re: Ostara
Eventuelle schrieb am 9. Februar 2006 um 8:42 Uhr (592x gelesen):
Hallo Albine,
Ostern ist ein sehr altes "heidnisches" Fest. Vor vielen Jahren habe ich mal folgendes gelesen:
Zu der Zeit, als in unseren Breiten Ackerbau und Viehzucht blühten, wurde die Fruchtbarkeitsgöttin Ostara wie folgt geehrt: An einem Sonntag des ersten Frühlingsvollmondes (1. Sonntag nach dem 1. Vollmond nach Frühlingsanfang) wurde ein Ochsenkarren mit der Statue der Ostara auf die Felder getrieben. Und dort, wo der Wagen stehen blieb, wurde die Göttin verehrt.
Die Bedeutung dieses Brauchs könnte ich mir so vorstellen:
Ohne all die technischen Hilfsmittel von heute, waren unsere Vorfahren weitaus abhängiger von Witterung und Ernteerträgen als wir heute. In ihrem Bemühen, ihren Lebensstandard zu sichern, haben sie das Wetter beobachtet (->Bauernregeln) und Kräfte der Natur erkannt, denen sie Namen und Formen gaben: die Göttinnen/Götter. Alles, was mit Fruchtbarkeit zusammenhing, war weiblich (in den Zusammenhang gehören auch auch das Essen von Eiern oder die Symbolfigur des Hasen, der im Frühling durch die Pampa poppt. Diese Bräuche haben sich bis heute erhalten, weil sie nicht christlich belegt wurden).
Bei den Osterfeuern, die ich als Kind auch noch miterlebt habe, wurde der Wald, die Häuser und die Gärten "gereinigt". Alles Alte, Unbrauchbare wurde zusammengetragen und verbrannt. Wenn das Feuer fast niedergebrannt war, galt es als Mutprobe der Jungs, darüberzuspringen. Vorher aber tanzten und sangen wir in einer Art Reigen um das Feuer. Im Rückblick erkenne ich, dass dies zu einem gemeinschaftlichen "Hochgefühl" führte, wie übrigens alle ursprünglichen Feste, um die Gemeinschaft zu sichern. Denn jedes Wesen in einer Gemeinschaft (das gilt auch heute noch) trägt zur Atmosphäre bei.
Liebe Grüße
Eventuelle
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Diskussionsverlauf:
- Ostara ~ Albine - 05.02.2006 17:40 (8)