor dem Tod ist meiner Meinung nach eigentlich die Angst vor dem
Sterben. Und die ist, meiner Ansicht nach, nicht so von der Hand zu weisen:
immerhin müssen wir beim Sterben das loslassen, was uns unser ganzes
Leben hindurch begleitet hat, mit dem wir uns identifizieren: den fleischlichen
Körper. Das ist das schwerste Loslassen überhaupt, weit schwerer als
materielle Güter oder sogar einen geliebten Menschen. Denn der
physische Körper "verkörpert" unser Ich, auch wenn er das nicht alleine ist,
denn wir haben ja noch unsere anderen Körper: den psychischen und den
Gedankenkörper, die unserer jetzigen Persönlichkeit erhalten bleiben, wenn
wir hinübergehen.
Die Sterbensangst ist, so denke ich, das Resultat unserer Fixierung auf das
Sichtbare, auf die physische Welt. Und letztlich leben wir ja auch zu einem
Teil in ihr, und es ist wichtig, uns im Ego auszudrücken und nicht vorzeitig zu
entschweben in die spirituellen Regionen. Daher halte ich diese Angst für
normal, wenn sie sich in Bahnen hält. Sie kann, im Gegenteil, sogar
befruchtend wirken, indem der Mensch, von ihr inspiriert, sich mit dem Tod
auseinandersetzt oder, von ihr getrieben, mit seinem Schatten konfrontiert
wird. Und, vergessen wir nicht: sie hilft uns auch in gewisser Weise als
natürliche Fluchtreaktion vor Gefahren.
Lieben Gruß Dir,
myrrhe
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