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echte Kommunikation
Asherah * schrieb am
5. Juli 2008 um 9:58 Uhr (873x gelesen):
@KA
Konrekt...*schmunzel*...Ich kann höchstens versuchen meine Fragestellung zu konkretisieren:
Es gibt subjektive Wirklichkeiten. Und es gibt unleugbare Fakten. Punkt. Manchmal wird beides miteinander verwechselt. Wie geht man damit um?
Denn in 99% der Fälle kommt dann die Totschlagargumente:
"Jeder hat das Recht auf eigene Meinung/Wirklichkeiten" oder "Das kann niemand beurteilen".
Generell wird ja jede Art von Meinungsbildung grundlegend erst mal als negativ aufgefasst. Meinung = Urteil = Verurteilen = Vorurteil. An diesem Punkt stoppt dann jedwede wahre Kommunikation. Statt zu mehr Wahrheit/Klarheit zu kommen, statt dass sich Menschen gegenseitig helfen, kommt es zu Streit, Mißgunst, Verwirrungen etc. Und nicht selten leiden unbeteiligte Dritte darunter, z.B. Kinder.
Auch in dieser (noch) recht kurzen Diskussion ist es auch bereits zu sehen: Immer vom negativsten auszugehen. So haben meine Gedanken rein gar nichts (!) mit der Schuldfrage zu tun. Und wer sich eine Meinung bildet, verurteilt nicht automatisch jemanden.
Ich suche also konkret - und allgemein - Methoden und Denkansätze, diese Totschlagargumente zu umgehen um in solchen Fällen wieder eine konstruktive "echte" Kommunikation herzustellen.
Außerdem frage ich mich, ob es "neutrale" Indizien dafür gibt, ab wann eine solche Verdrängung/Faktenverleugnung in Richtung klinische Wahrnehmungsstörung geht?
So ist beispielsweise ein bestimmtes Maß von Verdrängung leider für die psychische Gesundheit notwendig; man kann nicht immer das ganze Leid der Welt und ihrer Bewohner auf den eigenen Schultern tragen. Manchmal, wenn es richtig gemacht wird, kann es auch ein Teil des Heilungsprozeß sein: Beispielsweise wenn man etwas ohnehin nicht ändern kann, dann sollte man sich in der erste Phase vielleicht ab und an mal von den Sorgen ablenken, statt sich von ihnen verfressen zu lassen, bis bessere Zeiten kommen. In anderen Fällen hingegen ist es das falscheste was man tun kann; destruktiv statt konstruktiv.
Nun merke ich selbst, dass dies gar nichts mehr mit "Empathen" zu tun hat. Diese nur, weil diese sehr viel mehr in die "Seele des Gegenübers" sehen, und sehr viel schneller sehen, wann sich jemand (zum eigenem Schaden) selbst belügt. Und demnach entsprechend öfters mit diesen Totschlagargumenten oder dem Frust, nichts bewirken zu können, auseinander setzen müssen. Außerdem haben wir hier das Unterthema: Wie verläßlich ist bei geübten Empathen die eigene Intuition? Man muss sich ja darauf verlassen können. Und es ist stets sehr schwer, wenn einem der Gegenüber (z.B. aus Trotz) genau das Gegenteil vorspielt von dem, was man spürt/sieht.
Man könnte es auch so formulieren: Die Empathie-Fähigkeit ist eine (höhere?) Form der Kommunikation zweier Menschen und Seelen. Durch solche Totschlagargumente wird genau diese geblockt.
@Felina
>die eigentliche frage ist dann nämlich: in dem moment, wo mir etwas bewusst wird, kann ich dann noch so handeln wie vorher? kann ich bewusst wegsehen, nur, weil ich vorher nicht sehen KONNTE und weil es nun bequemer, einfacher, angenehmer ist, so weiterzumachen?
>
Ja, so könnte man es auch formulieren;-) Vor allem führt dies ein wenig von der falschen Fährte der Schuldfrage fort. Wie heißt es so schön? Einsicht ist der erste Schritt zu Besserung. Für gewöhnlich kommen die Einsichten durch Versuch und Irrtum mehr oder weniger von alleine, sofern man offen dafür ist. Offenheit. Wiederum ein (spirituelles) Kommunikationsattribut, egal ob nun gegenüber Veränderungen, sich selbst, dem Universum oder einem anderem Menschen gegenüber. Zu extreme "subjektive Wirklichkeiten" sind das Gegenteil von "offen", sondern sehr massive Mauern. Deswegen kann es wohl kaum sein, dass eine subjektive Wirklichkeit genauso gut ist wie jede andere auch: Es gibt Unterschiede. Zum Beispiel in den Intention, in den Resultaten, im Lerneffekt...
Du hast sehr gut beschrieben. Es geht (mir) um Menschen, die A sagen, dann erkennen dass es A falsch war. Dann aber so ein "Schreck" bekommen oder "unerträglich schlechtes Gewissen", dass sie nicht den Weg der Einsicht gehen, sondern nun ("jetzt erst recht") absichtlich nicht nur B sagen sondern voller Inbrunst das ganze ABC runterbeten. Vielleicht in der irrsinnigen Hoffnungen, dass dann A doch irgendwann richtig wird, wenn man sich nur genug anstrengt? Hauptsache sich selbst gegenüber nicht die Blöße eines Irrtums eingestehen.
Kann ja jeder manchen wie er möchte. Kritisch wird es eben nur dann, wenn andere Menschen darunter in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ash
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